Umfrage: Bestes Album eines Ex Beatle?

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  • #10071327  | PERMALINK

    liam1994

    Registriert seit: 31.12.2002

    Beiträge: 1,859

    Deadline ist rum, weiß ich. Aber ich senfe trotzdem noch dazu.

    1. Imagine
    2. Plastic Ono Band
    3. Band On The Run
    4. All Things Must Pass
    5. Milk And Honey
    6. Flowers in the Dirt
    7. RAM
    8. Chaos & Creation in the Backyard
    9. Mind Games
    10. New
    zuletzt geändert von liam1994

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    Nie mehr Zweite Liga!!!
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #10071509  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Weil mich diese Gedanken mittlerweile einige Monate in sehr regelmäßiger Frequenz wieder beschäftigen:

    Wie schon häufig erwähnt, ist „All Things Must Pass“ meine liebste Solo-LP eines Beatle. Eines meiner ersten überhaupt, hat dieses Album auf mich immer schon nicht nur eine enorme Faszination ausgeübt, sondern mir auch seit jeher eine eigenartig bedingungslose Liebe abgerungen. Bei Alben, die ich mit ganzen Teilen meiner Jugend in Verbindung bringe und daher zu festem Bestand meiner DNA geworden sind, überrascht mich das nicht, doch kann ich meist immerhin ganz gut nachvollziehen, warum meine Zuneigung auch losgelöst von Nostalgie einen vitalen Nährboden hat. Als ich „All Things Must Pass“ vor einiger Zeit rezensiert habe, musste ich mir unweigerlich wieder Gedanken darüber machen, ob die Jams, die ja immerhin ein knappes Drittel der Spieldauer ausmachen, mittlerweile eine Abwertung meinerseits rechtfertigen oder nicht. Mir geht es hier aber nicht um Sterne oder Bewertungskriterien, sondern um die Frage, ob ich eine LP mit soviel Ballast – denn mehr sind sind die LP-Seiten 5 und 6, die ich trotzdem noch nie ausgelassen habe, auch in meinen Ohren nicht – tatsächlich so eine hohe Wertschätzung entgegenbringen kann. Zumal ich auf dem Album auch sonst noch Schwächen höre.

    Das bringt mich jetzt zu dem Teil, weswegen ich zu dieser Stunde überhaupt so einen belanglosen Roman verfasse: Ich habe mich einfach wieder einmal gefragt, warum „All Things Must Pass“ so einen Zauber auf mich ausübt bzw. was ich in diesem Werk höre, was andere vielleicht nicht hören. Ob es schlicht daran liegt, dass ich einige Tracks so leidenschaftlich liebe, dass die Wertschätzung dieser vor langer Zeit jene des ganzen Albums absorbiert hat oder doch daran, dass der melancholische Grundton genau meine Welt trifft. In den vergangenen Wochen wollte ich diesen Überlegungen auf den Grund gehen, habe die LP beinahe täglich aufgelegt und damit einhergehend auch einen guten Vorwand dafür gefunden, die Scorsese-Doku mal wieder einzuschieben.

    Durch die intensive Befassung haben sich dann einige Verdachte und Gedanken bzw. eher Gefühle, die immer schon da waren, ich aber nie so recht von ihrer abstrakten Silhouette befreien konnte, mehr oder weniger bewahrheiten können. Dass ich mich immer mit George und diesem Album identifizieren konnte (wie später nur mit Gram und Gene), wusste ich schon damals, als ich wie eine hungrige Hyäne alle Infos zu den Fab Four zusammenkratzt habe. Obwohl mein Englisch zu jener Zeit, Anfang des Gymnasiums, noch höchst ausbaufähig war und nicht jeder (Prä-)Pubertierende ausgeprägte empathische Veranlagungen besitzt (so wirkte es auf mich zumindest), konnte ich auf eigenartige Weise nachvollziehen, wie befreiend diese Platte für George gewesen sein musste. Und nicht nur das, ich konnte den abgebauten Frust tatsächlich nachempfinden, als wäre es mein Album oder als hätte ich selbst irgendwann ähnliche Erfahrungen gemacht und hätte mich dieser vor langer Zeit damit entledigt. Dass ich das damals zwar empfunden, aber wohl nicht deuten konnte, weiß ich jetzt (wieder/endlich), wo die Eindrücke, die beim Hören des Albums auf mich einprasseln, sich exakt mit den Erinnerungen bzw. eher den darin verwobenen Emotionen decken. Die Frage, die sich im Zuge dieser Aufarbeitung ebenfalls aus diffusen Gedankensträngen herauskristallisiert hat und mit der ich jetzt in meinen Schatten zurückbleibe: empfinde bzw. empfand ich tatsächlich Verständnis und Mitgefühl für George und seine damalige Situation oder habe ich mich nur immer von ihm verstanden gefühlt? Schwierig, je sais…

    Dass mir das jetzt keine Ruhe mehr gelassen hat und mich um diese Uhrzeit sogar noch aus dem Bett geholt hat, erscheint mir zwar mit jedem Moment lächerlicher – ich habe nach solchen Ergüssen sowieso immer das Gefühl, als hätte ich noch keinen einzigen Gedanken akkurat ausformuliert -, löschen möchte ich das Geschreibsel aufgrund dessen aber doch nicht mehr. Eins weiß ich immerhin jetzt so klar wie nie zuvor: obwohl ich in meiner Rezension meine Eindrücke von den Jams entsprechend in meine Bewertungen einfließen habe lassen, ändert das partout nichts an meiner außerordentlichen, für mich in ihrer Form durchaus einzigartigen Zuneigung für „All Things Must Pass“ und jede Erinnerung daran.

    PS: Danke für die Auswertung, pipe!

    --

    #10071521  | PERMALINK

    gipetto
    Funk 'n' Punk

    Registriert seit: 04.02.2015

    Beiträge: 12,768

    Ram auf Platz 6. Meine Güte…

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    "Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
    #10071531  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 42,990

    Was denn? Zu hoch oder zu tief?

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    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #10071551  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 14,824

    Schöne Reflektionen, grievousangel, um das Thema „Liebe ich das Album, oder liebt das Album mich, weil wir uns so ähnlich sind?“ Wie so oft, wird wohl beides zutreffen: Das Album projiziert deine Gefühlswelt, du fühlst daher eine große Nähe und dadurch kommst du emphatisch auch dem Kern nahe, aus dessen Antrieb das Album entstand. Ich glaube ja, die Jams auf „All Things Must Pass“ sind dazu da, das Album absichtlich zu zerfasern, offene Enden zu schaffen, eben keinen abgeschlossenen Block an großartigen Ewigkeitssongs  zu hinterlassen. All things must pass, das gilt eben auch für die Musik des Albums selbst. Ich frage mich allerdings, ob es nicht eher all things will tranformate heissen müsste, wenn man Harrisons Beschäftigung mit östlicher Philosophie zugrunde legt. Aber das wäre dann wohl als Kommentar zur Trennung der Beatles weniger griffig gewesen.

    #10071565  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

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    Beiträge: 78,647

    „transformate“ klingt bzw. liest sich auch nicht so griffig wie „change“. Und „transformate“ wirkt im Vergleich auch (zu?) technisch.

    --

    young, hot, sophisticated bitches with an attitude
    #10071569  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 14,824

    mozza„transformate“ klingt bzw. liest sich auch nicht so griffig wie „change“. Und „transformate“ wirkt im Vergleich auch (zu?) technisch.

    „Change“ und „transformate“ sind aber nicht das Gleiche. Transformate ist quasi der immerwährende Prozess, change dann eher das vorläufige Ergebnis.

    #10071571  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 78,647

    Muss es nicht eigentlich „transform“heißen? Es bedeutet „(to) completeley change the appearance, form, or character of something or someone“, von immerwährendem Prozess ist in der Definition nichts enthalten. Zumindest im Longman DCE findet sich kein Eintrag zu „transformate“.

    --

    young, hot, sophisticated bitches with an attitude
    #10071573  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 20,144

    @grievousangel: Ruhig mehr nächtliches „Geschreibsel“. Das liest sich sehr schön.

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    Well, my telephone rang, it would not stop It's President Biden callin' me up He said, "My friend, Maik, what do we need to make the country grow?" I said, "My friend, Joe, my friend Bob would advice you , Brigitte Bardot, Anita Ekberg, Sophia Loren" Country'll grow
    #10071575  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 14,824

    mozzaMuss es nicht eigentlich „transform“heißen?

    Du hast bestimmt recht. Ich habe es nicht recherchiert. Klingt auch viel besser.

    #10071589  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 69,848

    wahrSchöne Reflektionen, grievousangel, um das Thema „Liebe ich das Album, oder liebt das Album mich, weil wir uns so ähnlich sind?“

    stormy-monday@grievousangel: Ruhig mehr nächtliches „Geschreibsel“. Das liest sich sehr schön.

    In der Tat.

    --

    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #10071601  | PERMALINK

    gipetto
    Funk 'n' Punk

    Registriert seit: 04.02.2015

    Beiträge: 12,768

    gipettoRam auf Platz 6. Meine Güte…

    onkel-tomWas denn? Zu hoch oder zu tief?

    Viel zu hoch. Erachte Ram als absolut nicht würdig für die Top 10.

    Aber da ich mangels Zeit keine eigene Liste eingereicht habe, muss ich eigentlich den Sabbel halten…

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    "Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
    #10071603  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 42,990

    gipettoViel zu hoch. Erachte Ram als absolut nicht würdig für die Top 10.

    Ah okay. Da bin ich voll bei dir.

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    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #10071605  | PERMALINK

    blossom-toe
    Vena Lausam Oris, Pax, Drux, Goris.

    Registriert seit: 07.08.2007

    Beiträge: 4,198

    Ja. Bei der Replik krieg ich auch nicht gerade einen Organismus.

    --

    I was born with a plastic spoon in my mouth
    #10071617  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Ja, die nächtlichen Reflexionen des grievousangel gefallen auch mir. Sehr schön beschrieben. Zum Album selbst kann ich gar nicht viel sagen, da es in meinem musikalischen Kosmos nie eine große Rolle gespielt hat.

    Deshalb habe ich mich auch generell hier rausgehalten. Ich bekäme wohl gar keine Top 10 zusammen. Ich besitze nicht so viele Post-Beatles LPs der Fab Four. Und vorne sind bei mir Lennon und McCartney vor Harrison vor Starr. Mein liebstes Post-Beatles Album ist wahrscheinlich „Imagine“ etwa auf gleicher Höhe wie „Run Devil Run“ und dicht gefolgt von „Band On The Run“. Aber generell finde ich kein Post-Beatles Album durchgängig klasse. „All Things Must Pass“ ist übrigens auch ganz gut. Und viele Alben von Ringo sind schlicht unterschätzt.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
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