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Als ein mit zahlreichen Bildern beladenes Stück eröffnet das fast siebenminütige Stück „Bahnhofskino“, in dem Wolfgang Niedecken auf eindrucksvolle Weise Gefühle und Sorgen eines werdenden Vaters thematisiert, die 1984 veröffentlichte Platte „Zwesche Salzjebäck un Bier“. Auch andere Stücke dieser LP können den Hörer nachdenklich stimmen. So geht es um Themen wie den Wahnsinn des weltweiten Wettrüstens ( „Drei Wünsch frei“ ), Beschäftigung suchende Jugendliche ( „Diss Naach is alles drin“ ), gesellschaftliche Randfiguren ( „Jojo“ und unglückliche Liebesgeschichten ( „Alexandra, nit nur do“ / „Zofall un e janz klei bessje Glöck“ ) . Besonders eindrucksvoll ist der mit Streichern eingespielte Titel „Sendeschluss“, der vom Brief einer 15-Jährigen an Niedecken handelt, in dem sie ihre Perspektivlosigkeit beschreibt, daraufhin ihr Elternhaus verlässt um sich ( vergeblich ) dem BAP-Tross anzuschließen.
Darüber hinaus ist natürlich das Stück „Deshalv spill mer he“ zu erwähnen, welches die Gruppe seinerzeit für die geplanten Auftritte in der damaligen DDR geschrieben hatte. Da die Aufführung des Liedes durch die DDR-Entscheidungsträger abgelehnt wurde, kam es zu keinem Auftritt, weil sich die Gruppe nicht an einer unzensierten Setlist hindern lassen wollte und unverrichteter Dinge den Arbeiter- und Bauernstaat unter erheblichem Presse-Rummel wieder verließ.
Den Abschluss der Platte bildet das anrührende „Schloof Jung, schloof joot“, welches im Gegensatz zur eher dunklen Grundstimmung der Platte eine gute Portion Hoffnung zu verbreiten versteht. Musikalisch spannt die Platte einen Bogen vom schlichten, lediglich gitarrebegleiteten Lied, bis zum lauten und kräftigen Rocksong. Die Musiker wirken ( im besten Sinne ) routiniert und beweisen darüber hinaus z.B. durch die Streicher-Arrangements Willen und Mut zum Experiment.
*** ½
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Es gibt zwar noch leichte Rückfälle in wabernden, durchschnittlichen Rock (vgl. „Vun drinne noch drusse“), die tollen Songs überwiegen aber deutlich. Und mit „Alexandra“ haben BAP auch wieder einen tollen Rock-Song hinbekommen.
Dann will ich hier mal ***** vergeben, damit meine Wertung für „… für usszeschnigge“ noch leicht getoppt wird.--
I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.Zu diesem Album steht ja auch schon etwas im Wiederhören-Forum. Für mich auch das zweitbeste Album (nach „Amerika“), weil es das peinliche „Deshalv spill mer he“ enthält. Und gleich danach kommt ein sehr gefühlvoller Song über Niedeckens Sohn. „Schloof Jung, schloof joot“.
Noch zu erwähnen wäre „Zofall un janz klei bessje Glöck“, dass sich textlich sehr stark an „Simple Twist Of Fate“ von Dylan anlehnt. Niedecken nennt das Stück später „Komisch“ und man erkennt ganze Textzeilen wieder.--
Das fiel mir ein als ich ausstieg.Achja, da wollte ich auch noch was zu schreiben.
Wirklich ein starkes Album, auch heute noch. ‚Bahnhofskino‘ kommt dann doch etwas zu bemüht rüber, musikalisch und textlich, ‚Deshalv..‘, naja hat eher dokumentarischen Wert. Hervorzuheben sind auf jeden Fall ‚Alexandra‘ (rockt immer noch), ‚Sendeschluss‘ und auf jeden Fall ‚Jojo‘ (die beiden gingen mir nach dem letzten Hören nicht mehr aus dem Kopf, musikalisch und textlich). Und mit dem Anfang von ‚Diss Naach..‘ hatte BAP sicherlich einen der stärksten Momente überhaupt, mit dieser einsamen Trompete.
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?Wei unterschiedlich die Geschmäcker doch sind!
„Zwesche Salzjebäck un Bier“ hat mir nie wirklich gut gefallen. War auch schon eine Enttäuschung, als ich dem Album in den 80ern (wegen der Texte und weil ich zeitweise eine „ruhigere Phase“ hatte) noch etwas abgewinnen konnte. Es ist mir einfach viel zu ruhig. OK, es sind einige kritische Texte dabei. Aber grade mit denen ging mir Niedecken damals allmählich immer mehr auf den Geist. Auch, weil sein Lebensstil immer weniger dazu passte. Anfang der 90er war erstmal Schluss mit neuen BAP-Alben, obwohl ich Anfang/Mitte der 80er ein großer Fan dieser Band war. „Deshalv spill mer he“ hat immerhin noch gewissen historischen Wert und ist das schnellste, wenn auch sehr einfach gestrickte Stück. Außer „Alexandra“ und „Drei Wünsch frei“ gefällt mir sonst heutzutage eigendlich nichts mehr auf dem Album.
Die früheheren, rockigeren, ungeschliffenen Alben (bis „BAP – Live“) höre ich übrigens immer noch gerne.
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Immer noch das beste BAP – Album. Punkt. ****
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Käse ist gesund!Minos „Deshalv spill mer he“ hat immerhin noch gewissen historischen Wert und ist das schnellste, wenn auch sehr einfach gestrickte Stück.
Wenn dir nach Schnelligkeit ist, solltest du es vielleicht lieber mit Speed-Metall versuchen.
Das von dir oben genannte gehört meiner Meinung nach eher zu den schwächeren einer sehr guten Platte. Höhepunkt damals wie heute: „Sendeschluß“.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Onkel TomWenn dir nach Schnelligkeit ist, solltest du es vielleicht lieber mit Speed-Metall versuchen.
Nö, den kann ich nicht lange aushalten. Ist mir auch zu monoton.;-)
[Quote]Das von dir oben genannte gehört meiner Meinung nach eher zu den schwächeren einer sehr guten Platte. Höhepunkt damals wie heute: „Sendeschluß“.
Ich habe nicht behauptet, dass „Deshalv spill ‚mer he“ besonders gut ist, sondern auch angemerkt, dass es ziemlich einfach gestrickt und eher von historischem Interesse ist.
Für mich gehört er mit Sicherheit auch nicht zu den Glanztaten von BAP. „Rockig“ wollte ich nicht schreiben, weil es das auch nicht wirklich ist. Was anderes als „schnell“ fiel mir nicht ein. Immerhin bringt er ein bischen Abwechslung und Schwung ins – nach meinem subjektiven Empfinden – sonst meist sehr langweilige Album. Das war’s dann aber auch. „Alexandra, nit nur do“ gefällt mir von allen Stücken auf „Zwesche Salzjebäck und Bier“ am besten. Da lege ich mich fest.
„Sendeschluß“ finde ich vom Text OK und es hat mich in der Hinsicht auch damals beeindruckt. Aber die Musik mit den Celli im Hintergrund ist leider nicht so sehr mein Fall. Heute noch weniger als damals. Auch wenn sie zum Text passt.
Niedecken wurde manchmal nachgesagt, er sei der kölsche Dylan. Womöglich wollte er an diesem Image arbeiten? Dummerweise mag ich die Musik von Dylan nicht sehr. Mir gefällt BAP nunmal rockig (und kritisch) viel besser.
EDIT: Das heißt nicht, dass ich grundsätzlich alle ruhigeren Stücke von BAP ablehne! Einiges an ruhigen Songs auf anderen Alben gefällt mir durchaus, z. B. „Ahn ‚her Leitplank“ finde ich sehr gut.
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Kritisch sind die Stücke wohl. Hier fehlen halt Kaspereien wie die RWB querjestriefte Frau oder Waschsalon.
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?Onkel TomHöhepunkt damals wie heute: „Sendeschluß“.
Gehört auch zu meinen 5 Lieblingssongs der Band überhaupt. Wird aber bei mir vom brillianten „Bahnhofskino“ albumintern noch geschlagen. Beide Songs sind eigentlich Musikvideos die ohne Film auskommen.
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.MinosMir gefällt BAP nunmal rockig (und kritisch) viel besser.
Geht mir ganz anders. Auf „kritisch“ (for whatever that means) gebe ich überhaupt nichts, entweder ist ein Text gut (gleich in welcher Absicht verfasst) oder halt nicht, und wirklich berühren können mich BAP meist nur wenn sie nicht nur nach vorn rocken, sondern differenzierter spielen wie auf der neuen unplugged z.B.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueClose to the edgeGehört auch zu meinen 5 Lieblingssongs der Band überhaupt. Wird aber bei mir vom brillianten „Bahnhofskino“ albumintern noch geschlagen. Beide Songs sind eigentlich Musikvideos die ohne Film auskommen.
Sind beide genial. Darauf ein :bier:
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.j.w.Geht mir ganz anders. …… sondern differenzierter spielen wie auf der neuen unplugged z.B.
Mir geht´s genau so.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Onkel TomSind beide genial. Darauf ein :bier:
Ich glaube, darauf haben wir schon mal angestoßen…egal. Auf DIE beiden Songs immer wieder gern :bier:
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„Salzjebäck“ ist bei mir im BAP-Ranking starke Nro. 2. Nur „Usszeschnigge“ liegt e bissi vorne. Beide natürlich volle Fünfe.:-)
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll -
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