Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Das Dekaden-Forum › Eighties › BAP – Ahl Männer, aalglatt
-
AutorBeiträge
-
Ich fühlte mich dann gestern Abend auch animiert, diese LP nach vielen Jahren wieder einmal aufzulegen.
Zuerst war ich erstaunt, wie wenig bekannt und fremd die Songs daher kamen, lief das Album zur VÖ bei mir doch sicher rauf und runter. Aber nein, kein Refrain fiel mir wieder ein wenn ich versuchte in Gedanken ein paar Zeilen weiterzuspringen. Am ehesten kam mir der Niedecken’sche Sprechgesang wieder in den Sinn, der Rest klang eigenartig fremd und austauschbar. Unangenehm waren teilweise die Keyboards (da klang vieles tatsächlich nach It’s a Kind of Magic und ‚moderner Rock-Produktion‘ oder was man dafür hielt), aber so war das nun damals halt. Ebenso die Gitarreneinwürfe und -linien empfand ich im Grunde als einfallslos, holzig und zu oft klang es nach Charts-Hardrock a la BonJovi und das war leider wohl auch beabsichtigt. Achja, zu Majors 2. Gesangsstimme sag ich besser nichts.
Das Grundübel ist aber doch wohl die Musik in den Songs selbst. Da blieb über die Jahre wenig Wiedererkennungswert. Große Melodien hatte BAP ja selten, aber an die Refrains von Alexandra und viele anderen Liedern kann ich mich jedoch immer noch zumindest grob erinnern, und die liefen in den letzten 15 Jahren auch nicht häufiger als dieses Album. Was hängen blieb war ‚Globus‘ wegen der netten Idee mit dem unterlegten Walzertakt, das habe ich aber besser in Erinnerung vom Rockpalast-Auftritt, und der Text – naja. Wie fast auf der ganzen Platte politisch korrekt und arg plakativ, wir waren alle ja so betroffen. Ansonsten gefiel mir noch die düstere Atmosphäre von ‚Halt mich fest‘ und ‚Almanya‘ mit dem leicht verfremdeten und zum Takt etwas verschobenen Gesang. Hier ist die Produktion wirklich bleibend einfallsreich. Und ich hätte nie gedacht dass ich ‚Time is cash‘ als den eigentlichen Höhepunkt der Platte ausmachen würde, damals eher ein Grund die Nadel einige Rillen nach hinten zu setzen. Hier wird wenigstens einmal die Hüfte etwas geschmeidiger, nach all dem Holz-Rock, und ich war dankbar für die Gelegenheit zum Schmunzeln. So bin ich froh, die LP dann doch umgedreht zu haben, die besten drei Songs kamen am Ende.
Die Band kann zu dieser Zeit nicht ganz bei sich gewesen sein, sondern war wohl fremdgesteuert und überfordert, so kalt, kalkuliert, dem Regime der Produktion unterworfen und wenig liebevoll das Album an einem vorbei läuft.
--
?Highlights von Rolling-Stone.deNeu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im Januar
Amazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im Januar
Neu auf Netflix: Die Serien-Highlights im Januar 2025
Neu auf Netflix: Die wichtigsten Filme im Januar 2025
10 beschwipste Geheimnisse über „Dinner For One“
Netflix: Das sind die besten Netflix-Serien aller Zeiten
WerbungBreef an üch zwei und Lisa fand ich immer sehr schön – Der Rest naja, hab sie aber zugegebenermaßen auch nicht mehr aufgelegt seit damals (Lisa damals als B-Seite der single sehr häufig)
--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!TheMagneticFieldBreef an üch zwei und Lisa fand ich immer sehr schön – Der Rest naja, hab sie aber zugegebenermaßen auch nicht mehr aufgelegt seit damals (Lisa damals als B-Seite der single sehr häufig)
Ist das die Nummer mit dem Pseudo-Mundharmonika-Keyboard? Sowas kann ich gar nicht mehr ertragen. Wie gesagt, das meiste bleibt erstaunlich wenig im Ohr.
--
?(sorry fürs raufholen, bin grad in ner 80ies-Schiene)
Für mich war „Ahl Männer, aalglatt“ das letzte gelungene BAP-Album.
War nie BAP-Fan, aber durchaus interessierter Beobachter (auch der „Deutschrock“-Szene insgesamt).
Bis auf „Time is Cash“ und „Almanya“ gefällt mir die Scheibe so gut, daß ich sie heute noch regelmäßig alle paar Monate rauskrame. Mein persönlicher Favorit ist „Breef ahn üch zwei“, aber auch der zornig-rockige Titeltrack oder das folgende „Endlich allein“ find ich sehr gelungen. Vielleicht auch, weil die ganze Platte so n bißchen von den eingefahrenen Gleisen wegführte (siehe j.w.’s Eingangsposting zur Entstehungsgeschichte) ist sie für mich eigentlich das letzte hörbare BAP-Album.
Hab mir dann die „DaCapo“ noch zugelegt, mochte die aber schon kaum noch, und was ich von „X für e U“ hörte langweilte mich nahezu – hab danach BAP kaum noch wahrgenommen bzw. sie haben mich nicht mehr angesprochen.--
And In The End The Love You Take Is Equal To The Love You MakeBblieve
Für mich war „Ahl Männer, aalglatt“ das letzte gelungene BAP-Album.
War nie BAP-Fan, aber durchaus interessierter Beobachter (auch der „Deutschrock“-Szene insgesamt).
Bis auf „Time is Cash“ und „Almanya“ gefällt mir die Scheibe so gut, daß ich sie heute noch regelmäßig alle paar Monate rauskrame. Mein persönlicher Favorit ist „Breef ahn üch zwei“, aber auch der zornig-rockige Titeltrack oder das folgende „Endlich allein“ find ich sehr gelungen. Vielleicht auch, weil die ganze Platte so n bißchen von den eingefahrenen Gleisen wegführte (siehe j.w.’s Eingangsposting zur Entstehungsgeschichte) ist sie für mich eigentlich das letzte hörbare BAP-Album.Das ganze deckt sich recht gut mir meiner Einschätzung des Albums, nur dass ich es nicht mehr für so gelungen halte (als es aktuell war, sah ich es noch positiver). Besonders gegenüber „Für Uszeschnigge“ und „Vun Drinne Noh Drusse“ fällt es m. E. doch stark ab. „Time Is Cash…“ ist das Schlimmste, was BAP je ausgefressen hat und „Almanya“ hat mir auch nie gefallen. Neben den von Dir genannten habe ich vor allem „Bunte Trümmer“ in positiver Erinnerung. Insgesamt halte ich „Ahl Männer..“ für ein recht durchwachsenes Album.
[Quote]Hab mir dann die „DaCapo“ noch zugelegt, mochte die aber schon kaum noch, und was ich von „X für e U“ hörte langweilte mich nahezu – hab danach BAP kaum noch wahrgenommen bzw. sie haben mich nicht mehr angesprochen.
„Da Capo“ hat mir ebenfalls nicht besonders gefallen, „X für ‚e U“ dagegen empfinde ich wieder als Steigerung, gefällt mir auch bessser als „Ahl Männer“. Danach bin ich dann aber ausgestiegen. Pik Sibbe hatte keine guten Kritiken und was ich davon hörte, war nicht erbaulich. Nachträglich habe ich mir vor einiger Zeit „Amerika“ gekauft, das hier von einigen gelobt wurde; aber richtig überzeugen kann es mich bisher nicht (liegt vielleicht auch daran, dass zu viele Track enthalten sind, da hätte man einige schwächere streichen können).
--
Anläßlich „Da Capo“ hatte ich mich von BAP verabschiedet gehabt (bis „Sonx“ erschienen ist). „Ahl Männer“ halte ich aber noch für ein ordentliches Album mit manch einem Highlight.
--
DJ@RSOHast Du die folgende „Amerika“ denn mal gehört ? Falls nicht : Unbedingt nachholen ! Vielleicht findest Du wieder zurück…
stimmt „Amerika“ mag auch heute noch … für mich haben sie mit dem Nachfolgealbum „Pinups …“ den Vogel abgeschossen, die fand ich wirklich nicht dolle … und seitdem Major weg ist kann ich mir das nicht mehr anhören … ich habe bis „Sonx“ noch alle Alben brav gekauft und bin zu den Konzerten gedackelt und habe es aber irgendwann sein lassen und alle Alben der „neuen“ BAP in der Zwischenzeit wieder verkauft
--
SheikYerbouti… und seitdem Major weg ist kann ich mir das nicht mehr anhören …
Ich auch nicht :roll:
--
SheikYerboutistimmt „Amerika“ mag auch heute noch … für mich haben sie mit dem Nachfolgealbum „Pinups …“ den Vogel abgeschossen, die fand ich wirklich nicht dolle … und seitdem Major weg ist kann ich mir das nicht mehr anhören … ich habe bis „Sonx“ noch alle Alben brav gekauft und bin zu den Konzerten gedackelt und habe es aber irgendwann sein lassen und alle Alben der „neuen“ BAP in der Zwischenzeit wieder verkauft
Okay, die Pin-Ups zählt ja auch für mich zu den eher schwachen Alben und die Übergangsphase zwischen Ausstieg Heuser und Eingewöhnung Krumminga kommt vielen wie das Ende der Band vor. Sicher endete damit auch eine Ära, aber wer die Band-Philosophie von Niedecken versteht, kann auch nachvollziehen, dass das Ende von BAP „Mk II“ wichtig für den kreativen Fortbestand und Weiterentwicklung gewesen ist. Als Heuser ging, habe ich auch erst gedacht, das war’s dann wohl. Heute bin ich der überzeugung, dass es der Band gut getan hat. BAP „Mk III“ ist heute, (naja, die letzte Platte liegt auch schon wieder zwei Jahre zurück) für mich auf der Höhe der Zeit, im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Für alle, die der Band noch einmal eine Chance geben wollen, ist „Radio Pandora“ jedenfalls wärmstens zu empfehlen und ein perfekter Wiedereinstieg.
Sorry Jan, dass ich abgeschweift bin, hier sollte es ja eigentlich nur um die alten, aaljlatten Männer gehen…
Ich finde eine generelle „Werkeinordnung“ bei BAP gar nicht mal verkehrt – die Band hat wirklich interessante Phasen durchgemacht (wie auch immer die man bewerten mag). Radio Pandora ist qualitativ wieder an der Spitze, auch wenn mich die Art der Musik nicht so sehr anspricht, so ist das Album wieder sehr anspruchsvoll.
--
Ich fand die Produktion ziemlich scheppernd damals. Die härteren Songs allerdings gefallen mir bis heute gut.
Ahl Männer, Aalglatt
Endlich Allein
Globus
Bunte Trümmer
Almanyasind daher meine Faves.
--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Lisa und Breef an üch zwei nicht, Dennis? Die beiden mag ich auch nach wie vor.
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueDamals (also mit 14) war ich Rocker u. eher an härteren Stücken von Bands interessiert. Breef finde ich etwas zu weinerlich, Lisa jedoch besser. Es waren aber nie die Stücke die ich 1986 dauernd hören wollte. In den ruhigen Bereichen war ich mit Niedecken u. dem Major bis einschl. Salzgebäck u. Bier allerdings völlig im Einklang.
Der Humor von Time is cash ist so typisch Achtziger, dass ich heute (fast) darüber lachen muss.--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Ich fand und finde Time is cash nach wie vor eine gelungene Satire im Sinne der ganz frühen BAP-Stücke, nur halt top-produziert!
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue -
Schlagwörter: BAP
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.