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AutorBeiträge
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Originally posted by Anachronist@15 Nov 2004, 12:10
Was gibt's denn an Der Pianist zu bekritteln?Vorweg sei gesagt, dass ich Polanski an sich sehr mag ( zumindest die älteren Filme ), mit diesem habe ich aber so meine Probleme.
Da ist zum einem die Frage, ob man das Grauen des Holocaust überhaupt in einem „unterhaltsamen“, dramaturgisch spannenden Film darstellen kann. Sentimentalisierung und übertriebene Ästhetisierung (d.h. alles in schöne Bilder zu verpacken ) wie es Schindlers Liste vorgemacht hat, ist mehr als ungebracht. Dem Pianisten muss man zugute halten, dass er das nicht in dem Ausmaße tut, er ist zurückhaltender, eine gewisse Distanz wird gewahrt, man bleibt Beobachter ( was aber wiederum eine andere Problematik aufwirft ), aber er tut es dennoch in gewisser Weise. Weiterhin kommt auch Polanski nicht umhin etwas klischeehafte Charaktere zu verwenden und auch wie in Schindlers Liste äußerst gefährlich einen „guten“ Deutschen einzuführen. Letztlich bietet der Film auch keine sonderlich neuen Sichtweisen.
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WerbungOriginally posted by O`Malley@15 Nov 2004, 11:49
sixth sense hat mir besser gefallen. :)
„The Sixth Sense“ bekommt bei mir auch einen halben Punkt mehr…
Auch andere Filme von Amenabar (Abre los ojos / Tesis) sind sehr sehenswert.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Originally posted by O`Malley@15 Nov 2004, 10:49
Ich hab the others geschaut, weil die Kritiken damals und heute gut waren.Mir hat er auch gefallen und das Ende fand ich klasse.
aber mal ehrlich, das Ende war doch schon nach 30min. Spätestens, aber allerspätestens als der Mann die Auffahrt hochgewankt kam. Danach kann man nur noch peinlich berührt sein, wie versucht wird hier Spannung aufzubauen…
Was solls, ich gönns euch ja, keine Lust auf weitere Diskussion in diesem Bereich.
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Originally posted by NiteOwl@15 Nov 2004, 12:33
aber mal ehrlich, das Ende war doch schon nach 30min.Bei „The Sixth Sense“ war es noch viel früher klar (wenn man aus Vorschau und Kritik weiß, dass dieser Junge Tote sieht).
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Originally posted by DR.Nihil@15 Nov 2004, 12:44
Bei „The Sixth Sense“ war es noch viel früher klarMir nicht! So.
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Flow like a harpoon daily and nightly
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Originally posted by candycolouredclown@15 Nov 2004, 12:46
Mir nicht! So.Naivität kann ja auch schön sein. ;)
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Bin froh, dass ich sie mir bei Filmen behalten habe :wub:
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Flow like a harpoon daily and nightlyFinde „The Sixth Sense“ trotzdem ganz okay, im Gegensatz zu „The Others“.
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Originally posted by candycolouredclown@15 Nov 2004, 13:49
Bin froh, dass ich sie mir bei Filmen behalten habe :wub:ich auch… :)
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoDito.
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Die eigene Schönheit verblasst immerzu im Angesicht der Schönheit der Geliebten.Originally posted by River@15 Nov 2004, 11:50
Weiterhin kommt auch Polanski nicht umhin etwas klischeehafte Charaktere zu verwenden und auch wie in Schindlers Liste äußerst gefährlich einen „guten“ Deutschen einzuführen.Im Bezug auf die klischeehaften Charaktere – zu denen eben auch der Quoten-„gute Deutsche“ gehört – kann ich Dir durchaus zustimmen, aber inwiefern soll diese Darstellungsart „gefährlich“ sein?
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Originally posted by Punkcow@15 Nov 2004, 18:49
Im Bezug auf die klischeehaften Charaktere – zu denen eben auch der Quoten-„gute Deutsche“ gehört – kann ich Dir durchaus zustimmen, aber inwiefern soll diese Darstellungsart „gefährlich“ sein?Gute Frage……habe ich mir auch gestellt..
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Originally posted by Punkcow@15 Nov 2004, 18:49
Im Bezug auf die klischeehaften Charaktere – zu denen eben auch der Quoten-„gute Deutsche“ gehört – kann ich Dir durchaus zustimmen, aber inwiefern soll diese Darstellungsart „gefährlich“ sein?Gefährlich in dem Sinne, dass es von den tatsächlichen Ereignissen ablenkt, als ob so eine „gute“ Person, die Taten aufwiegen würde ( wobei ich diese Typisierung von gut und böse sowieso für ziemlichen Schwachsinn halte ). Was will Polanski mit dieser Person eigentlich sagen ? Dass die Nazis auch nur Menschen wie jeder andere waren und nicht das pure Böse oder so ? Das sollte doch eigentlich jedem halbwegs intelligenten Menschen klar sein.
edit :
außerdem ist doch diese Thematik des Films langsam zu einfach und uninteressant. viel interessanter wäre in Bezug auf den Holocaust ein Film, der die Strukturen dieses Regimes aufdeckt und differenziert und ohne moralischen Zeigefinger zeigt, wie die Menschen sich derart entwickeln und solche Taten vollbringen konnten.--
Originally posted by River@15 Nov 2004, 18:33
Gefährlich in dem Sinne, dass es von den tatsächlichen Ereignissen ablenkt, als ob so eine „gute“ Person, die Taten aufwiegen würde ( wobei ich diese Typisierung von gut und böse sowieso für ziemlichen Schwachsinn halte ). Was will Polanski mit dieser Person eigentlich sagen ? Dass die Nazis auch nur Menschen wie jeder andere waren und nicht das pure Böse oder so ? Das sollte doch eigentlich jedem halbwegs intelligenten Menschen klar sein.edit :
außerdem ist doch diese Thematik des Films langsam zu einfach und uninteressant. viel interessanter wäre in Bezug auf den Holocaust ein Film, der die Strukturen dieses Regimes aufdeckt und differenziert und ohne moralischen Zeigefinger zeigt, wie die Menschen sich derart entwickeln und solche Taten vollbringen konnten.Der Film basiert doch auf einem ziemlich nüchtern geschriebenen Zeitzeugenbericht, nicht? Und wenn es da nun mal einen Menschen gab, der zufällig noch einen Rest (oder mehr) von Anstand in sich und gleichzeitig eine Offiziersuniform der Wehrmacht trug: Wieso sollte Polanski das nicht so darstellen? Ist es noch ein Klischee, wenn es sich tatsächlich so zugetragen hat?
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Die eigene Schönheit verblasst immerzu im Angesicht der Schönheit der Geliebten.Originally posted by Anachronist@15 Nov 2004, 20:49
Der Film basiert doch auf einem ziemlich nüchtern geschriebenen Zeitzeugenbericht, nicht? Und wenn es da nun mal einen Menschen gab, der zufällig noch einen Rest (oder mehr) von Anstand in sich und gleichzeitig eine Offiziersuniform der Wehrmacht trug: Wieso sollte Polanski das nicht so darstellen? Ist es noch ein Klischee, wenn es sich tatsächlich so zugetragen hat?Mag sein, dass das so war, aber Polanski war derjenige, der sich diesen Bericht ( oder was immer das war ) ausgesucht hat, um daraus einen Film zu machen. Danach beurteile ich dann auch den Film. Diese Figur ist auf jeden Fall sehr einfach, zu einfach für so eine Art Film. Und wie gesagt, bei mir scheitert der Film schon am Grundkonzept, wenn ich ihn auch nicht für soo schlecht halte, wie es vielleicht rüberkommt ( Schindlers Liste ist weitaus schlechter ).
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Schlagwörter: Kernkraft
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