Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Adaption fremder Musikstile oder: "Können Deutsche auch Country"?
-
AutorBeiträge
-
otis
Schade, dass dem neuen Stone diese Eventstory so viele Zeilen wert ist.
Echt? Ich glaub, ich muss nach Haus! Laut Freundin war der Stone im Briefkasten.
--
Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.Highlights von Rolling-Stone.de„I Put A Spell On You“ von Screamin‘ Jay Hawkins: Horror-Heuler
Queen: Darum war ihr Live-Aid-Konzert nicht wirklich spektakulär
25 Jahre „Parachutes“ von Coldplay: Traurige Zuversicht
Paul McCartney kostete „Wetten dass..?“-Moderator Wolfgang Lippert den Job
Xavier Naidoo: Das „Ich bin Rassist“-Interview in voller Länge
Die 75 schönsten Hochzeitslieder – für Kirche, Standesamt und Feier
WerbungotisEs ist oberpeinlich, na klar. Und sein Kosovo-Lied grausam. Es ist alles ganz schlimm, ich könnte vielleicht kaum ein Bier mit dem Mann trinken, dennoch finde ich seine Vita nicht ganz uninteressant. Sorry.
Gabriel ist ja nicht der Allerhellste, das macht er ja in Funk und Fernsehen seit Jahren vor. Wobei ich ihm seine Cash-Begeisterung abnehme, die ist meines Wissens so neu nicht. Gabriel macht seine Musik ja eher für popmusikalisch Unbeleckte, die nicht unbedingt umfangreiche Bildungslaufbahnen durchlaufen haben. Aber selbst für die werden die Klischees wohl etwas zu viel werden. Was die Schlager-Vita angeht: ich finde das ist nicht neues. Ein Freund hatte mal ein kleines Tonstudio, in dem auch 3-klassige Schlagersänger aufnahmen. Das waren auch so Kirmesbespasser, die irgendwie über die Runden kommen wollten und ihre Berufung in der „Kunst“ sahen. Eigentlich tragisch, dass sie so daneben lagen.
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Problem ist u.a. die Unbelehrbarkeit, die fehlende Grundbildung in Sachen Musikkultur. Sie gehen musikalisch nicht nach vorn, sondern glauben, das Erfolgsmodell immer wieder kopieren zu müssen. Wenn es fehlschlägt, ist es Pech oder es sind alle anderen Schuld, nur nicht die Tatsache, dass man absoluten Mist abgeliefert hat.
Einzig Bohlen scheint in dieser Hinsicht ein Gegenbeispiel, da er erfolgreich blieb. Er ist schlau und würde nicht so naiv in sein eigenes Messer laufen.
Ja, das hat schon Tragik bei diesen Leuten, auch im internationalen Bereich. Und Maradonna und Lodda sind im Fußball ähnlich drauf.--
FAVOURITESotisEs ist oberpeinlich, na klar. Und sein Kosovo-Lied grausam. Es ist alles ganz schlimm, ich könnte vielleicht kaum ein Bier mit dem Mann trinken, dennoch finde ich seine Vita nicht ganz uninteressant. Sorry.
No need to be sorry. Als verkorkstes Kuriosum nehme ich ihn ja auch ganz gern wahr – sonst hätte ich ja gar nicht erst auf den bei amazon eingestellen Clip geklickt und erst recht nicht so eine diebische Freude daran gehabt.
--
Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]@ Otis
Ich weiß schon was du meinst. Wenn man Gabriel sieht, packt einen automatisch das Helfersyndrom. Er hat verdammt viel und oftmals selbst eingebrockten Dreck gefressen, war aber stur, vielleicht auch einfach nur blöd genug, um nicht davor zu resignieren. Als Person an sich ist er auch für mich durchaus interessant.
Wenn Anne schreibt, es gibt schlimmeres als ein deutsches Radiohead-Cover von Gabriel in Cash-Manier, dann hat sie absolut Recht. Was ich bislang von seinen German Recordings gesehen und gehört habe, hat wirklich einen gewissen Charme. Und trotzdem, da wo mich Cash’s „Hurt“ noch immer jedesmal angreift, kann ich bei Gabriels „Ich geb den Rest für dich“ nicht ernst bleiben. Das ist nicht der Versuch, Country als Musikstil zu kopieren bzw. in ein deutsches Korsett zu quetschen. Gabriel kopiert die Person Cash und das bis ins kleinste Detail, vollkommen ironiefrei. Das taugt nicht mal als Ehrerweisung.
--
Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.Ihr versteht mich falsch, ich habe kein großes Mitleid mit dem Mann oder was auch immer. Ich finde u.a. auch solche Menschen in ihrer psychologischen Disponiertheit schon recht interessant.
--
FAVOURITESHelfersyndrom hat auch nicht groß was mit Mitleid zu tun.
--
Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.Und Helfersyndrom hat mit Otis ganz und gar nichts zu tun.
--
FAVOURITESMick67Ich fand’s nicht übel.
Sagen wir es so: Die Musik ist verzichtbar, aber deutlich weniger peinlich als die Sätze, die der Mann von sich gibt.
--
"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Anne Pohl
Edit: Ziemlich gelacht habe ich über den Abendblatt-Artikel aus der „Sickergrube des Lebens„.
Türen Sänger Maurice hat ihn für die Berliner Zeitung befragt:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/1031/magazin/0002/index.htmlIch finde die Platte sticht nicht besonders aus dem Gabriel Universum raus hat aber ausser den in meinen Augen abgeschmackten Offensichtlichkeiten keine Parallelen zur AR Reihe Cashs insbesondere nicht was Songauswahl Produktion und Stimmvermögen angeht. Bei aller zu Schau gestellten Würstchenhaftigkeit Gabriels sollte man seine Selbstvermarktungskünste dennoch nicht geringschätzen was die Platte aber auch nicht besser macht.
--
Niveau sieht nur von unten aus wie ArroganzDeclan MacManusNo need to be sorry. Als verkorkstes Kuriosum nehme ich ihn ja auch ganz gern wahr – sonst hätte ich ja gar nicht erst auf den bei amazon eingestellen Clip geklickt und erst recht nicht so eine diebische Freude daran gehabt.
Ich halte Gabriel für einen durchschnittlichen Menschen, der Musik macht, die mich nicht interessiert. „verkorkstes Kuriosum“ – hmm, dann wäre die Welt voll davon. Der Unterschied ist lediglich, dass er im Rampenlicht steht.
--
Keep on Rocking!nail75
Wer ist Lothar Meid?Ja, wieso gibt es keinen Wikipedia-Eintrag zu Meid? Hat der so viel gemacht, daß keiner mehr durchblickt?
--
Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!Sonic Juice
Also, meine These, losgelöst davon, noch in Rohform, Widerspruch willkommen: eine wirkliche deutsche Country-Platte kann es vermutlich deshalb nicht geben, weil der Deutsche nicht den Blues (nicht nur das Gefühl selbst, sondern mit allem drum und dran) hat bzw. ihn jedenfalls nicht musikalisch adäquat umsetzen kann oder will. Zwar mag man im US-Country auch Arrangements und Motive wiederfinden, die in ihrer Schlichtheit der Einfalt des deutschen Schlagers bzw. der volkstümlichen Musik ähneln. Gleichwohl sind die vorherrschenden Themen des Country die des indivduellen Schmerzes, Verlustes und Versagens,wie ja auch der alte Witz mit der Frage zeigt, was passiert, wenn man eine Country-Platte rückwärts spielt. Die Umsetzung des Schmerzes (Blues) in Songs, mag sie auch mal mehr und mal weniger augenzwinkernd und pointiert geschehen, mal spartanisch roh und mal verkitscht, ist doch meist auf unverstellte Wahrhaftigkeit und (Be-)Rührung des Hörers – im Sinne von Empathie – gerichtet. Es gibt auch andere Themen, aber hier schlägt nach meinem Verständnis das Herz der Country Musik.Dann dürfte, mal auf andere Musik bezogen, heute keiner mehr Mordechaj Gebirtig singen, weil er den Holocaust nicht selber erlebt hat. Und keiner den „Erlkönig“ singen, der nicht reiten kann.
Dick Laurentdas macht die Frage meines Erachtens komplett sinnlos. Dann könnte ich ja auch fragen, ob Deutsche südamerikanische Fruchtbarkeitstänze können…
MikkoWahrscheinlich besser als Country.
Die Geburtenrate spricht deutlich dagegen.
Sonic JuiceDeutsche Entsprechungen wird man dennoch nicht finden.
Da wird nach meinem Empfinden nach dem Motto „Kenn ich nicht – gibt’s also nicht“ argumentiert. Vielleicht ist hochklassige deutsche Country-Musik einfach nicht erfolgreich und unbekannt. Vielleicht wollen deutsche Country-Fans einfach nichts hochklassiges und der Rest keine Country-Musik.
otisProblem ist u.a. die Unbelehrbarkeit, die fehlende Grundbildung in Sachen Musikkultur.
Ob Elvis Presley wirklich eine umfassende musikalische Bildung hatte, wage ich auch zu bezweifeln. Auch Deppen können extrem erfolgreich sein. Möglicherweise ist Blödheit weniger abträglich als Musikkultur wirklich förderlich.
--
Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!Letztlich wird hier doch besonders deutlich, was generell für einen großen Teil deutscher Pop- und Rockmusik gilt, man spielt eine Musik, die nicht die ureigene über Jahrzehnte tradierte und verinnerlichte ist, die nicht auf unmittelbar eigener Erfahrung und Entwicklung gründet. Es ist eben ein Unterschied, ob jemand in Texas oder den Appalachen oder im Ruhrgebiet bzw. Odenwald aufgewachsen ist.
--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!ReinoOb Elvis Presley wirklich eine umfassende musikalische Bildung hatte, wage ich auch zu bezweifeln. Auch Deppen können extrem erfolgreich sein. Möglicherweise ist Blödheit weniger abträglich als Musikkultur wirklich förderlich.
Im Falle von Elvis ist es so, dass er vielleicht keine hohe „Bildung“ im schulischen oder universitären Sinne hatte, aber dass er in einem Umfeld aufwuchs, in der die Musik, die seine Wurzeln bildeten, allgegenwärtig war. Damals als es noch kein TV in jedem Haus gab wurde halt Radio gehört und das Singen in Kirche/Familie/Nachbarschaft war ein fester Bestandteil des Lebens.
--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.