7" – Singles – 45s

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    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,155

    Dick LaurentIch bin bekanntermaßen ja in einer Zeit musiksozialisiert worden, in der es noch 7″ gab, in der es keine digitale Musik gab. Trotzdem hat mich dieses Medium nie interessiert. Wieso sollte ich kleine Scheiben mit 2 Tracks (eine davon manchmal offensichtlich Ausschuss) in eher dünnen Papierhüllen kaufen, wenn ich für etwa das dreifache Geld eine LP mit 10 oder 12 Liedern bekomme?

    Geht mir ähnlich. Singles sind nach wie vor für mich interessant, wenn Sie mir exklusive Tracks für die Bands/Künstler geben, die ich unbedingt auch noch haben möchte.

    Trotzdem kann ich natürlich die Singles Liebhaber verstehen, die die musikalische Entwicklung der Band von der allerersten Veröffentlichung an mit erleben möchten.
    Ich bin hier inzwischen gar nicht mehr so begierig sofort auf den „neuesten Zug“ aufspringen zu müssen und bewege mich gerne in der Vergangenheit.

    Otis schreibt häufiger, daß ihm bei den meisten Alben zu viel Ausschuß drauf sei. Mir geht’s genau anders herum, mir würde neben der Single das restliche Album einfach fehlen, selbst wenn die Titel in der Qualität stark schwanken.

    Vielleicht auch kein Wunder, daß drei meiner absoluten Lieblingsbands/Künstler kaum durch ihre Singles aufgefallen sind: Led Zeppelin, Giant Sand und Frank Zappa.
    Insofern mag zwar WD’s Single-Debut-These stimmen, aber für mich ist sie nicht relevant, weil schon die 3 obigen Ausnahmen für mich sehr viel Gewicht haben.

    P.S….aber sag niemals nie: vielleicht komm‘ ich ja doch noch auf den Geschmack der Singles.

    --

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    #3642851  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Dick Laurent
    Ich bin bekanntermaßen ja in einer Zeit musiksozialisiert worden, in der es noch 7″ gab, in der es keine digitale Musik gab. Trotzdem hat mich dieses Medium nie interessiert. Wieso sollte ich kleine Scheiben mit 2 Tracks (eine davon manchmal offensichtlich Ausschuss) in eher dünnen Papierhüllen kaufen, wenn ich für etwa das dreifache Geld eine LP mit 10 oder 12 Liedern bekomme?

    Deine Argumentation ist die eines Betriebswirtschaftlers oder volkstümlich gesprochen eines Krämers, der so viel wie möglich für sein Geld will und dabei die Quantität auch noch höher bewertet als die Qualität. Dass solche Leute nicht verstehen können, worum es beim Genuss von Musik und dem Gesamtkunstwerk 7″ Single geht, wundert dann nicht weiter.

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    #3642853  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Nebenbei habe ich bei Vinyl-Singles, die ich aus England bekomme, schon einige nette Überraschungen erlebt – seien es Unterschriften im Original auf den Hüllen, Aufkleber etc. Ich kann mich an so etwas durchaus erfreuen.

    Und: Es gibt nichts besseres, als auf einer Veranstaltung Singles aufzulegen.

    --

    #3642855  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,832

    Clau
    Gerade bei neuer Musik aus dem UK veröffentlichen ausserordentlich viele Bands erstmal ein paar Singles, bevor ein Album erscheint.

    Meistens ist ja so, dass nicht die Bands die Singles veröffentlichen, sondern deren Plattenfirmen. (Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wo Bands ihre Platten selbst auf eigenen Label veröffentlichen und vermarkten.)

    Mich würde sehr interessieren, bei welchen Bands es tatsächlich so ist, dass ihr heißester Wunsch die VÖ einer Single ist. Ich habe einige Musiker/Bands während meiner A&R-Tätigkeit kennengelernt, aber es war immer so, dass die Band als kreatives Team wirken wollte. In der Regel hatten sie LIVE-Erfahrung, sie hatten eine größere Auswahl an Songs (nicht nur einen, der für eine Single gedacht war) und es war ihnen wichtig, ihr künstlerisches Spektrum aufzuzeigen – sprich: alle diese Bands wollten ein Album veröffentlichen. Aus den Demos wurde eine Vorauswahl getroffen, und es wurde beratschlagt, welcher Titel sich am besten für eine Single eignen würde, denn es geht nicht zuletzt darum, mit einer Single im Radio gespielt zu werden, zu charten und damit das Album zu promoten. Ich sehe das Ganze daher auch vielleicht ein bisschen weniger „romantisch“.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #3642857  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 92,173

    Ich bin eben ein Romantiker, Mista.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #3642859  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,832

    ClauDick, ich nenne es so und das mit Recht. Nahezu jede Gitarrenband aus England bringt ein oder mehrere Singles heraus, bevor ein Album veröffentlicht wird, viele Bands wechseln auf dem Weg dahin das Label, erst dann wird das Album geplant und aufgenommen. Natürlich gibt es Interpreten, die einer gewissen Veröffentlichungspolitik der Plattenfirma unterworfen sind. Aber auch hier wird man oft feststellen, daß diese Interpreten eben doch schon mal eine Single auf irgendeinem Mini-Label veröffentlicht haben.

    Jetzt machst du aber ein bisschen aus der Not eine Tugend, Clau. Die Zeiten sind nunmal so, dass sich Plattenfirmen nicht gleich auf einen großen Deal einlassen. Der von dir beschriebenene Weg wird so gegangen, weil es oft keine anderen Möglichkeiten gibt und ein Plattenvertrag nicht mehr so einfach zu bekommen ist. Viele Bands bleiben aber dabei leider auf der Strecke.

    Im Übrigen bin ich nach wie vor der Ansicht, dass jede Band, jeder Interpret der Veröffentlichungspolitik seiner Plattenfirma unterworfen ist.

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    #3642861  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,832

    ClauIch bin eben ein Romantiker, Mista.

    Verstehe ich ja auch. Aber 10 Jahre in der Plattenindustrie haben mich halt etwas anders geprägt. (Wobei ich schon als Kind Alben immer vorgezogen habe. Ich mag einfach das Format, das Artwork, die verschiedenen Tracks)

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    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #3642863  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 92,173

    Ich weiß ja nicht, was Du in der Musikbranche gemacht hast und auch nicht wo. Aber ich wage mal zu behaupten, daß sich der deutsche Musikmarkt vom englischen doch ziemlich stark unterscheidet.

    --

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    #3642865  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,832

    ClauIch weiß ja nicht, was Du in der Musikbranche gemacht hast und auch nicht wo. Aber ich wage mal zu behaupten, daß sich der deutsche Musikmarkt vom englischen doch ziemlich stark unterscheidet.

    Ich schrieb doch gerade, dass ich A&R-Manager war (in zwei Musikverlagen). Den englischen Markt kenne ich nur aus den 80er Jahren, wo ich sehr oft in London unterwegs war. Unterschiede gibt es sicher, aber reden wir hier nur vom UK?

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #3642867  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,962

    Ich hätte gerne die Doppel-A-Seiten-Single erklärt. Einleuchtend ist für mich die frühere Praxis der US-Billboard-Charts, beide Tracks einer Single zu berücksichtigen, wenn sie zu Hits wurden. Beispiel Sam Cooke: Shake erreichte #7, A Change Is Gonna Come #31. Möglich war das, weil auch Radio- und Jukebox-Einsätze gewertet wurden. Der Käufer erwirbt ja immer beide Tracks, den kann man nicht fragen, welcher derjenige ist, der den Kaufanreiz gab.
    Im UK gab es diese Praxis der getrennten Wertung beider Seiten meines Wissens nicht, deswegen standen dann z.B. Penny Lane & Strawberry Fields Forever gemeinsam auf #2. Wer hat denn „beschlossen“, dass das eine Doppel-A-Seiten-Single ist?

    --

    #3642869  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,067

    Herr RossiIch hätte gerne die Doppel-A-Seiten-Single erklärt. Einleuchtend ist für mich die frühere Praxis der US-Billboard-Charts, beide Tracks einer Single zu berücksichtigen, wenn sie zu Hits wurden. Beispiel Sam Cooke: Shake erreichte #7, A Change Is Gonna Come #31. Möglich war das, weil auch Radio- und Jukebox-Einsätze gewertet wurden. Der Käufer erwirbt ja immer beide Tracks, den kann man nicht fragen, welcher derjenige ist, der den Kaufanreiz gab.
    Im UK gab es diese Praxis der getrennten Wertung beider Seiten meines Wissens nicht, deswegen standen dann z.B. Penny Lane & Strawberry Fields Forever gemeinsam auf #2. Wer hat denn „beschlossen“, dass das eine Doppel-A-Seiten-Single ist?

    Im UK gab es bis Ende der 1960er sowieso keine „richtigen“ Charts, das ist eine ziemlich komplizierte Geschichte. Andere können dazu sicherlich mehr sagen.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #3642871  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 92,173

    MistadobalinaIch schrieb doch gerade, dass ich A&R-Manager war (in zwei Musikverlagen). Den englischen Markt kenne ich nur aus den 80er Jahren, wo ich sehr oft in London unterwegs war. Unterschiede gibt es sicher, aber reden wir hier nur vom UK?

    Im Grunde reden wir in erster Linie vom UK. Dort werden die Singles ja veröffentlicht.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #3642873  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,962

    nail75Im UK gab es bis Ende der 1960er sowieso keine „richtigen“ Charts, das ist eine ziemlich komplizierte Geschichte. Andere können dazu sicherlich mehr sagen.

    Was sind denn „richtige“ Charts? Der Modus der Erfassung ändert sich immer mal wieder und sicher sind Charts nie ein 100% getreues Abbild der Realität und auch von Manipulationen gefährdet, aber im November 1952 hat der NME erstmals Singles-Charts veröffentlicht, das waren lange Zeit die wichtigsten. Bis 1969 gab es konkurrierende Charts, das ist richtig. Dann haben die BBC und die Zeitschrift „Record Retailer“ (später „Music Week“) sich auf einen gemeinsamen Modus geeinigt und lassen seitdem gemeinsam die Charts durch professionelle Marktforscher ermitteln.

    --

    #3642875  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,067

    Herr RossiWas sind denn „richtige“ Charts? Der Modus der Erfassung ändert sich immer mal wieder und sicher sind Charts nie ein 100% getreues Abbild der Realität und auch von Manipulationen gefährdet, aber im November 1952 hat der NME erstmals Singles-Charts veröffentlicht, das waren lange Zeit die wichtigsten. Bis 1969 gab es konkurrierende Charts, das ist richtig. Dann haben die BBC und die Zeitschrift „Record Retailer“ (später „Music Week“) sich auf einen gemeinsamen Modus geeinigt und lassen seitdem gemeinsam die Charts durch professionelle Marktforscher ermitteln.

    Genau das meine ich, Rossi. Es gab konkurrierende Charts. Außerdem war die Erhebung der Platzierungen wohl nicht immer professionell.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #3642877  | PERMALINK

    muffin-man

    Registriert seit: 07.06.2007

    Beiträge: 1,332

    otisNicht zuletzt ist gerade heute die Single als Medium schon eine Wertschätzung an sich. Für zwei Stücke, manchmal gar für eines, wird ein beinahe schon luxuriöser Aufwand getrieben …

    Da ist natürlich was dran. Allerdings ist es noch kein Argument, das den überzeugten LP-Anhänger zum 45er-Fetischisten bekehren kann. Schließlich lese ich den West-östlichen Divan notfalls auch als Recycled-Taschenbuch, ohne Genusseinbuße. Und mit billigen Paperbacks kann man LPs nun wirklich nicht gerade vergleichen. Ich sehe die Single als Wertschätzung des einzelnen Songs eher als ein Symbol dafür, wieviel gute Musik Wert ist – ideell und praktisch. Über ein ordentlich komponiertes Album geht aber auch nur wenig – eines, das den einzelnen Song über sein Potential als isoliertes Subjekt weit hinaushebt.

    --

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