Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › 30 Jahre später: was macht die Hardcore-Sammlung?
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
In meiner Jugend Mitte der 1990er wuchs ich mit Bands wie Biohazard, Downset, Sick of it all und Madball auf, die für mich in meiner Wahrnehmung den Begriff Hardcore definierten. Recht simpel rausgehauene Powerchords von roher Energie verbunden mit parolenhaften Songtexten. Ab 1997 kamen Shelter hinzu, die für buddhistisch geprägten Krishnacore stehen und damals das punk-poppige Album „Beyond Planet Earth“ veröffentlichten. Auf die Urväter der Szene wie Black Flag, Minor Threat und Youth of Today, kombiniert mit der Straight Edge-Bewegung, kam ich erst etwas später … als ich ab 1998 anfing, das Visions-Magazin zu lesen. Dieser typische New York Hardcore. Dazu noch die Ryker’s aus Kassel, die hab ich im Vorprogramm von Dog Eat Dog in der Offenbacher Stadthalle im Dezember 1996 gesehen. Höre ich immer noch gerne, wenn diese Bands etwa Thema im Podcast „Und dann kam Punk“ sind.
zuletzt geändert von ford-prefect--
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WerbungwahrZen Arcade der Hüskers ist nicht fest in deinem Kanon verankert?
Doch, und New Day Rising auch. War natürlich zu kurz gedacht. Mein Gehirn springt bei dem Begriff Post-Hardcore irgendwie automatisch ans Ende der 80er, zu Fugazi, NoMeansNo oder den Sachen, die Jello Biafra mit D.O.A. gemacht hat.
Hüsker Dü haben aber auch irgendwie ihren eigenen Kosmos geschaffen, in dem Hardcore und Power Pop friedlich nebeneinander koexistieren. Selbst die Zen Arcade ist mir in den meisten Tracks entweder noch zu nah am Oldschool-Hardcore oder hat mir schon zu viel Pop-Appeal, als dass ich da an Post-Hardcore denken würde. Aber wie so viele dieser „Post“-Genres ist das ganze auch einfach schwer zu fassen und noch schwerer auf einen Sound zu reduzieren. Die Hüskers jedenfalls sind bei mir in der Ruhmeshalle und werden da aller Voraussicht nach auch bleiben.
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Bin gerade am Ausloten. Ist „Pretty on the inside“ (1991) von Hole Hardcore? Eher nicht, oder? „When I was a Teenage Whore“ war ja schon ein ziemliches Statement. „Live Through This“ (1994) erst recht nicht, aber das haben ohnehin alle gewusst. Wie sieht`s mit „Eleventeen“ (1992) von Daisy Chainsaw aus? Hm, eher Alternative Rock/Grunge mit Noise-Rock. Lard („The Last Temptation of Reid“, 1990) war mehr Industrial als Hardcore. Ministry trifft auf Dead Kennedys. D.O.A. und „The Last Scream of the Missing Neighbours“ (1989) war für Hardcore vielleicht auch schon zu ausgefeilt. Ebenso wie die Bad Brains („Quickness“, 1989), aber deren Exzentrik und Widerspruchssucht lassen in der Rückschau am ehesten das Etikett Hardcore gelten. S.O.D. und „Speak English or Die“ (1985) erst recht. Und „The Shape of Punk to Come“ von Refused (1998)? Ich denke ja, genauso wie 0 + 2 = 1 von nomeansno (1991), aber ich bin da bei weitem kein Experte.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.jan-lustigerDie Hüskers jedenfalls sind bei mir in der Ruhmeshalle und werden da aller Voraussicht nach auch bleiben.
Bei mir werden sie auch bleiben.
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