09.02.2017 "Ausgepackt" & "gypsy goes jazz 44" & "Pure Pop Pleasures"

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  • #10084539  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    joliet-jakeFeierabend. Hallo zusammen (und sorry, Marion, ich höre nach!).
    Ich bin zu fertig, um viel zu schreiben. Aber die Musik ist ja auch eher danach, die Trockenzeit auszurufen und sich einen anständigen Martini zu bauen. Was ich jetzt auch tun werde.

    Hallo und Cheers, Rudi!

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    #10084545  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Cheers, Rudi!

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10084547  | PERMALINK

    rosemarys-baby
    random encounter

    Registriert seit: 10.03.2007

    Beiträge: 17,189

    joliet-jakeFeierabend. Hallo zusammen (und sorry, Marion, ich höre nach!). Ich bin zu fertig, um viel zu schreiben. Aber die Musik ist ja auch eher danach, die Trockenzeit auszurufen und sich einen anständigen Martini zu bauen. Was ich jetzt auch tun werde.

    schönen guten abend und cheers

    john-the-relevator So – jetzt MONK! Yeah

    friedrichHallöchen, drei Töne – und schon Monk erkannt!

    doppel

    --

    ... und in den Taschen nur Messer und Fussel
    #10084549  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    THELONIOUS MONK with JOHN COLTRANE
    3. Ruby, My Dear (Thelonious Monk)
    4. Trinkle, Tinkle (Thelonious Monk)

    John Coltrane (ts), Thelonious Monk (p), Wilbur Ware (b), Shadow Wilson (d)
    Reeves Sound Studios, New York, NY, Juli 1957
    von: Thelonious Monk with John Coltrane (Riverside; CD: Thelonious Monk with John Coltrane – The Complete 1957 Riverside Recordings; Concord, 2 CD, 2006)

    Weiter geht es mit zwei der drei Stücke, die Monk und Coltrane damals im Quartett für eine Jazzland-LP eingespielt haben, die mit weiteren Takes der Septett-Session (wie dem gerade gehörten „Epistrophy“) und einem Alternate Take von der vorhergegangenen Solo-Session aufgefüllt wurde. Die bezaubernde Ballade „Ruby, My Dear“ wurde ebenfalls bereits für Blue Note eingespielt – und während der Septett-Session als Feature von Coleman Hawkins mit der Rhythmusgruppe. Sehr interessant der Vergleich mit dieser Coltrane-Version, die sich viel deutlicher in Monks Klangwelt einfügt. Coltrane spielt das Stück in der Tat mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre es ein eigenes. Und Monk dankt es ihm mit einem tollen Solo – man kann oft hören, dass Monk, wenn er von einem Solisten inspiriert ist, sich im folgenden eigenen Solo merklich mehr anstrengt als sonst. Coltranes Einstieg nach dem Klaviersolo zeigt auch, wie schön sein sonst damals oft so harscher Ton klingen konnte. Hier hat er etwas Verhangenes, als umgebe ihn ein feiner Dunst.


    Coltrane und Monk im Five Spot, 1957

    Als nächstes hören wir die eine der beiden schnellen Nummern, „Trinkle Tinkle“ (Ersteinspielung 1952 im Trio für Prestige). Coltrane kommt mit diesem skalenhaften Stück erneut perfekt zurecht, er kann hier seine „sheets of sound“ perfekt einbringen. Gemeint sind damit die immer feineren Aufspaltungen des Beats: Coltrane spielt nicht nur Triolen oder verdoppelt das Tempo, er spielt Quintolen, Septolen, also fünf oder sieben (oder auch neun, zehn, elf) Töne pro Schlag – mit der Absicht, die Musik so komplett als möglich aufzufächern, die den Stücken zugrundeliegenden Akkorde möglichst vollständig abzubilden. Ein Verfahren, das durchaus analytische Züge hat und eine Menge an Vorarbeit nötig machte.

    Monk setzt bald mit seiner Begleitung aus und überlässt dem gar nicht mehr so jungen Nachwuchstalent fast ganz das Feld. Trotz der horrend schnellen Linien phrasiert Coltrane punktgenau, rhythmisch subtil – und auch sein Ton beeindruckt immer wieder, auch wenn er ob des Tempos natürlich etwas in den Hintergrund gedrängt wird. Erneut folgt Monk seinerseits mit einem engagierten Solo, das wie so oft eng um Themenmotive herum gesponnen wird, bevor es schwatzhaft wird aber raffiniert Gebrauch von Pausen macht. Ware folgt mit einem hörenswerten kurzen Beitrag am Bass und in der abschliessenden Reprise des Themas wird erst recht deutlich, wie perfekt Monk und Coltrane harmonieren.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10084551  | PERMALINK

    demon

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    friedrichHolla, was für ein Stimmungsumschwung!

    Hat perfekt gepasst! Und „wirr“ – wie Flurin schrieb – fand ich das nicht mal stellenweise.

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    #10084557  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    demon

    friedrichHolla, was für ein Stimmungsumschwung!

    Hat perfekt gepasst! Und „wirr“ – wie Flurin schrieb – fand ich das nicht mal stellenweise.

    Das bezog ja nur auf Art Blakeys Schlagzeugspiel am Ende – Blakey war eine Gemütsmohre (wie man hierzulande sagt) und Präzision war weniger wichtig als dass das Gefühl stimmte. Er spielte oft mit Monk, ist aber am Ende nicht unbedingt mein Lieblings-Trommler, wenn es um Monk geht.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10084563  | PERMALINK

    friedrich

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    Musste eben mal kurz an Telefon gehen und war etwas abgelenkt. Unverzeihlich!

    Ah, Ruby My Dear, eine der schönen Monk-Balladen. Und Coltrane at his most melodic.

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    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #10084567  | PERMALINK

    demon

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    … Ware folgt mit einem hörenswerten kurzen Beitrag am Bass …

    Yeah!

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    #10084569  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    THELONIOUS MONK QUARTET with JOHN COLTRANE
    5. Nutty (Thelonious Monk)
    6. Bye-Ya (Thelonious Monk)

    John Coltrane (ts), Thelonious Monk (p), Ahmed Abdul-Malik (b), Shadow Wilson (d)
    Live, Carnegie Hall, New York, NY, 29. November 1957
    von: Thelonious Monk Quartet with John Coltrane Live at Carnegie Hall (LP: Mosaic/CD: Blue Note, 2004)

    Die zweite Hälfte der Sendung gehört fast ganz dem fabelhaften Mitschnitt des Quartetts – mit dem neuen Bassisten Ahmed Abdul-Malik – aus der Carnegie Hall, der erst vor einigen Jahren entdeckt und veröffentlicht wurde. Hier hören wir Monk und Coltrane gegen Ende ihrer Zusammenarbeit (sie dauerte im Five Spot bis in den Dezember hinein) und das Resultat ist atemberaubend. Im ersten Stück, „Nutty“, das vom Ende des ersten Konzertes stammt (das Quartett spielte zwei kurze Sets in zwei Konzerten, in denen auch andere Künstler auftraten), spielt Coltrane ein Solo, das die verquere Rhythmik und die schrullige Melodik Monks auskostet, sich von ihr zu einem faszinierenden Höhenflug anspornen lässt.

    Der Pianist Tommy Flanagan meinte einst: „Monk’s music had been played already before Trane with different saxophonists, but I think Trane was more precise. He was more careful about learning things exactly like Monk meant“. Steve Lacy, der in den Sechzigern kurz mit Monk spielte und selbst zu einem der ganz wenigen grossen Monk-Interpreten heranwachsen sollte: „When [Coltrane] played with Monk I was there every night I think. It started out … very clumsy, very obscure, very maladroit, and then each night it got a little more relaxed“ (beide Zitate aus Ashley Kahns Liner Notes zur CD).

    Sehr relaxed klingt Coltrane in der Tat, auch da, wo seine Phrasen rasend schnell werden. Monk lässt sich seinerseits auch nicht lumpen. Noch entspannter ist Monk in „Bye-Ya“ – beide Stücke wurden erstmals im Trio für Prestige eingespielt, 1954 bzw. 1952. Coltrane lässt sich hier etwas mehr Zeit, setzt seine Phrasen stärker ab, die kurzen Unterbrüche gliedern das Solo stark, während Monk hier aktiver begleitet und Coltrane im Gegensatz zu „Nutty“ auch nicht alleine mit Bass und Schlagzeug ziehen lässt. Immer wieder ergeben sich faszinierende Augenblicke, in denen die beiden in einen direkten Dialog zu treten scheinen, Monk in seine Begleitung Motive einstreut, die auf Coltrane zu reagieren scheinen, dieser den Ball sofort wieder zurückspielt.

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    #10084573  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,442

    Btw: Es besteht ja schon ein eigenartiger Gegensatz zwischen Monks tapsigem Pianospiel und Coltranes umher wirbelnden Saxophon-Linien.

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    #10084575  | PERMALINK

    lucy-jordan
    Metalmama

    Registriert seit: 26.11.2004

    Beiträge: 34,503

    Hallo, Rudi! ! Ich höre jetzt auch nur noch, weil ich emsig schaffe für Samstag… war im Übrigen alles bestens gestern Abend!

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    Say yes, at least say hello.
    #10084581  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,442

    Tapsig mit manchmal riesigen Leerstellen, während Coltrane ja nicht mal Zeit zum Luft holen zu haben scheint.

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    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #10084583  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    John Coltrane (ts), Shadow Wilson (d), Thelonious Monk (p), Ahmed Abdul-Malik (b) im Five Spot, NYC

    THELONIOUS MONK QUARTET with JOHN COLTRANE
    7. Sweet and Lovely (Arnheim–Daniels–Tobias)
    8. Blue Monk (Thelonious Monk)/Epistrophy (Thelonious Monk–Kenny Clarke)

    John Coltrane (ts), Thelonious Monk (p), Ahmed Abdul-Malik (b), Shadow Wilson (d)
    Live, Carnegie Hall, New York, NY, 29. November 1957
    von: Thelonious Monk Quartet with John Coltrane Live at Carnegie Hall (LP: Mosaic/CD: Blue Note, 2004)

    Wir hören auch gleich noch den Rest des zweiten Sets. Weiter geht es mit einer Ballade, dem von Monk heiss geliebten Standard „Sweet and Lovely“. Der Pianist spielt Arpeggios im Stile von Art Tatum (die wohl auch als eine Inspiration von Coltranes „sheets of sound“ betrachtet werden können), während Coltrane im Thema für einmal nur Begleitung spielt – die mit der linken Hand Monks perfekt zusammenfliesst. Auch Abdul-Malik entpuppte sich als Glücksgriff, wie man hier sehr schön hören kann: die Combo als ganze ist perfekt integriert, jede Nuance abgestimmt, vom Bass kommt ein Pochen, er springt in einer kaum unterdrückbaren und ziemlich unwiderstehlichen Art herum. Wilson hält sich am Schlagzeug zwar zurück, doch was er dabei alles anstellt, auch hier an den Besen, ist beim genauen Hinhören sehr beeindruckend.

    Erst nach drei Minuten steigt Coltrane ein, Wilson deutet schon davor ein doppeltes Tempo an, doch wiederholt Coltrane zunächst einen Teil des Themas im langsamen Tempo. Dann verdichtet er seine Linien immer mehr – mit einem tollen Ton übrigens! Die Rhythmusgruppe droht da und dort auseinanderzufallen, doch auch da täuscht der Schein: Wilson hat die Lage jederzeit im Griff, der Big Band-Veteran (er spielte z.B. in den frühen Vierzigern mit Count Basie) kommt noch mit jeder Monk’schen Dehnung der Zeit zurecht. Dann schliesst Coltrane seine Themeninterpretation mit einer schnellen Phrase ab, die Rhythmusgruppe fällt sofort ins doppelte Tempo, doch Coltrane spielt noch einmal die zentrale Phrase der Melodie, bevor er sich in ein weiteres grossartiges Solo steigert, das stellenweise in eine Art Selbstgespräch mündet. Monk begleitet immer sparsamer, setzt über längere Zeiträume aus, was seine Einwürfe umso effektiver wirken lässt. Dem fliessenden Spiel Coltranes stellt er eine Art Stottern entgegen, der Atemlosigkeit die hohe Kunst der Sparsamkeit, das Beherrschen der Pause als Gestaltungsmittel. Schliesslich fängt Monk den Saxophonisten wieder ein, setzt am Ende von dessen Solo einen perfekt placierten Haltepunkt, mit dem er das langsame Thema zurückholt – Abdul-Malik nutzt das sogleich – und die Reprise beginnt, mit einem Tremolo da, einem seiner typischen absteigenden Läufe dort.


    Thelonious und Nellie Monk mit Coltrane 1957

    Den Abschluss macht ein Stück, das ich bereits für die zweistündige Sendung zubereitet hatte, der charmante Blues „Blue Monk“, der nahtlos in das abschliessende, leider nicht ganz komplett erhaltene Band-Thema „Epistrophy“ übergeht. Auch die Stücke „Sweet and Lovely“ und „Blue Monk“ wurden erstmals im Trio für Prestige eingespielt, wieder 1952 bzw. 1954, „Epistrophy“ ist eine Gemeinschaftskomposition von Monk mit dem Schlagzeuger Kenny Clarke, die schon 1948 für Blue Note aufgenommen wurde. Den Blues öffnet Monk solo am Klavier, in einem deutlich rascheren Tempo als üblich. Für den zweiten Durchgang steigt Coltrane ein, doch natürlich spielt er nicht das Thema selbst sondern eine raffinierte tiefere Begleitlinie zu Monks Lead. Im Solo ist dann kein Halten mehr. Coltrane legt los, wie man es von anderen Blues-Aufnahmen aus seinen zahllosen Prestige-Alben kennt. Wieder scheint er stellenweise in einen Dialog mit sich selbst zu treten, Monk punktiert, streut Farbkleckser ein, während Wilson ebenfalls immer wieder Akzente setzt und auch Abdul-Malik immer wieder melodische Akzente setzt. Die Verzahnung ist einmal mehr perfekt und als Monk aussetzt, merkt man das zunächst kaum – Coltrane trägt den Monk-Sound und auch die so typische „Blue Monk“-Wärme auch allein weiter. Doch dann ist Monk auch schon wieder da, repetitiv, insistierend hält er Coltrane den Rücken frei und gibt zugleich Anregungen. In sein eigenes Solo steigt er dann mit ein paar grossartigen Phrasen ein, ungewöhnlich weit vom thematischen Material entfernt, zu dem er in der Folge aber wie gewohnt immer wieder zurückkehrt. Der flexible und doch stampfende Puls von Abdul-Malik/Wilson bettet das fantastische Klaviersolo bestens ein – selten spielte Monk so animiert, so aktiv, so dicht wie an diesem Abend. Doch natürlich fehlen seine Akzente nicht, seine Dissonanzen, seine eigenwilligen Voicings, seine zickigen Rhythmen. In der Themenreprise spielt Coltrane eine neue Variante von zweiter – und zugleich erster – Stimme, dann wechselt Monk direkt in „Epistrophy“. Wilson spielt einen Beat dazu, der jenem von Blakey an Charakter überlegen ist und setzt einige ziemlich irre Akzente, während Coltrane das repetitive Lick spielt und sich im Einstieg in sein Solo davon klar inspirieren lässt – was Monk natürlich umgehend aufgreift. Dann setzt er einmal mehr zu einem Solo an, das keine Zweifel lässt: da hat einer Monks Musik bis in die letzten Verästelungen studiert und erfasst – und lässt sich davon zu ungeahnten Höhenflügen inspirieren, die in den folgenden Jahren weiter gingen und seine Musik – und die Musik überhaupt – auf ein ganz neues Niveau heben sollten.


    Flyer des Carnegie Hall-Konzertes vom 29. November 1957

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    #10084591  | PERMALINK

    demon

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    gypsy-tail-wind
    Flyer des Carnegie Hall-Konzertes vom 29. November 1957

    Boah!

    --

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    #10084593  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,442

    Monk begleitet immer sparsamer, setzt über längere Zeiträume aus, was seine Einwürfe umso effektiver wirken lässt. Dem fliessenden Spiel Coltranes stellt er eine Art Stottern entgegen, der Atemlosigkeit die hohe Kunst der Sparsamkeit, das Beherrschen der Pause als Gestaltungsmittel.

    So kann man es natürlich auch ausdrücken.

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    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
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