Startseite › Foren › Das Radio-Forum › StoneFM › 04.02.2016 My Life 51 | Raw Air 94 | gypsy goes jazz 27
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JIMMY GIUFFRE 3
3. Cry, Want (Jimmy Giuffre)Jimmy Giuffre (cl), Paul Bley (p), Steve Swallow (b)
Olmstead Studios, New York, New York, 3. März 1961
von: „Jimmy Giuffre 3, 1961“ (ECM, 2 CD, 1992; ursprünglich auf: „Fusion“, Verve, 1961)Das phänomenale Trio von Jimmy Giuffre mit Paul Bley und Steve Swallow wird in seiner Bedeutung für den Jazz wohl nach wie vor unterschätzt. Hier fanden drei zusammen, die gleichermassen an Melodien (oft geradezu sanglichen!) wie auch am kontinuierlichen Fluss der Musik interessiert waren. Die Melodie wird zu einem Element der Abstraktion, sie spinnt sich scheinbar von selbst fort, dabei merken wir allmählich, dass wir uns nicht mehr in einem Fluss bewegen sondern auf einem Plateau, einer schier endlosen Fläche, auf der alles möglich ist.
Giuffre stemmte sich schon in den Fünfzigern gegen unermüdlich vorwärtstreibenden Beat des Jazz, leitete Gruppen ohne Schlagzeug, suchte nach neuen Wegen. Doch swingte seine Musik bis dahin ironischerweise meist dann am stärksten, wenn das Schlagzeug wegfiel – mit Bley und Swallow war das anders, hier ist Giuffre auf dem Weg zu einer Art „stehender Musik“ (der Ausdruck stammt von Dietrich Diederichsen). Bley sollte hier ansetzen, wie wir später noch hören werden.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deWerbunggypsy tail windGEORGE RUSSELL & HIS ORCHESTRA
2. Chromatic Universe – Part 1 (George Russell)Ernie Royal, Alan Kiger (t), Frank Rehak, Dave Baker (tb), Jimmy Buffington (frh), Walt Levinsky (as), David Young (ts), Sol Schlinger (bari), Bill Evans, Paul Bley (p), Barry Galbraith, Howard Collins (g), Milt Hinton (b), Don Lamond (d), George Russell (arr/comp/cond)
New York, New York, Mai 1960
von: Jazz in the Space Age (Decca, 1960; CD: GRP, 1998)Wow!!!!
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickmuss eigentlich früh ins bett, aber das war unfassbar toll grade, ich bleibe wach, guten abend!
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gypsy tail wind… – für 1958 ein aussergewöhnliches Stück!
Überhaupt, 1958 von „space age“ zu reden! Kaum zu fassen, wie das Thema die Künstler bewegt hat…
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Software ist die ultimative Bürokratie.soulpopeJa der (Karel) Gott
….
Wie wäre es mit Gott(hilf) Fischer? :lol:
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Nicht_vom_ForumWow!!!!
Auf den restlichen Tracks ist Evans der zentrale Solist … aber das ist ja noch bevor er zur Formel seiner selbst wurde und auch als er noch Reste von echtem Swing in sich hatte (später kam der Swing, so dünkt mich, von den Begleitern, hier kommt er auch noch aus Evans selbst). Ein wirklich tolles Album, wenn Du es in die Finger kriegst, greif zu!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbasandmanWie wäre es mit Gott(hilf) Fischer? :lol:
Dem war nicht zu helfen.
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Radio StoneFM | "Solos come and go. Riffs last forever." (Keith Richards) | The fact that there's a highway to hell but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.vorgartenmuss eigentlich früh ins bett, aber das war unfassbar toll grade, ich bleibe wach, guten abend!
sandmanWie wäre es mit Gott(hilf) Fischer? :lol:
Hallo! :wave:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDemonÜberhaupt, 1958 von „space age“ zu reden! Kaum zu fassen, wie das Thema die Künstler bewegt hat…
well, schau mal im sun-ra-thread vorbei
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
gypsy tail wind
JIMMY GIUFFRE 3
3. Cry, Want (Jimmy Giuffre)Jimmy Giuffre (cl), Paul Bley (p), Steve Swallow (b)
Olmstead Studios, New York, New York, 3. März 1961
von: „Jimmy Giuffre 3, 1961“ (ECM, 2 CD, 1992; ursprünglich auf: „Fusion“, Verve, 1961)sehr schön wie die drei Jungs einander untergraben und doch nie das Gleichgewicht verlieren …. Aufnahmen die (IMO) bei jedem Wiederhören wachsen ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)gypsy tail windmit Bley und Swallow war das anders, hier ist Giuffre auf dem Weg zu einer Art „stehender Musik“ (der Ausdruck stammt von Dietrich Diederichsen).
wo steht das genau, weißt du das noch?
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vorgartenwell, schau mal im sun-ra-thread vorbei
da muss dann aber noch ein Disclaimer hin: kann Ihrer Gesundheit schaden oder so
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaSONNY ROLLINS & COLEMAN HAWKINS
4. All the Things You Are (Jerome Kern–Oscar Hammerstein II)Sonny Rollins (ts), Coleman Hawkins (ts), Paul Bley (p), Bob Cranshaw (b), Roy McCurdy (d)
RCA Victor Studios, 155 East 24th Street, New York, New York, 20. Februar 1963
von: The Complete Sonny Rollins RCA Victor Recordings (BMG, 6 CD, 1997; ursprünglich auch „Sonny Meets Hawk!“, RCA, 1963)Sonny Rollins und Coleman Hawkins – eine überraschende, aber perfekt funktionierende Symbiose, die wir schon in der Sendung über Coleman Hawkins und seine Schüler gehört haben. Bley spielt ein kurzes Intro – eine klassische Bebop-Sache. Dann stellt Hawkins das Thema vor, mit luftigem Ton, der streckenweise fast ein wenig an seinen Meisterschüler Ben Webster gemahnt. Rollins umgarnt seine Linien in den A-Teilen des Themas, für den B-Teil fällt die Rhythmusgruppe in einen rumpelnden Latin-Beat. Hawkins legt dann mit dem ersten Solo los, zunächst eine Spur zurückhaltend, doch bald greift er in die Vollen, bläst gegen Ende des Solos Linien, die nahezu atonal klingen. Bley füttert ihn sparsam mit Akkorden, es ist vor allem Bob Cranshaws Bass, der ihn trägt – doch Hawkins könnte das auch ganz allein, ohne die anderen.
Und dann Paul Bley – ein Solo, das den Gang des Jazzpianos geprägt hat. Er bricht aus, spielt mit kurzen Motiven, repetiert sie, schreitet zugleich aber stets voran, assoziativ ergibt sich eine Idee nach der anderen, stets folgerichtig, fast immer ökonomisch, selbst die paar Läufe wirken noch wie stenographiert. Es herrscht die völlige motivische Freiheit, wie sie auch Sonny Rollins anstrebte, wie sie später von Keith Jarrett in seinen Solo-Konzerten fast schon ins Exzessive getrieben wurde (dies nun war Bleys Sache nie, seine blieb Musik stets knapp, präzis, sparsam). Rollins folgt dann – angespornt von Bleys phantastischem Solo, aber auch von Hawkins, an dem er sich auf dem ganzen Album abarbeitet. Keine leichte Aufgabe, aber Rollins meistert sie selbstverständlich mit Bravour und legt noch einen obendrauf, er reizt die Changes nicht nur aus sondern bricht aus, setzt sich auch in rhythmischer Hinsicht immer wieder über die Rhythmusgruppe hinweg, die jedoch äusserst alert reagiert. Nicht nur Bley bietet eine tolle Begleitung, auch Bob Cranshaw reagiert immer wieder unmittelbar auf Rollins’ Spiel, während McCurdy für einen steady Beat sorgt. Hawkins stösst wieder dazu und die beiden Tenöre präsentieren nicht das Thema sondern spinnen ein dichtes Netz, das immer wieder auf die Motive von Jerome Kern zurückgreift, bevor das Stück – leider! – mit einem Fade-Out ausklingt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgarten guten abend!
Sei willkommen! :wave:
Hatte dich vorhin übersehen, sorry…
PS: und hi sandman! :wave:
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Software ist die ultimative Bürokratie.Schönen Abend zusammen
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Voltaire: „Wer Menschen dazu bringen kann, Absurditäten zu glauben, kann sie dazu bringen, Gräueltaten zu begehen“ Mark Twain: “Eine Lüge kann den halben Erdball umrunden, während sich die Wahrheit noch die Schuhe zubindet” -
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