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JIMMY GIUFFRE 3
3. Cry, Want (Jimmy Giuffre)
Jimmy Giuffre (cl), Paul Bley (p), Steve Swallow (b)
Olmstead Studios, New York, New York, 3. März 1961
von: „Jimmy Giuffre 3, 1961“ (ECM, 2 CD, 1992; ursprünglich auf: „Fusion“, Verve, 1961)
Das phänomenale Trio von Jimmy Giuffre mit Paul Bley und Steve Swallow wird in seiner Bedeutung für den Jazz wohl nach wie vor unterschätzt. Hier fanden drei zusammen, die gleichermassen an Melodien (oft geradezu sanglichen!) wie auch am kontinuierlichen Fluss der Musik interessiert waren. Die Melodie wird zu einem Element der Abstraktion, sie spinnt sich scheinbar von selbst fort, dabei merken wir allmählich, dass wir uns nicht mehr in einem Fluss bewegen sondern auf einem Plateau, einer schier endlosen Fläche, auf der alles möglich ist.
Giuffre stemmte sich schon in den Fünfzigern gegen unermüdlich vorwärtstreibenden Beat des Jazz, leitete Gruppen ohne Schlagzeug, suchte nach neuen Wegen. Doch swingte seine Musik bis dahin ironischerweise meist dann am stärksten, wenn das Schlagzeug wegfiel – mit Bley und Swallow war das anders, hier ist Giuffre auf dem Weg zu einer Art „stehender Musik“ (der Ausdruck stammt von Dietrich Diederichsen). Bley sollte hier ansetzen, wie wir später noch hören werden.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba