songbirdWenn du ehrlich bist, analysiert du nicht die Frage, über welches Medium du bevorzugt Musik hören möchtest, sondern dein Kauf- und Konsumverhalten. Dass du von Vinyl auf Streaming-Dienste umsteigst, halte ich dann doch eher für unwahrscheinlich. Auch wenn es hierfür natürlich Gründe geben könnte (wirtschaftliche Sachzwänge, Platzmangel), die ich bei dir aber nicht unterstelle.
Deine Überlegungen kann ich dennoch gut nachvollziehen, auch wenn wir uns im Kaufverhalten vermutlich ziemlich unterscheiden. Dein Bestreben, dich besonders nahestehenden Künstlern mit einem quasi-wissenschaftlichen Anspruch zu nähern, ist mir fremd.
Ob „Aftermath“ in Mono besser klingt oder eine größere Authentizität als die Fassung in „Stereo“ aufweist, ist mir so lange egal, bis mir ein bei der Aufnahme Beteiligter persönlich mitteilt, dass das mir vorliegende Exemplar mit der ursprünglichen Idee hinter der Aufnahme so gar nichts zu tun hat. Ein eher unwahrscheinliches Szenario.
Echt? Wirkt meine Beschäftigung mit der Musik wissenschaftlich? Hmmm, kann sein, aber für mich fühlt sich das überhaupt nicht so an. Es ist eher so, dass ich oft einfach die klanglich beste Variante haben möchte (Wobei es natürlich immer im Auge des Betrachters liegt, welche Variante denn nun die beste ist).
In den letzten Monaten habe ich mich aber immer häufiger mit der Frage beschäftigt, ob ich nicht ein ebenso zufriedener Musik-Aficionado wäre, wenn ich mich von all den ganzen Platten trenne. Ja, klar, es klingt dann nicht mehr so, wie ich es gern hätte. Aber man kann Streams auch ziemlich gut klingen lassen. Und wenn ich im Urlaub bin, höre ich Musik ausschließlich über die Tidal-App meines iPhones mit einem guten Kopfhörer. Das geht auch und sogar ziemlich gut. Mir geht es zum Teil schon auch ums Geld. Ich gehöre zu dem Teil der Bevölkerung, der unter dem Durchschnittsverdienst liegt und zusätzlich noch außergewöhnliche Belastungen zu tragen hat. Alles, was bei mir nicht für Wohnen, Essen und Klamotten draufgeht, wird seit vielen Jahren quasi ausschließlich in Musik investiert. Da geht es dann gar nicht so sehr um die Frage, ob ich mir irgendwelche Schallplatten kaufe, sondern darum welche. Würde das wegfallen, hätte ich Geld für andere Dinge übrig. Wenn ich aber darüber nachdenke, für was ich denn gerne Geld ausgeben möchte, komme ich als erstes dann doch wieder auf die Musik.
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How does it feel to be one of the beautiful people?