Re: Jazz in den 80er Jahren

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gypsy-tail-wind
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vorgartenklingt plausibel, aber (das wisst ihr besser als ich): kann man wirklich davon ausgehen, dass ein freddie hubbard oder ein chicago native wie tony williams tatsächlich einen jazzbegriff bis zum spiritual hatten? ist „tradition“ nicht hier schon fiktion?

Dang! Natürlich ist Tradition Fiktion (man könnte von Narrativ oder sowas reden). Ein Gefühl für das Bewusstsein der (eigenen) Tradition und des eigenen Platzes darin kann man wohl z.B. an den Interviews ablesen, die Art Taylor für sein Buch geführt hat – Tony Williams ist da auch drin, gelesen habe ich das aber noch nicht. Wie weit wer zurück geht, müsste man im Einzelfall herauszukriegen versuchen (und ich glaub denen ja bekanntlich auch nicht immer alles, was sie in Interviews so von sich geben ;-)) – keine einfache Sache, aber es ist jedenfalls klar, dass z.B. die Generation von Randy Weston oder Art Blakey bis an die Anfänge zurück geht, ist gewiss so (und man vergisst es sehr leicht, wenn man mit dem Jazz, der vor der Bebop-Ära gespielt wurde, nichts am Hut hat – ich will hier niemandem was unterstellen, spreche nur von mir selbst). Ich gehe auch schwer davon aus, dass Musiker wie Weston, Blakey (und andere, die immer wieder jüngere Leute in ihre Bands holten: Roy Haynes oder Louis Hayes sind zwei weitere) das auch weitervermittelt haben.

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