Re: Jazz in den 80er Jahren

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vorgarten

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redbeansandriceApropos, was heisst „ein Projekt wie Kamasi Washington“ in „Dass ein Puntin oder ein Chisholm oder ein Wogram ein Projekt wie Kamasi Washingtons nicht machen, ist natürlich klar.“ und wie steht das zu sowas wie den Embassadors von Chisholm?

ich will auf gypsys ursprungsidee hinaus, dass man irgendwann, als die tradition nicht mehr so nahtlos weiterverfolgt wurde, auch die grenzen zwischen us-jazz und europäischem auflösen konnte, dass komeda und – wasweißich – tolliver am selben punkt anfangen konnten (bei coltrane oder so). da ich aber glaube, dass musikalische aussagen kontextabhängig sind und da also durchaus fragen wie rasse, gender, klasse, lokale traditionen, institutionelle anbindung, infrastruktur usw. eine rolle spielen, die gefahr oder chance relativ gering bleibt, dass ein kamasi washington und ein hayden chisholm das gleiche machen werden.

obwohl eben: so, wie washington und seine leute den jazz der 60er weiterschreiben wollen, könnte chisholm das natürlich auch tun. aber selbst wenn er es täte, würde es musikalisch etwas anderes bedeuten (oder wie gypsy sagt, wenn auch wertend: man würde es anders hören).

einen bruch beim bebop zu konstatieren, würde mir auch ziemlich leicht fallen. aber wenn der hardbop noch mal ein (kommerziell erfolgreicher) versuch war, jazz zu popularisieren, kann man das gleiche nicht auch über CTI sagen?

p.s. nix gegen pfeiferaucher.

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