Re: 2015 – Eure Lieblingstracks des Jahres (work in progress)

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herr-rossi
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Irrlichtaber wenn man sich wie Charlie Belle so beherzt in Melodien versenkt, triggert das mein Frühlingszentrum.

Nichts anderes war mein Ziel.;-) Der Track ist tatsächlich wunderbar leicht, hat sich bei mir aber hartnäckig festgesetzt. Die ganze EP der Twee Pop Teens aus Austin, Texas, ist sehr schön.

Prag kenne ich zu wenig, mich hat das bisher allerdings bislang auch stets abgeschreckt. Womöglich weil sich mir der Spagat, den die Band wagt, nie ganz erschlossen hat. Für die oft gemochte Tocotronic Manier fehlts an Tiefe, für schmeichelnden Pop wirkts mir zu verkopft („Sophie Marceau“ geht bei mir gar nicht). „Dieser Himmel“ gefällt mir spontan deutlich besser – mit seinen warmen Streichern und den Glockenspielelementen könnte das fast als ein Belle & Sebastian Song durchgehen. Schönes Finish auch.

Freut mich.:) Ich weiß ja nicht, was Du außer „Sophie Marceau“ von ihnen gehört hast. Der Song, die geschniegelte Retro-Optik und der Nora Tschirner-Faktor haben natürlich für Aufmerksamkeit gesorgt, das hat der Band aber für viele anscheinend den Novelty-Stempel aufgedrückt. „Dieser Himmel“ steht für das, was Prag tatsächlich ausmacht. Verkopft ist da für mich nichts, durchdacht sind die Texte und Arrangements schon. Prag spielen einfach die derzeit schönsten und melancholischsten Pop-Songs hierzulande. Und tatsächlich sind sie viel näher bei Belle And Sebastian und Divine Comedy als bei Tocotronic. Aber ich will Deine Einkaufsliste gar nicht verlängern.;-)

„Condolence“ hingegen finde ich durch und durch großartig. Eine Art Ludovico Einaudi Klavierkomposition mit zuckenden Beats und hektischen, erdbebenartigen Vocals. Ich mag die Verwebung von Spoken Word Elementen und intensivem Gesang, von Chorelementen und vergleichsweise reduziertem Gesamtflow. Fantastisches Video auch. Wie ist denn der Rest des Albums?

Ohne MagField und Choco wäre mir das Album wohl entgangen. Ich kann auch nicht behaupten, es schon wirklich „geknackt“ zu haben, das ist kein leichter Brocken. Sein Gesangs- und Klavierstil wird häufig mit Nina Simone verglichen, was ich durchaus nachvollziehen kann, aber es ist schon was eigenes. „Condolence“ mit seinem an ein italienisches Canzone erinnernden Refrain hat mich sofort gekriegt (einer der wenigen unmittelbar eingängigen Momente). Er steuert fast fünf Minuten lang auf diesen überschwänglichen Moment zu und biegt immer wieder kurz vorher noch mal ab. Suspense.:) Ganz großartig ist auch diese Live-Aufnahme aus der Sainte Geneviève Library in Paris:

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