Re: Jazz zwischen Kunst und Kommerz

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bullschuetz

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soulpopeInteressant, daß Wonder`s Volljährigkeit und der folgende Vertragspoker in 1971/72 stattfand, und die von mir als potentielle Absprungsbasis vermuteten klassichen Alben bzw Grammy`s 1972 ff. erschienen – ob diese Klassiker bzw Auszeichnung auch Spiegelbild/Ausflusz seines neuen Selbstvertrauen bzw gestärkter Unabhängigkeit (aber schon mit Nestwärme in Rufentfernung) waren??

Absolut! Music of my mind und Talking Book sind bereits komplett unter den Bedingungen der neuen Freiheit entstanden. Der Synthesizer-Einsatz, das multiinstrumentalistische Engagement, die Autorschaft bei den Songs – Wonder ist hier eine sehr weitgehend autonome Künstlerpersönlichkeit, ein Soul-Auteur quasi. Das hat mit den traditionellen Musikentstehungsbedingungen bei Motown nichts mehr zu tun. Selbst der Genre-Begriff „Soul“ beginnt da etwas eng zu wirken.

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