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Anonym
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otisAber der Reihe nach:
H.K. Metzger scheint sich mir damals kaum mehr Freunde gemacht zu haben als ich mir in diesem Thread. Das mag so oder so zu denken geben. Ich finde das Buch gerade nicht, es war damals Standardlektüre. Ich muss es hier nicht rekapitulieren, könnte es auch nicht, zumal es mir hier um die eigentlichen Aussagen dort gar nicht geht. Soweit ich die Rezeptionsgeschichte der Klassik in der zweiten Hälfte des 20. Jhdts. mitbekommen habe, war es eines der Bücher, die in der Breite Umdenkungsgprozesse unter westdeutschen Klassikhörern ausgelöst haben, neben Hildesheimers Mozart vielleicht. Inwieweit das heute alles Allgemeingut ist, vermag ich nicht zu sagen. Der Titel war also nur ein Aufhänger.
Zu vielem kann man vieles sagen, natürlich. Aber warum dann nicht sagen? Dann antworte ich auch einfach in Kürzeln: Hildesheimers Mozart-Buch ist nett, ein bisschen eingebildet, er hätte, denke ich heute, lieber eine fiktive Mozart-Biografie geschrieben und Marbot in Ruhe gelassen. Georgiades‘ Schlichtheit ist mir inzwischen lieber. Das kann sich in zehn Jahren wieder ändern. Ich weiß nicht, was das soll, insbesonders der westdeutsche Klang, den Du da ansprichst.
Wie aus dem Threadtitel und dem Eingangspost unschwer zu erlesen ist, geht es mir um Werke, mit denen man (ich, du, wer auch immer) als Hörer nicht zurechtkommt. Und um das Warum? Warum insistiert man dann darauf hören zu wollen, was mich im Innersten berührt? Bizarr.
Sehr schwierig zu erlesen, beim ersten Mal. Die Frage, warum man mit musikalischem Zeugs nicht zurechtkommt oder eben doch, ist identisch. Was das Innerste berührt, jeweils, völlig abseits davon. Bizarr ist übrigens der letzte Satz. Wenn mir jemand sagt, etwas berühre ihn im sogenannten Innersten, dann höre ich. Aber nur zu sagen, es gebe auch dummes Zeug von Mozart, Puccini usw., nu ja.
Geld und Armut, ganz gleich zu welcher Zeit im Leben, ist übrigens kein Grund, ästhetische Zweifel über sich selbst zu haben. Das ist ähnlich wie mit dem Überwältigen. Ich habe auch so ein paar Kalauer auf der Liste, die ich mir nur im Dunkeln anhöre, aber wenigstens kann ich inzwischen drüber lachen.
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