Re: Die „Zauberflöte ein Machwerk“? Anderes?

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gypsy-tail-wind
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Nun, ich muss fairerweise auch sagen, dass ich ein paar recht gute Rezensionen las, etwa eine ganzseitige über die neue Leon Fleisher-Box; da werden auch persönliche Empfindungen und Beobachtungen über die Musik wiedergegeben, teils vom Autor, teils wird zitiert, aber das wird stets in die richtige Perspektive gesetzt, nicht als Fakt im Indikativ geschildert.

Natürlich sind solche Texte immer eine Meinungsäusserung, aber für mein Empfinden gibt es dabei gewisse Grenzen – und die Behauptung, Popp hätte über erotische Schattierungen verfügt, die Oelze abgehen, die ist in einem Ausmass vom individuellen Hören und vom Hörer selbst abhängig, dass ich einen solchen Satz als Positionsbestimmung des Autors (ich habe die Namen der beiden Rezensenten übrigens bewusst weggelassen, ich will hier wirklich niemanden schmähen, weiss ja selbst, wie schwierig es sein kann, Gedanken über Musik und beim Hören empfundene Dinge in Worte zu setzen) gerne gelten lassen kann, aber damit das so rüberkommt und nicht als (vermeintlicher) Fakt, müsste ein sprachliches Signal ausgesandt werden. (Und nein, Mangel an Raum weil es sich um eine kurze Rezension handelt, lasse ich nicht gelten, dann streicht man den Satz halt und findet eine andere Lösung, den Sachverhalt – oder eher das Hörempfinden – auszudrücken.)

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba