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Etwas spät dran, aber hier mein Senf zu Spotify (free)
Bin vermutlich etwas zu altbacken für solche Technik und klammere mich weiterhin an meine Art von Platten- und CD-Sammlung fest. Aber, man soll nicht stehen bleiben. Allein wegen Internetradio hab ich vor Jahren begonnen, meine Musik zu digitalisieren und nutze dies jetzt fleißig. Jedoch hat alles seinen begrenzten Zweck und seine Einsatzmöglichkeiten. Als ich von Spotify und dem Austausch von Playlisten hörte, wollte ich auch das ausprobieren, man weiß ja nie, ob man es brauchen kann.
Ich hab (seit der Einführung der Anmeldungsmöglichkeit ohne Facebook) Spotify Free auf dem PC.
Eindeutige Vorteile:
– Man kann viele Tracks und Alben probehören, bevor man sie kauft.
– Man kann Playlists zu bestimmten Themen stöbern, genauso wie Coverversionen, unbekannte Samplerbeiträge, noch nicht bekannte Alben von bestimmten Künstlern etc.
– Es kostet alles nichts außer etwas Nerven wegen Werbung ab und zu.
– Man kann sich mit anderen befreunden und mit diesen Playlists oder Tipps austauschen.
Eindeutige Nachteile:
– Im kostenlosen Spotify wird die Musik alle paar Songs durch Werbung unterbrochen. Mittlerweile sind nicht nur Spotify-Wortbeiträge dabei, sondern auch Soundschnipsel von beworbenen Alben. Sehr nervig, aber eben der Preis, den man fürs Kostenlose „zahlt“. Erträglich, wenn man es wie eine Art Radio sieht.
– Die Musik gehört einem nicht und wird nur gestreamt.
– Wie bei virtuellen Musikangeboten allgemein sind die Zusatzinformationen mau bis falsch. Alben werden mit Erscheinungsjahr der Medienausgabe (z.B. Auflage der CD) angegeben, nicht aber mit dem eigentlichen Ersterscheinungsdatum.
– Bei Künstlern ist, sofern sie auftauchen, oft nicht der Überblick über alle Alben garantiert. Und damit meine ich zuerst mal alle offiziellen.
– Viele Zuordnungen sind ungenau, die Suchfunktion spuckt oft nicht das Gewünschte aus und erfordert andere Eingaben oder weiteres Klicken.
– Wichtigster Nachteil für mich: Die Inhalte sind begrenzt, obwohl (ohne Anspruch auf Vollständigkeit natürlich) beinahe grenzenlose Verfügbarkeiten suggeriert werden. Bei Mainstream bzw. bekannten Künstlern ist man sehr stark vertreten, je exotischer die Anfragen werden, desto mehr Lücken tun sich auf. Schon beim ersten Versuch von Playlists für eine Freundin kam ich nicht weiter, und das lag nicht nur an ein oder zwei Songs. Zudem fehlen noch die Rechte von einigen großen Bands, so findet man weder Pink Floyd noch AC/DC noch die Beatles (wenn ich recht informiert bin, ich finde jedenfalls nur Tributes usw.)
Fazit – nette Sache, hat in etwa den Reinhörwertverlust von Youtube (nach den GEMA-Lücken) ausgeglichen, aber kann mit der dort vielfach vertretenen Freude an ausgefallenen Preziosen nicht mithalten. Premium-Account brauche ich nicht. Ergänzt in meiner Verwendung Angebote wie Youtube, d.h. ich nutze es ein bißchen zum Stöbern, öfter zum Reinhören vorm Kauf.