Re: bft 6 – gypsy tail wind

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gypsy-tail-wind
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Disk 1

13 – ERIKSON (Theo Schumann) 2:42
Theo Schumann Combo: Iri Atonov (ts), Theo Schumann (p) Lothar Spiller (b) Gerd Schönfelder (d)
Berlin, 20. May 1964 (Amiga 5 50 207, 7″ EP)*

14 – SWEETIE’S BOUNCE (Klaus Doldinger) 5:53
Klaus Doldinger (ts), Ingfried Hoffmann (org), Benoît Quersin (b), Kenny Clarke (d)
Live, NDR-Studio, Hamburg, 7. Dezember 1962 (28. NDR Jazz Workshop) („Early Doldinger: The Complete Philips Sessions“, Universal 06024 9877999, 4CD, 2006)

15 – C.T. & C.B. (Benny Bailey) 3:58
Joe Haider Septet: Benny Bailey (t), Rudi Fuessers (tb), Olaf Kübler (ss, ts), Hans Hermann (as, ts), Joe Haider (p), Isla Eckinger (b), Kurt Bong (d)
Union und Trixi Studios, München, November 1968 (Joe Haider / Karel Velebny: „Fascination“, Wewerka INMUS 20020, CD, 2000)
Anm: vermutlich handelt es sich bei „Hans Hermann“ um Heinz von Hermann

16 – HL 20 (Joki Freund) 11:25
Joki Freund: Joki Freund (ts,ss,arr), Emil Mangelsdorff (as,fl), Wolfgang Dauner (p), Eberhard Weber (b), Kart Theodor Geier (b), Peter Baumeister (d)
Walldorf Tonstuddio, Frankfurt am Main, 20. November 1963 („Yogi Jazz“, CBS BPG62273, LP; auch auf: L+R 41.008, LP, 1981; CD: L+R 710320, 2008)
Anm: Weber spielt die hohe Bass-Stimme, Geier die tiefe.

17 – BLUE FANFARE (Albert Mangelsdorff) 10:19
Albert Mangelsdorff Quintett: Albert Mangelsdorff (tb), Günther Kronberg (as), Heinz Sauer (ts), Günter Lenz (b), Ralf Hübner (d)
Walldorf Studios, Frankfurt, 6./7. Juni 1964 („Abstractions“, Wewerka/INMUS 20001, CD, 2000; gekürzte Version ursprünglich auf: „Now Jazz Ramwong“, CBS 62398, LP; ebenso als: Amiga 8 50 041, LP; L+R LR41007, LP; L+R CDLR71001, CD)

*) diese Titel auch auf:
„Jazz in Deutschland – Aus dem Amiga-Archiv, 1947-1965″ (Hansa Musik/BMG 74321433802, 5CD, 1996)
Weitere Angaben zur Box: http://www.ostbeat.de/JazzInDeutschland.htm

Das Stück von Theo Schumann stammt von der oben bereits abgebildeten Single oder EP oder wie auch immer, das Cover der Haider-CD folgt unten.

An dieser Stelle ein Link zur Jazz-Seite von Ostbeat, auf der sich weitere Infos zu diversen vorgestellten Gruppen finden:
http://www.ostbeat.de/Jazz.htm

Zu Theo Schumann (und auch zu anderen hier im BFT vertretenen Musikern) gibt’s dort eine eigene Seite mit lustigen Fotos – scheint mir nicht mehr viel mit Jazz zu tun zu haben, wenn man der Cover-(Anti-)Ästhetik glauben darf.

Das Doldinger-Stück mit Kenny Clarke entstand wohl in einer Jam-Session, in der zwei Drittel des Kenny Clarke Trios (mit Gitarrist René Thomas, falls es ein Quartett war wäre wohl noch Eddy Louiss dabei gewesen) auf die Hälfte des Doldinger Quartetts trafen. Mir gefällt der seltsam wabernde Groove, das Stück entwickelt einen Sog, baut allerdings wenig Spannung auf… sehr eigenartig. Es ist mir jedenfalls ans Herz gewachsen.

Von Joe Haider hab ich gleich zwei Tracks ausgewählt, obgleich katharsis schon in seinem BFT eine Nummer von diesen Aufnahmen drauf hatte. Die Trompete von Benny Bailey gehört für mich zu den tollsten überhaupt. Die beiden kurzen Stücke, die gut von einem Film-Soundtrack stammen könnten, stammen aus den Archiven von Wewerka und sind auf der CD „Fascination“ zu hören, die auch ein paar Stücke der tollen Band von Karel Velebny (von ihm gibt’s ein tolles ESP-Album!) enthält. Das Cover folgt unten, beim zweiten Track der Band.
Beim Altisten handelt es sich vermutlich – wie ich schon bei katharsis angemerkt hatte – um Heinz von Hermann.

Joki Freund und Albert Mangelsdorff… was soll ich sagen? Zwei meiner Lieblingsalben aus Europa und überhaupt. Die Atmosphäre, die Freund mit den beiden Bässen von Eberhard Weber und K.T. Geier schafft, gefällt mir ausserordentlich. Wolfgang Dauner sitzt am Piano, Peter Baumeister, der später auch das Dave Pike Set antreiben sollte, am Schlagzeug. Als zweiter Bläser ist Emil Mangelsdorff zu hören, der ältere Bruder von Albert, der mich meistens nicht sonderlich interessiert, mich aber auf diesem Album überzeugt.

Von Albert Mangelsdorff hab ich das eine Stück ausgewählt, das überraschenderweise auf dem Wewerka-Reissue von „Now Jazz Ramwong“ (oben das Amiga-Cover sowie jenes des Reissues, der „Abstractions“ heisst) einige Minuten länger ausfiel als auf allen zuvor gehörten Ausgaben, auch dem aktuell greifbaren von L+R. Es ist bestimmt nicht die beste Nummer dieser grossartigen Band, aber eine, in der die drei Bläser viel Raum kriegen, um zu spielen, und das gefällt mir sehr. Günter Kronberg hab ich bereits ein paar Male hervorgehoben und mache es hier nochmal: er ist für mich einer der allerbesten europäischen Saxophonisten und setzt in den Aufnahmen (und Live-Mitschnitten) des Mangelsdorff Quintetts manch einen Höhepunkt!

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