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Onkel TomDas ist natürlich nie verkehrt.
Super! Und da wir grade beim Thema Manson sind gibt´s da auch passend die Ausführung dazu!
Selbstverständlich: Das was Manson bzw. seine Family unter seinem Einfluss gemacht hat ist natürlich auf keinste Weise gut zu heißen. Auch seine „Helter Skelter“- Theorie ist reiner Blödsinn. Seine Musik hingegen würde ich als eine kleine unterschättze Perle bezeichnen. Auch wenn man erst annimmt er würde seine Hasstiraden und Rassenkriegstheorien musikalisch untermalen, so bringt er hier versüßten und herrlich verkitschte Hippiegitarrenmusik. Exemplarisch für den süßen, unschuldig wirkenden Sound stehen Songs wie „Home is where you´re happy“, „Eyes of a Dreamer“ und das bereits genannte „Look at your Game Girl“. Eher unheimlich kommt hier das, wahrscheinlich drogengeschwängerte „Mechanical Man“ mit seiner wirren, komplett strukturlosen Klangkulisse. „I´ll never say Never to Always“ wird unschuldig und harmonisch von zwei weiblichen Mitgliedern seiner Family dargeboten (Sidn mir allerdings beide namentlich unbekannt). Klang- und aufnahmetechnisch natürlich nicht so hochwertig wie die Platten einiger, damals bekannteren Kollegen, aber wenn man eine gewisse Vorliebe für Obskuritäten besitzt, hat man mit „LIE: The Love and Terror Cult“ eine recht gute, exzentrische Folkplatte mit sympathischer Outsider Attitüde. Leider musste man letztendlich feststellen was hinter dieser wirklich war…
Übrigens haben auch andere Künstler wie Psychic TV, Crispin Hellion Glover, Front Line Assembly, GG Allin, Red Kross, The Lemonheads oder The Brian Jonestown Massacre Songs dieses Albums gecovert.
Wertung: ****