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Ne, Cool Jazz beginnt bestimmt nicht vor oder gar zur gleichen Zeit wie Bebop (1944 würd ich da sagen, bei Cool wohl 1948/49).
Und ja, Tristano gehört klar in die 40er.
Webster und Hawkins ordne ich tendentiell den 40ern zu, Hawkins kommt zwar aus den 20ern und 30ern, hat aber in den 40ern zu musikalischer Reife gefunden. Webster beste Aufnahmen mögen in der Tat jene aus den 50ern sein, aber er „kommt“ doch klar von früher.
Und Giuffre ist einer der Leute, die von (in seinem Falle sehr warmem) Cool Jazz direkt zur Avantgarde gefunden haben (George Russell, Paul Bley wären vergleichbar im weistesten Sinne).
Und falls sich jemand wundert: die Blanton/Webster Band gehört nicht in den Hardbop
Was das grundsätzliche „Abwatschen“ betrifft, das interessiert mich nur sehr am Rande (ja ja, Hamid Drake, William Parker, David S. Ware, ich weiss… aber nur so halb, richtig Abwatschen würd ich am Ende nicht mal Wynton M., den Killer vom Lincoln Center). Danke daher an Thelonica für das kleine Detail zu Gayle: aber klar doch! Redet mal mit den Leuten und ihr merkt rasch, wie viel Respekt vor den „Alten“ da auftaucht – und das ist auch richtig so. Nichts entsteht ohne Vorfahren, ohne Wurzeln, ohne Ausganspunkte. Dass man die nicht interessant findet kann wohl vorkommen, aber das kann ich mit meinem alles aufsaugenden Kopf einfach nicht nachvollziehen. Ich will nämlich wissen „woher Gayle kommt“ und das ist am Ende auch der Grund, weshalb ich mit einigen Leuten ewas Mühe habe… weil ich nämlich nicht recht hören kann, was sie gegenüber ihrem „Ausganspunkt“ unterscheidet oder wo ihr Beitrag an die ganze Sache genau liegt – und ja, das ist schon eine Diskussion, die in der stilitischen Offenheit und Breite nach „Bitches Brew“ – und nach „Spiritual Unity“ und „Ascension“ – besonders wichtig ist, auch wenn’s davor natürlich auch schon Alte und Neue und Zwerge und Riesen gab.
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