Re: Musiksendungen im TV

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ferry

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Heute, 23:00 BR
Africa Festival 2013. 25 Jahre Africa Festival – Acoustic Africa, Manu Dibango & Soul Makossa Gang, Habib Koité & Bamada, Salif Keita, Nancy Vieira, Youssou N‘Dour, Jaqee u.a.

Sonntag, 8:Sept 3:40-5:10, Arte
Latin Music USA
Der Aufstieg der lateinamerikanischen Musik beginnt bereits viel früher, im New York der 20er Jahre. Die ersten puerto-ricanischen und kubanischen Einwanderer kommen in die Stadt und mit ihnen neue, unverwechselbare Rhythmen. Graciela Grillo, Schwester des großen Bandleaders Machito, Israel López „Cachao“, Pianist Eddie Palmieri und andere erzählen, wie New Yorks Stadtteil East-Harlem zu „El Barrio“ wurde, eine der ersten Latino-Enklaven der USA.
1930 beginnt der damals 19-jährige kubanische Einwanderer Mario Bauzá hier seine Karriere. Das Rumbafieber erfasst nach und nach den amerikanischen Mainstream und Bauzá erkennt als Erster die Zeichen der Zeit. Gemeinsam mit seinen „Afro Cubans“ erfindet er den Latin Jazz, einen Sound, dem sich auch Jazzlegende Dizzy Gillespie nicht entziehen kann. Immer auf der Suche nach neuen Wegen und Rhythmen entwickelt er weiter, was Bauzá angefangen hatte, und ist somit der erste bedeutende Künstler, der von außerhalb der verschworenen Musikergemeinde und Musikkultur „El Barrio“ kommt.
So verlässt die Latinomusik in den 40er und 50er Jahren ihr angestammtes Viertel, um nach und nach das ganze Land zu erobern. Bald schon begeistert ein neuer Rhythmus Musikliebhaber und vor allem Tänzer: der Mambo. Das Palladium, ein ehemaliges Tanzstudio in Midtown Manhattan, wird zum Tempel der Mambotänzer. Herkunft spielt hier keine Rolle. Einzig das Rhythmusgefühl auf der Tanzfläche zählt, Sodass Juden, Italiener, Afroamerikaner und Latinos den Tanz immer weiterentwickeln. Die Besten von ihnen machen Karriere. Und der wenig später aufkommende und leichter zu lernende Cha-Cha-Cha gab auch weniger Talentierten die Chance, auf der Latin-Welle mitzutanzen.
Mit Leonard Bernsteins West Side Story ist lateinamerikanische Musik endgültig im Mainstream angekommen. Die moderne Version von Romeo und Julia, die im ethnischen Spannungsfeld der puerto-ricanischen Südbronx angesiedelt ist, spiegelt Zeitgeist und Probleme der multikulturellen Metropolen der USA, und die Musicalhits werden so zur politischen Bestandsaufnahme einer „Nation of Immigrants“.
Doch in den 60er Jahren nimmt der Einfluss der Latin Music politisch bedingt ab. Castros Machtübernahme auf Kuba verschließt die Tür zu den USA und die musikalische Quelle versiegt. Noch verheerender jedoch ist der unaufhaltsame Siegeszug der Beatles und der Rockmusik. Ironischerweise sind Rocksongs wie „Twist & Shout“, mit dem die Beatles einen Hit landeten, von lateinamerikanischer Musik beeinflusst, und auch viele weitere Rockklassiker können ihre lateinamerikanischen Wurzeln nicht verleugnen.
Weit entfernt von New Yorks Spanish Harlem, an der Westküste der USA, sollte eine Bluesrockband der Latin Music neues Leben einhauchen. Carlos Santana und seine Band kreieren hier eine einzigartige Mischung aus Rock, Blues und afrokubanischer Perkussion. Santana wird nach seinem Woodstock-Auftritt der erste Latino-Superstar der USA. Der Weg der Latin Music von Kuba über Harlem nach Woodstock war weit, doch er war noch lange nicht zu Ende …

Montag, 9.Sept 0:40-3:10, WDR
Haldern Pop Festival 2013
08.-10. August 2013 – Rees-Haldern, Niederrhein
Highlights vom zweiten Festivaltag (I)

GLEN HANSARD

ALABAMA SHAKES

Highlights vom zweiten Festivaltag (II)

Montag, 9.Sept 3:00-4:00, 3Sat
Stars: The Young Gods
Einsame Pioniere
„Stars: The Young Gods“ zeigt die Band auf Tournee in den Niederlanden, in Polen, Tschechien und in der Schweiz, auf der Bühne mit dem Streichquartett Barbouze de Chez Fior und im Proberaum.
Ein Konzert von The Young Gods hallt nach: Nicht nur, weil die Schweizer Band in ohrenbetäubender Lautstärke aufspielt, sondern auch, weil dem Lärm Poesie innewohnt, dem Rhythmus Kraft. The Young Gods gehören zu den innovativsten Klangtüftlern der Gegenwart, vielleicht, weil ihre Musik von Beginn an Grenzen überschritt. Gegründet 1985 von einem klassisch ausgebildeten Gitarristen und einem Computerfreak, vermengte das Trio Versatzstücke aus Klassik, Chanson und Punk zu einer eigenwilligen Klangcollage.

Die britische Musikpresse war begeistert, schickte Journalisten in die Schweiz und hievte die „jungen Götter“ auf die Titelseiten ihrer Magazine. 1987 erklärte die Zeitschrift „Melody Maker“ ihre Debüt-LP „The Young Gods“ zum Album des Jahres. Seither haben The Young Gods zwölf Studioalben aufgenommen, Tausende von Konzerten gespielt und mehrere Besetzungswechsel überdauert. Das große Geld haben die Musiker zwar nicht gemacht – aber sie machen noch immer Musik.

Montag, 9.Sept 12:45-13:45, ZDF Kultur

splash! 2013: John Legend
Live-Musik aus Gräfenhainichen
Konzert, Deutschland 2013

Donnerstag, 10.Sept 3:35-4:30, Arte
Latin Music USA
Die Salsa-Revolution

1971 organisiert eine kleine New Yorker Plattenfirma einen Clubauftritt ihrer besten Künstler, die als die Fania All-Stars nur zwei Jahre später vor über 40.000 Menschen auftreten sollten. Ende der 70er Jahre hatte ihr Label „Fania Records“ Millionen Schallplatten auf der ganzen Welt verkauft und ganz nebenbei noch eine musikalische Revolution angeführt: Der Salsa wurde geboren.
Die Revolution beginnt mit einer Abkehr von den Latin-Big-Bands der 50er, mit ihren Orchester- und Rüschenhemden. Die jüngere Generation von El Barrio kann sich mit dieser Musik nicht mehr identifizieren. Sie ist wie der Rest des Landes dem Rock’n’Roll verfallen. Es dauert nicht lange, bis die Musiker aus dem Barrio ihren eignen Rock’n’Roll erfinden: den Latin Boogaloo. Dessen musikalische Einfachheit zieht eine ganz neue Generation von jungen Musikern an, unter ihnen ein Bandleader und Posaunist aus der South-Bronx, der später im Zentrum der Salsa-Revolution stehen sollte: Willie Colón. Dieser bekommt als noch unbekanntes Talent von der Straße einen Plattenvertrag bei dem bis dato ebenfalls noch recht unbekannten Plattenlabel „Fania Records“. Das Motown lateinamerikanischer Musik wurde von Johnny Pacheco und Jerry Masucci aus der Taufe gehoben, wobei zu Anfang noch Pachecos Kofferraum als Verkaufsstand für die neusten Platten diente. Gemeinsam mit seinem Sänger Héctor Lavoe, besser bekannt als „El Cantante“, wird Colón zu einem der wichtigsten Künstler für Fania und das Label wächst und gedeiht.
Bald sind genügend talentierte Künstler unter Vertrag, um die Fania All-Stars ins Leben zu rufen, welche 1971 ihr Debüt im „Cheetah Club“ in New Yorks Bronx geben. Festgehalten in dem Film „Our Latin Thing“ kann die ganze Welt sehen, was sich da in der New Yorker Musikszene zusammenbraut. Der neue Sound des Salsa schlägt ein wie eine Bombe. Und für Labelchef Masucci ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. 1973 mietet er das Yankee-Stadion für ein Konzert der All-Stars, und sein Instinkt sollte ihn nicht täuschen: Das Konzert ist bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Menschenmenge gerät außer Kontrolle und Zuschauer stürmen die Bühne. Das Konzert muss abgebrochen werden, doch das tut dem Erfolg des Abends keinen Abbruch – der Triumphzug des Salsa ist nicht mehr aufzuhalten.
Mit der kubanischen Sängerin Celia Cruz gehen die All Stars auf Welttournee, um über die USA und Südamerika hinaus das Salsafieber zu verbreiten. Gleichzeitig stößt noch ein neuer Sänger zu Fania. Dem Harvard-Absolventen Rubén Blades mangelt es zwar an „street credibility“, dafür aber bereichert er den Salsa um politische Themen und intellektuell anspruchsvolle Texte.
Ende der 70er scheinen die goldenen Tage des Salsa jedoch gezählt. Die Musik wird vorhersehbar und die wie am Fließband produzierten Stücke gleichen sich immer mehr. 1980 verkauft Masucci Fania, doch der Salsa bleibt. Er erfindet sich bis heute immer wieder neu und ist zum Sprachrohr der Lateinamerikaner auf der ganzen Welt geworden.

Mittwoch, 11.Sept 20:15-22:20 1Festival
Joe Strummer
The Future is Unwritten – Dokumentarfilm von Julien Temple

Mittwoch, 11.Sept 22:20-23:05, 1Festival

Joe Strummer & The Mescaleros
Rockpalast: 13. Bizarre Festivals 1999 in Weeze

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