Re: Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

#7844151  | PERMALINK

katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

Beiträge: 1,737

Ich hab‘ in letzter Zeit ein bißchen den Überblick verloren, da sich einiges angesammelt hatte, auf dem Land vertreten ist. Es ist schon sehr verwunderlich, dass er als „unsung hero“ gilt, da er mit unglaublich tollen Bands gespielt hat. „Study in Brown“ habe ich nur vereinzelt gehört, aber sie steht auf meiner Liste. Bislang habe ich nur die Incorporated-Aufnahmen als LP und kann daher wiederum wenig dazu sagen. Land passt aber enorm gut in diese Band hinein, die einfach den aufbrechenden Hard Bop in seiner Blüte präsentiert und von Lands ruhigem, galantem Ton enorm profitiert.
Nicht verwunderlich ist da vielleicht, dass er in Folge häufig an der Seite von Carmell Jones zu hören war, dessen Bands irgendwie ähnlich-unähnlich waren. Fraglich ist nur, warum er aus der Brown-Roach-Band nicht mit noch mehr Engagements und Plattenaufnahmen rausgegangen ist.

Insgesamt hatte er wohl ein gutes Händchen für Trompeter. Von Clifford Brown oder Kenny Dorham über Joe Gordon, Dupree Bolton bis hin zu Carmell Jones hatte er stets tolle Musiker in seinen Bands. Sogar Martin Banks (der mir sonst nur wenig sagt und auf Gordon’s „Resurgence“ nicht besonders gefällt) passt gut in diese Liste und gibt „Take Aim“ wieder eine ganz andere Note.

Land schätze ich deswegen, da er an so unterschiedlichen, hochklassigen Sessions beteiligt war, die er irgendwie immer zusammenhält und einen roten Faden knüpft. Auch „The Peace-Maker“, welches am ehesten einem Coltrane-Ripoff gleich kommt, ist ein typisches, unglaublich treibendes Album, auf dem Land den Ruhepol einnimmt und gleichzeitig antreibt. Irgendwie fasziniert mich das an Land, sowie sein unglaubliches Geschick, musikalische Wendungen und Solos mit Aussage zu spielen. Nie too much, nie uninspiriert…

--

"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III