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Für mich ja sein erstes wirklich gutes Album. Schön verspielt und mit tollen Songs. Album des Jahres 2010 und überhaupt – die Definition von Pop.
01. Futile Devices (****)
–> mit dem nick-drake-gedächtnis-schrumm wiegt der wahnsinnige seine fans in sicherheit. trügerisch, wie sich nach zwei minuten zeigt.
02. Too Much (****1/2)
–> gluckernd und pluckernd geht die reise dann wirklich los. streicher streichen um die gehörknöchelchen, der irrsinn nimmt fahrt auf. bereits too much für die jetzt-ist-sufjan-voll-mainstream-mit-dem-elektro-gramusel-folk-n#zis. geil die disney-haftigkeit nach fünf minuten, der orient-einschlag am ende
03. Age Of Adz (*****)
–> ein erstes höhepunkt. ritalin-orchester, verfremdete stimmen, chöre, asperger-atmo, bläser-sätze, pathos, ewigkeit. traumhaft schön, wie er nach 5 minuten sensibilität erfindet. wenn dann der chor mit den pauken und trompeten einsetzt: „It’s only that I still love you deeply. It’s all the love I got.“
04. I Walked (****1/2)
–> ein eiernder todesmarsch mit engelschorälen raus aus der verlassenheits-hölle. wenn das herz im eimer ist, klappt nur noch kriechen – zur not zu kreuze: „I should not be so lost but I’ve got nothing left to love“
05. Now That I’m Older (****)
–> unser held wird erwachsen. vergangenheitsbewältigung im ambient-weihnachtssound. mit tränen und katharsis im knopfloch.
06. Get Real Get Right (****)
–> die hinwendung zum lord. und sir andrew lloyd webber. cleveres elektro-musical das ihn orkanmäßig raus aus dem orkus schießt. doch die depression ist stärker. noch.
07. Bad Communication (****)
–> zwischenspiel für den herrn
08. Vesuvius (*****)
–> beschwörungsformeln im inneren der trauer. die flöte der erlösung nach zweieinhalb minuten läutet pure schönheit und den sieg über die dämonen ein: „Sufjan, follow your heart.“
09. All For Myself (****)
–> selbstbewusstseins-mantra im kinderlied-style. gottes sohn und teufels beitrag. mit mächtigen orchester-schritten raus aus der zelle.
10. I Want To Be Well (****)
–> eruptive verspieltheit mit gedoppelter stimme und flöten-läufen. endlich frei. „I’m not fucking around“
11. Impossible Soul (*****)
–> mit der seele auf autotune stolpert sufjan in die morgensonne, wagt die schussfahrt ins glück, tanzt sich die trauer der menscheit aus der magengrube und spielt dabei freihändig das beste gitarrensolo seit down by the river. don’t be distracted. das leben ist ein beat. boy, we can do much more together. it’s not so impossible.
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