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Wenn ein Mensch ohne Hilfe und entsprechende Bildung anfängt, gute Bücher zu lesen, sucht er sie normalerweise nicht in der richtigen Reihenfolge, sondern völlig wahllos aus dem Gesamtkatalog der wertvollen Literatur heraus. Ich kann hier nur ein paar russische Schriftsteller nennen. Dostojewskis „Die Brüder Karamasow“ hat mich sehr beeindruckt und ist mir noch heute ein wichtiges Buch. Andere Schriftsteller wie Isaak Babel, ein jüdischer Schriftsteller, insbesondere seine Bücher „Die Reiterarmee“ und „Geschichten aus Odessa“, die beide sehr gut sind. Mandelstam und Grossman*. Tschechow und Bulgakow. Jetzt muß ich etwas weiter zurückgehen, denn ich hatte vor meinem zwanzigsten Lebensjahr faktisch keine Bücher gelesen, außer einem Roman von Gontscharow mit dem Titel „Oblomow“. Da es fast das einzige Buch war, das ich als Jugendlicher gelesen habe, hatte es wahrscheinlich mehr Einfluß auf mich und mein Leben, als ich bis zum heutigen Tag weiß. Denn dieses Buch habe ich nicht nur einmal gelesen. Immer wieder bin ich darauf zurückgekommen, etwa drei- oder viermal im Jahr, um auch die Teile voll und ganz zu verstehen, die mir bis dahin nicht ganz klar geworden waren. Diese wenigen Schriftsteller haben den größten Eindruck auf mich ausgeübt. Ich könnte natürlich noch weitaus mehr aufzählen, was jedoch nicht ganz so einfach ist, weil ich mich nicht mehr an alle Bücher erinnern kann. Ich habe auch viel Tolstoi und Gogol gelesen, was für mich sehr anregend war.
Ich wollte mir die russische Literatur von A-Z aneigenen. Trotzdem glaube ich sagen zu können, dass der „Oblomow“ wohl den größten Einfluss auf mich ausgeübt hat, weil ich ihn als ersten gelesen und mich wohl auch viel öfter mit ihm als mit anderen Romanen beschäftigt habe.
Buchtipps zur Literatur Russlands:
Isaak Babel: „Die Reiterarmee“; „Geschichten aus Odessa“
Wassili Grossman: „Leben und Schicksal“
Anton Tschechow: Alles!!!
Iwan Gontscharow: „Oblomow“
Tolstoi: „Krieg und Frieden“; „Anna Karenina“
Scholochow: „Der Stille Don“
Fadejew: „Die Neunzehn“
Trifonow: „Moskauer Novellen“
Gorki: Autobigrafische Schriften: „Meine Kindheit“; „Unter fremden Menschen“;“Meine Universitäten“
Andrei Platonow: „Epiphaner Schleusen“, etc.
Gogol: „Die Nase“; „Der Mantel“
Dostojewski: „Schuld und Sühne“; „Der Idiot“; „Die Dämonen“; „Die Brüder Karamasow“
Alexander Blok: Die Zwölf
Bunin: „Der Sonnenstich“; „Liebe und andere Unglücksfälle“
A. Belyj: „Petersburg“
etc.
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