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AutorBeiträge
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Ich habe Geiers Version von „Verbrechen und Strafe“ vor gut zehn Jahren gelesen, vorher und danach ist mir kaum ein Stück Literatur begegnet, das mich mehr beeindruckt hätte. Ihr „Böse Geister“ (alias „Die Dämonen“) liegt auch schon seit langer Zeit hier, aber das nehme ich mir wohl erst vor, wenn die Kinder groß sind, ernsthaft. Die Zeit und Muße dafür finde ich derzeit einfach nicht.
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WerbungCanzioneDie Auferstehung
Habe ich vorerst aufgegeben. Auf „Auferstehung“, wie speziell Tolstoi (da ich ihn noch nicht kannte), hatte ich mich sehr gefreut, zumal russische Literatur mir auch derzeit eine ganz wunderbare Welt erschließt – allerdings hat es der große Erzähler nicht wirklich erreicht, mich zu fesseln. Ob vieles der einstmaligen Schönheit der Worte durch die Übersetzung zerstört wurde, sei dahingestellt (Anaphern, Wiederholungen und Endlosreihungen galore!) – allerdings hat mir auch vieles an der, an und für sich schönen und tiefgehenden, Handlung, eher das Lesen verleidet. Unzählige Personenbeschreibungen, die mir keine der Handelnden letztlich näher brachte, Landschaftsporträits, die ich zunehmend eher überflogen, als genoßen habe – kurzum: Nach rund 400 Seiten habe ich jetzt das Handtuch geworfen und glaube verstanden zu haben, was meine Mutter meinte, als sie darauf hinwies‘, das sich „Krieg und Frieden“ auch umrissen habe, obgleich des öfteren dutzende von Seiten einfach übersprungen wurden.
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Hold on Magnolia to that great highway moon@ Irrlicht
Ich empfehle dir, Tschechow zu lesen. Entweder seine späteren Erzählungen oder am besten anfangen mit „Drei Schwestern“ und „Der Kirschgarten“.
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Das Leben macht sich ja mehr und mehr aus dem Staub.Isaak Babel
Die Reiterarmee
Der Sohn des Rabbi
Es ist die Geschichte vom Tode Elijas, des einzigen Sohnes des Rabbi Motale Brazlawski, eines Jünglings „mit den Zügen Spinozas, mit Spinozas wuchtiger Stirn und dem abgezehrten Gesicht einer Nonne“. Es ist die Geschichte vom jüdischen Dichter aus Odessa, der auszog, die Fröhlichkeit zu suchen, und von Rabbi Motale bestärkt, aber auch beschwichtigt wurde in seinem Vorsatz: “ Der Schakal heult, wenn er hungrig ist. Zur Mutlosigkeit reicht die Dummheit jedes Dummkopfs. Und nur der Weise zerreißt mit seinem Lachen den Schleier des Seins.“ Und es ist die Geschichte vom Entzücken an der Welt, das einen durch Jahrtausende empfindsam, empfindlich gewordenen Leib zu sprengen droht.
Elija, der Sohn des Rabbi, starb. „Und ich, der ihn auf einem meiner nächtlichen Gänge kennengelernt hatte, ordnete die Habseligkeiten des Rotarmisten Brazlawski, die verstreut umherlagen. – Alles lag durcheinander: Ausweise des Agitators und Notizen des jüdischen Dichters. Die Bilder von Lenin und Maimonides, Lenins kantiges Eisen und das matte seidenweiche Antlitz des Maimonides. In den Beschlüssen des VI. Parteitags steckte eine Frauenlocke, schiefe Zeilen hebräischer Verse bedeckten die Ränder kommunistischer Flugblätter. In wehmütigem dünnem Regen trafen sie mich, die Seiten aus dem ´Hohenlied´und die Revolverpatronen. Und der Trauerregen des Erlöschens wusch mir den Staub aus dem Haar […] Er starb, noch bevor wir in Rowno eintrafen. Er starb, der letzte Prinz, inmitten von Gedichten, Amuletten und Fußlappen. Wir beerdigten ihn auf einer einsamen Station. Und ich, dessen uralten Leib die Stürme der Phantasie fast sprengten, ich empfing den letzten Hauch meines Bruders.“
Der Tod eines Bruders, eines Dichters wie er, Babel – es könnte sein eigener sein.--
Wenn ein Mensch ohne Hilfe und entsprechende Bildung anfängt, gute Bücher zu lesen, sucht er sie normalerweise nicht in der richtigen Reihenfolge, sondern völlig wahllos aus dem Gesamtkatalog der wertvollen Literatur heraus. Ich kann hier nur ein paar russische Schriftsteller nennen. Dostojewskis „Die Brüder Karamasow“ hat mich sehr beeindruckt und ist mir noch heute ein wichtiges Buch. Andere Schriftsteller wie Isaak Babel, ein jüdischer Schriftsteller, insbesondere seine Bücher „Die Reiterarmee“ und „Geschichten aus Odessa“, die beide sehr gut sind. Mandelstam und Grossman*. Tschechow und Bulgakow. Jetzt muß ich etwas weiter zurückgehen, denn ich hatte vor meinem zwanzigsten Lebensjahr faktisch keine Bücher gelesen, außer einem Roman von Gontscharow mit dem Titel „Oblomow“. Da es fast das einzige Buch war, das ich als Jugendlicher gelesen habe, hatte es wahrscheinlich mehr Einfluß auf mich und mein Leben, als ich bis zum heutigen Tag weiß. Denn dieses Buch habe ich nicht nur einmal gelesen. Immer wieder bin ich darauf zurückgekommen, etwa drei- oder viermal im Jahr, um auch die Teile voll und ganz zu verstehen, die mir bis dahin nicht ganz klar geworden waren. Diese wenigen Schriftsteller haben den größten Eindruck auf mich ausgeübt. Ich könnte natürlich noch weitaus mehr aufzählen, was jedoch nicht ganz so einfach ist, weil ich mich nicht mehr an alle Bücher erinnern kann. Ich habe auch viel Tolstoi und Gogol gelesen, was für mich sehr anregend war.
Ich wollte mir die russische Literatur von A-Z aneigenen. Trotzdem glaube ich sagen zu können, dass der „Oblomow“ wohl den größten Einfluss auf mich ausgeübt hat, weil ich ihn als ersten gelesen und mich wohl auch viel öfter mit ihm als mit anderen Romanen beschäftigt habe.Buchtipps zur Literatur Russlands:
Isaak Babel: „Die Reiterarmee“; „Geschichten aus Odessa“
Wassili Grossman: „Leben und Schicksal“
Anton Tschechow: Alles!!!
Iwan Gontscharow: „Oblomow“
Tolstoi: „Krieg und Frieden“; „Anna Karenina“
Scholochow: „Der Stille Don“
Fadejew: „Die Neunzehn“
Trifonow: „Moskauer Novellen“
Gorki: Autobigrafische Schriften: „Meine Kindheit“; „Unter fremden Menschen“;“Meine Universitäten“
Andrei Platonow: „Epiphaner Schleusen“, etc.
Gogol: „Die Nase“; „Der Mantel“
Dostojewski: „Schuld und Sühne“; „Der Idiot“; „Die Dämonen“; „Die Brüder Karamasow“
Alexander Blok: Die Zwölf
Bunin: „Der Sonnenstich“; „Liebe und andere Unglücksfälle“
A. Belyj: „Petersburg“etc.
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Ich habe alles von Michail Bulgakow sehr gerne gelesen, besonders natürlich Der Meister und Margarita“ (sympathy for the devil), aber auch Die weiße Garde und die Arztgeschichten.
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Buchempfehlungen:
Michail Bulgakow: „Die Weiße Garde“
Michail Bulgakow: „Hundeherz“
Michail Kusmin: „Die Abenteuer des Aimé Leboeuf“
Lermontow: „Ein Held unserer Zeit“
Aitmatow: „Dschamila“
Turgenew: „Väter und Söhne“, „Klara Milic“
Vladimir Odoevskij: „Der Improvisator“
Nikolai Leskow: „Erzählungen“
Puschkin: „Pique Dame“
Gogol: „Petersburger Erzählungen“
Tolstoi: „Die Kosaken“
Tschechow: „Die Dame mit dem Hündchen“--
CanzioneTschechow: „Die Dame mit dem Hündchen“
Canzione, kannst Du da eine Ausgabe empfehlen? Es gibt ja verschiedene (die wahrscheinlich auch in der Auswahl der Erzählungen nicht zu 100% identisch sind).
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"welche übersetzungen von „krieg und frieden“ und „anna karenina“ sind zu empfehlen?
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONA -
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