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Anonym
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Ziehe noch einmal die Dixon-Akte hervor, auch wenn ich nur einen kleinen Zettel hineinzulegen habe, und sei’s auch nur zu meiner eigenen Erinnerung. Bin immer noch und immer mehr begeistert von »Bill Dixon in Italy« und »Strange Serenade« von Andrew Hill, von mir aus hätten die das auch in einem Köfferchen gemeinsam veröffentlichen können. Jetzt habe ich mal in Youngs »Dixonia« die 1980er-Phase nachgelesen und die Petitessen, die ich da gefunden habe, kommen also jetzt auf den Zettel:
Am 6. Juni 1980 begann Dixons erste Italienmusikreise, mit einem kleinen Ausflug in die Schweiz, und zwar in Verona, Teatro Romano. Programm so ungefähr das, das dann auch auf den Platten zu hören ist, wenn auch immer wieder Arrangements, insbesondere die Folge der Soli geändert wurden. Truppe: Bill Dixon, Arthur Brooks, Stephen Haynes (t, Dixon außerdem p), Stephen Horenstein (ts, bs), Alan Silva (b), Freddie Waits (dr). Zunächst waren Jimmy Lyons und Art Davis vorgesehen, standen auch auf den Werbeplakaten, haben aber abgesagt, warum, sagt Young nicht. Waits ist dann auf den letzten Drücker am Tag des Konzerts eingetroffen. Die Sache ist an dem Tag übrigens Miles Davis gewidmet, warum auch immer.
Am 7. Juni dann die Geschichte, auch aus Verona, aber Via Reggio, die ich nett finde: Da war nämlich Andrew Hill mit einem Soloprogramm. Der Produzent von Soul Note, Giovanni Bonandrini, wollte eine Aufnahme mit Hill machen, kam aber zu spät, um Hills Konzert zu hören. (Ich verstehe das so, dass er sich mal anhören wollte, ob es sich lohne, Hill im Juni 1980 ins Studio einzuladen.) Damit Bonandrini – so erzählt es Dixon bei Young – Hill doch noch hören könne, gab’s einen neuen Plan: Dixon leiht Silva und Waits an Hill – der keine eigene Band im Koffer hatte. (So steht es da, warum Hill nicht mit Bonandrini in einen Klavierladen gegangen ist, um ihm solo vorzuspielen, weiß ich nicht.) Jedenfalls hat Hill Dixon um Silva und Waits gebeten, was für Dixon »perfectly all right« war. »He also asked me to play with him that night. I told him I wouldn’t play the whole set with him, but I would play the beginning of a piece (maybe the first ten minutes) that the trio could work into a set. He and I played a duet with no written music; then Silva and Waits joined in, and they carried on as I left the bandstand. It worked very well, and we had a certain affinity. But in all this time I’ve known Andrew, we’ve only played for those ten minutes, though we talked about it ever since the days of the Cellar Cafe.« Dies also die Hauptnotiz. Young sagt natürlich nichts über die »Strange Serenade«.
»BD in Italy« wurde dann auf Bonandrinis Wunsch vom 11. bis 13. Juni 1980 im Barigozzi Studio in Mailand aufgenommen, »For Cecil Taylor« als einziges Stück mit ausgeschriebenen Noten, soll auch einige relations zu »For Franz« (auf »Opium«) haben – Dixon hat nach Young den frühen Koglmann reichlich unterstützt, was immer das heißen mag. Dann geht’s noch zwei, drei Tage weiter in Italien, dann in die Schweiz nach Bellinzona und am 18. Juni ist Dixon in Paris, erst einmal mit Kent Carter (b) und Oliver Johnson (dr), am 24. sind dann die Leute aus Italien wieder dabei.
Und die Dixon-Akte wieder zu.
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