Re: "Krautrock" und seine Verwandten

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dougsahmIn meinem Umfeld war es die Regel, dass Krautrock gemessen an seiner Quantität überdurchschnittlich stark vertreten war. Sowohl in den Medien als auch im Handel als auch im Freundeskreis. Und I.S. erscheint ex post durch ihre Publikationen als Ikone. Anfang / Mitte der Siebziger war das aber nicht abzusehen. Da gab es allein im BR-Radio ein knappes Duzend Radio-Musikjournalisten, die ähnliche Büchlein hätten schreiben können. Im lokalen Kaufhaus der Kleinstadt waren Jane, Novalis, Hölderlin … problemlos erhältlich. Von Eloy war immer alles verfügbar; bei Grateful Dead musst man sich beeilen. Als Townes van Zandt (ich habe mir ab damals den für mich erstmals gehörten Namen gemerkt) in der Kneipe nebenan einen intimen Auftritt hatte, war mir das die 5 DM Eintritt nicht wert, weil ich ihn aus den deutschen Medien einfach nicht kannte. Aus heutiger Sicht wirklich nicht mehr vorstellbar. Man kann wirklich nicht sagen, dass die deutschen Helden in den Medien unterrepräsentiert wären. Damals nicht und heute nicht.

Gut, du hast jetzt eher die eingängigen Gruppen erwähnt (was ja auch Zufall gewesen sein kann). Aber wie stand es mit z.B. Faust, Amon Düül I+II, Ashra Tempel, Agitation Free, Popol Vuh, der frühe Klaus Schulze, Embryo, Cluster, frühe Tangerine Dream oder Can? Waren die denn durchweg auch erhältlich ?
Die Frage wäre auch, ob du diese Zeit in einer größeren Stadt verbracht hast. Da ist die Chance ja dann auch größer. Aber außerstädtisch, war es da auch so einfach?
Die Geschichte mit Townes van Zandt ist indes, in der Tat, sehr pikant. puh!

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