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jimmyjazzJa, absolut! „Red Dead Redemption“ wäre wahrscheinlich auch noch in meiner Top 10 gewesen, aber ich wollte erstmal eine Liste mit Spielen machen, die sich auch nach mehreren Jahren gut gehalten bzw. in guter Erinnerung gehalten haben.
Das mit „Ufouria“ ist so eine Sache. Habe ja geschrieben, dass die Liste sehr subjektiv ist. In „Ufouria“ wacht man als kleiner, weißer Pummel namens Bop Louie in einer riesigen, psychedelischen Welt auf um muss zuerst nach und nach seine drei Freunde von bösen Flüchen befreien, bevor man die ganze Welt von einem Zauber befreit. So ähnlich jedenfalls. Was das Spiel damals ganz gut vermittelte, war dieses Gefühl vom Verloren-sein, diese Isolation in einer bunten, mit verrückten Figuren bevölkerten Welt. Man wird am Anfang quasi ohne Hilfestellung in diese große Welt geschubst und muss eben selbst sehen, wie man zurecht kommt. Habe das Spiel vor ein paar Jahren mal wieder auf einem Emulator gespielt und ja, das Ganze ist immer noch ein sehr besonderes Erlebnis.
In meiner Kindheit haben wir öfter NES-Spiele aus Versandhäusern wie Baur bestellt (und just, da ich diesen Satz schreibe, fällt mir auf, dass es hier heute bestimmt genug Forumsmitglieder gibt, die mit Wörtern wie „Baur“ wahrscheinlich gar nichts mehr anfangen können…dabei war ICH doch mal der junge Bub in diesem Forum… ). Ich kann mich sogar mal an einen Tag erinnern, als wir zur Zentrale zum Direktverkauf gefahren sind, weil es da nochmal alles günstiger gab. An diesem Tag habe ich „Super Mario Bros. 3“ gekauft. :liebe: Aber egal. Jedenfalls hatte ich im Katalog ein Spiel gesehen, dass auf Ronald McDonald und seinen Burger-mampfenden Kollegen basierte. Ja, ich musste es haben. Meine Mutter bestellte es für mich und fortan wartete ich wochenlang auf den Postmann, damit er mir endlich mein McDonald’s-NES-Spiel liefert. Bloß kam der nicht. Und als er kam und ein Baur-Paket mitbrachte, war das Spiel nicht dabei. Stattdessen gab es ein Entschuldigungsschreiben, in dem sinngemäß stand, dass das besagte Spiel leider ausverkauft sei, sie mir aber zur Wiedergutmachung 3 andere Spiele gesendet hatten.
Bläh. Ich wollte das McDonald’s-Spiel. Aber man konnte nichts daran ändern. Das Schicksal kann aber ein lustiges Kerlchen sein, denn an diesem Tag bekam ich statt „McKids“ (was, wie ich Jahre später herausfand – danke, Angry Video Game Nerd – sowieso ein Haufen Schrott war) einen Spiele-Dreierpack, der wahrscheinlich höchstens vom Original-NES-Modul mit Super Mario Bros, Tetris und World Cup getoppt werden kann. Zuerst war da „Batman“, gar keine schlechte Adaption und immer für eine Runde gut. Dann kam „Little Samson“, der erste Geheimtipp im Paket. Ein Adventure-Jump n Run, das auf dem NES seinesgleichen suchte, aber leider komplett unterging. Und dann war da eben „Ufouria“, in dem sich eine Welt auftat, die ich in Videospielen bis dato noch nicht gesehen hatte. Aber was viel wichtiger war: Ich konnte nirgends einen Hinweis auf die Existenz dieses Spiels finden. Weder in den einschlägigen Spielemagazinen, noch sonstwo (gut, meine Quellen beschränkten sich ausschließlich auf die einschlägigen Spielemagazine und eine handvoll Freunde, die nie über das originale Dreiermodul, die restlichen Super Mario Bros.-Spiele und „Tennis“ hinausgekommen sind). So weit ich wusste, hätte irgendein kleiner Fritze im Baur-Büro dieses Spiel NUR FÜR MICH programmieren können, nur um mir ein Leben ohne McKids erträglich zu machen. Das war MEIN Spiel. Niemand, dem ich das Spiel damals zeigte, interessierte sich dafür, aber das machte die Sache noch verlockender. Man könnte sagen, „Ufouria“ war damals meine erste Erfahrung außerhalb des Mainstream und der vorprogrammierten Super Mario/Zelda-Pfade (nicht, dass daran irgendwas verwerfliches wäre). Man könnte sich den ganzen Mumpitz auch sparen und einfach sagen, dass das Spiel auch heute noch einen Heidenspaß macht.
Sehr schön, Jimmy!
Erinnert mich auch an meine Kindheit, in der ich (bzw. meine Eltern mir) SNES- oder GB-Spiele in Kaufhäusern und bei Metro kaufte. :liebe_2: Und da war dann natürlich der Eindruck des Covers schon mal absolut vorentscheidend, denn sonst hätte man das Spiel ja gar nicht in die Hand genommen um auf die Screenshots zu schauen, die natürlich außer bei Mario nie etwas mit dem Cover zu tun hatten. Videospielmagazine gabs damals vermutlich, aber ich kannte keine und so musste man halt anhand von hässlich gezeichneten Coverbildern und winzig kleinen Screenshots Entscheidungen treffen, die über unbezahlbare Glücksmomente oder monatelangen Ärger, dass man sich gerade DIESES Spiel zu Weihnachten wünschte oder vom Taschengeld absparte, entschieden. Das nächste Spiel ließ dann doch immer etwas auf sich warten.
Das Schlimmste waren die Spiele, die ausschließlich Zwischensequenzen als Screenshots auf der Verpackung hatten. Man betete, dass die In-Game Grafik auch so aussehen würde. Natürlich tat sie es nicht. Die Marketingabteilung wusste schon, was sie tat.
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