Re: AotW: Randy Newman – 12 Songs

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Ah Um
Newman kanzelt nicht ab, er ist subtiler, aber deswegen noch lange kein Philanthrop. Die Distanz bleibt stets spürbar. Der Autor kennt die dargestellten Figuren besser als diese sich selbst und lässt sie Verräterisches äußern. Er bleibt der überlegene Geist, der die anderen durchschaut. Zu einer wirklich humanistischen Haltung (im Sinne von Menschenliebe) fehlt hier ein überzeugendes Mit-Leiden, vorherrschend bleibt die leicht näselnde Lakonik und durchaus ein gerüttelt Maß an Zynismus.

Hier gehe ich gern mit, Ah Um. Nur, human zu sein muß wie ich finde nicht gleich Philantropie im Sinne einer unbedingten Menschenliebe bedeuten. Human kann durchaus auch eine spöttische Distanz sein. Die erlaubt es, das Wesen der Personen zu erfassen. Dies tut alle große Kunst. Und jedes Kunstwerk ist human.

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