Re: Lieder ohne Worte – Delias Kreis der Davidsbündler

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der-optimismus

Registriert seit: 01.11.2006

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Ganz hervoragend Clara, ein sehr guter Beitrag.
Möchte aber darauf verweisen, das Nietzsche ja zunächst ein grosser Verehrer von Wagner war und mit diesem eine sehr enge Freundschaft pflegte.
Die Diskrepanz mit den dann folgenden schweren Kritiken seitens Nietzsche an Wagner, haben ja zum grossen Teil auch ihre Berechtigung.
Ein Aspekt der Differenzen lag sicher in der Zuwendung Wagners nach 1878 zum Antisemitismus und zum erwachenden nationalistischen deutschen Grossphilistertums. In seinen frühen Werken hatte Wagner einen Weg eingeschlagen, der aus Sicht Nietzsches in Synthese mit Schoppenhauer, den veralteten Nihilismus und Rationalismus durch die Musik zu überwinden half.
Doch mit den ersten Bayreuther Festspielen 1878, schlug Wagners Werk ins Gegenteil um. So findet man im „Parsifal“ eine klare Hinwendung zum Christentum. Der begonnene Bruch mit der traditionellen Altphilologie fand bei Wagner ein abruptes Ende, was Nietzsche schwer enttäuschte.
In seinem Werk „Menschliches, Allzumenschliches“ erfährt Wagner (und Schoppenhauer) denn auch eine radikale Kritik.
Ein weiterer Punkt war sicher auch die Freundschaft zwischen Wagner und dem bayrischen König Ludwig II..
Nietzsche hatte für diesen nicht viel übrig.

Das Nietzsche Brahms hier mit hinein zog, war mir bisher nicht bekannt.
Als Brahms Verehrer sicher nicht nachvollziehbar, aber da müsste man genau wissen, welche Rolle hierbei Brahms spielte.

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