Lieder ohne Worte – Delias Kreis der Davidsbündler

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    claraschumann

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 3,860

    Jetzt mit Bild und Ton! Soweit auffindbar.

    1. Felix Mendelssohn Bartholdy – Sinfonie Nr. 3 in a-Moll „Schottische“, Op. 56
    Erster Satz Teil 1, Teil 2, Teil 3
    Zweiter Satz
    Dritter Satz
    Vierter Satz Teil 1, Teil 2

    2. Antonio Vivaldi – Die Vier Jahreszeiten (op. 8 Nr. 1-4) („diverse Hörproben“)
    Sommer gesamt; I Musici, Federico Agostini
    Frühling, erster Satz; Nigel Kennedy
    Herbst, erster Satz; Raymond Cohen
    Winter, dritter Satz; Itzhak Perlman

    3. Robert Schumann – Geistervariationen (Thema mit Variationen in Es-Dur für Klavier)
    Teil 1
    Teil 2

    4. Johannes Brahms – Sinfonie Nr. 4 in E Moll, op. 98
    Erster Satz Teil 1, Teil 2
    Zweiter Satz Teil 1, Teil 2
    Dritter Satz
    Vierter Satz

    6. Johannes Brahms – Doppelkonzert
    Teil 1, Teil 2, Teil 3,
    Teil 4

    8. Robert Schumann – Sinfonie Nr. 3 in Es-Dur, „Rheinische“, Op. 97
    1. Lebhaft
    2. Scherzo. Sehr mäßig
    3. Nicht Schnell
    4. Ferierlich & 5. Lebhaft

    9. Gustav Mahler – Sinfonie Nr. 5
    Trauermarsch part 1
    Trauermarsch part 2
    Stürmisch bewegt. Mit größter Vehemenz part 1
    Stürmisch bewegt. Mit größter Vehemenz part 2
    Scherzo. Kräftig, nicht zu schnell part 1
    Scherzo. Kräftig, nicht zu schnell part 2
    Adagietto
    Rondo-Finale. Allegro part 1
    Rondo – Finale. Allegro part 2

    10. Claude Debussy – Children´s Corner Suite, L. 113
    Dr. Gradus ad Parnassum
    Jimbo’s Lullaby
    Serenade for the doll
    Snow is dancing
    The Little Shepherd
    Golliwog’s Cake-walk

    11. Peter Tschaikowsky – Ouverture Solennelle 1812 Op.49
    Teil 1
    Teil 2

    12. Johann & Joseph Strauß, diverses
    Fledermaus-Ouvertüre
    An der schönen blauen Donau
    G’schichten aus dem Wiener Wald
    Feuerfest

    13. a) Johann Sebastian Bach – Brandenburgische Konzerte
    Brandenburg Concertos No.1 – i: Allegro Moderato
    Brandenburg Concertos No.1 – ii: Adagio
    Brandenburg Concertos No.1 – iii: Allegro
    Brandenburg Concertos No.1 – iv: Menuetto-Trio-Polacc
    Brandenburg Concertos No.2 – i: Allegro Moderato
    Brandenburg Concertos No.2 – ii: Andante
    Brandenburg Concertos No.2 – iii: Allegro assai
    Brandenburg Concertos No.3 – i: Allegro Moderato
    Brandenburg Concertos No.3 – ii: Adagio
    Brandenburg Concertos No.3 – iii: Allegro
    Brandenburg Concertos No.4 – i: Allegro
    Brandenburg Concertos No.4 – ii: Andante
    Brandenburg Concertos No.4 – iii: Presto
    Brandenburg Concertos No.5 – i: Allegro
    Brandenburg Concertos No.5 – ii: Affettuoso
    Brandenburg Concertos No.5 – iii: Allegro
    Brandenburg Concertos No.6 – i: Allegro
    Brandenburg Concertos No.6 – ii: Adagio ma non tanto
    Brandenburg Concertos No.6 – iii: Allegro

    b) Antonio Vivaldi – L’estro armonico op. 3
    „diverse Hörproben“
    Konzert Nr. 1 komplett
    Konzert Nr. 3 komplett
    Konzert Nr. 6 komplett
    Konzert Nr. 11 Teil 1
    Teil 2
    Teil 3

    15. Felix Mendelssohn Bartholdy – Violinkonzert in e-moll, op. 64
    Erster Satz:
    Teil 1
    Teil 2
    Gesamt:
    I. Allegro molto appassionato, Teil 1
    Teil 2
    II. Andante
    III. Allegro molto vivace

    16. Maurice Ravel – Rhapsodie espagnole
    hier für Klavier
    Die ersten drei Sätze
    Der Schluss-Satz

    17. Ludwig van Beethoven – Sinfonie Nr. 9 in d-moll op. 125
    Teil 1
    Teil 2
    beide Videos sind jeweils ca. 32 Minuten lang, einhergehend entsprechende Ladezeiten, aber dafür ist das Ding komplett.

    18. Johannes Brahms – Sinfonie Nr. 1 in c-moll op. 68
    Erster Satz, Teil 1
    Teil 2
    Zweiter Satz
    Dritter Satz
    Vierter Satz Teil 1
    Vierter Satz Teil 2

    19. Nikolaj Rimsky-Korsakow – Scheherazade op. 35
    Teil 1
    Teil 2
    Teil 3
    Teil 4
    Teil 5

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    #5893743  | PERMALINK

    claraschumann

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 3,860

    1. Felix Mendelssohn Bartholdy – Sinfonie Nr. 3 in a-Moll „Schottische“, Op. 56

    „Es wird so viel über Musik gesprochen und so wenig gesagt. Ich glaube überhaupt, die Worte reichen nicht hin zu, und fände ich, daß sie hinreichten, so würde ich am Ende keine Musik mehr machen.“

    Der erste Eintrag kann nach längerem Hin und Her aus meiner Sicht nur einem gebühren:
    Felix Mendelssohn, dem Enkel des berühmten Philosophen der Aufklärung, Moses Mendelssohn, dessen Familie als Zeichen des Übertrittes vom jüdischen Glauben zum Christentum den Zunahmen Bartholdy angenommen hatte, was Fillius Felix jedoch nie wirklich akzeptierte und sich selbst Zeit seines nur 38-jährigen Lebens stets ohne Bindestrich schrieb.
    Seine Lehrer nannten ihn eine „Rotznase“, nichtsdestotrotz spielte er im Alter von 12 Jahren bei Goethe vor. 1833 wurde er Musikdirektor in Düsseldorf, 1835 Gewandhauskapellmeister in Leipzig. Zusammen mit Verlegern, Gelehrten und anderen Komponisten gründete er 1843 das Leipziger Konservatorium, die erste Musikschule Deutschlands.
    Mendelssohn hatte er es zu verdanken, dass Robert Schumann seine erste Musikertätigkeit von Rang und Namen, nämlich die des Dirigenten an oben genanntem Konservatorium. Eine tiefere Freundschaft entwickelte sich dabei zwischen den beiden so grundverschiedenen Männern, dem stillen, introvertierten Robert und dem forschen, selbstsicheren und weltmännischen Felix auch wenn einige durchaus bewusste anti-semitische Äußerungen Schumanns einen Schatten darauf warfen.
    Als „Felix Meritis“ hielt Mendelssohn Einzug in Schumanns Kreis der Davidsbündler und in diesen Thread nun mit seiner dritten von insgesamt fünf Sinfonien, dem Op. 56 in a-Moll, auch „Schottische genannt. (Bevor jemand damit anfängt, die 12 Streichersymphonien aus dem Zeitraum 1821-1823 werden erstens als ein Werk und zweitens nicht als eigenständige Sinfonie gelistet)

    Mir liegt eine Interpretation des Rochester Philharmonic Orchestra unter der Leitung von David Zinman vor.

    Die Arbeitsweise von Mendelssohn zeichnete sich dadurch aus, dass sie nicht alleine durch pures Talent und empirische Technik lebte. Der Musiker erschuf seine Werke durch Inspirationen aller Art, seien es Shakespeare für seine Ouvertüre zum Sommernachtstraum, die Bibel für seine Oratorien oder seine weitführenden Reisen nach Schottland, Italien und den Rest Europas für seine Sinfonien.

    Mendelssohn selbst hatte übrigens für seine Werke keine „Eigennamen“ vergeben, alle Bezeichnungen wie eben „die Schottische“ oder auch das „Frühlings-“ und das „Spinnerlied“ aus „Lieder ohne Worte“ wurden nachträglich von anderen dazugesetzt.

    Hier ein Brief zur Entstehung, den Mendelssohn 1829 aus Schottland an seine Familie schickte:

    In der tiefen Dämmerung gingen wir heut nach dem Palaste, wo Königin Maria gelebt und geliebt hat. Es ist da ein kleines Zimmer zu sehen mit einer Wendeltreppe an der Tür. Da stiegen sie hinauf und fanden den Rizzio im kleinen Zimmer, zogen ihn heraus, und drei Stuben davon ist eine finstere Ecke, wo sie ihn ermordet haben. Der Kapelle daneben fehlt nun das Dach, Gras und Efeu wachsen viel darin, und am zerbrochenen Altar wurde Maria zur Königin von Schottland gekrönt. Es ist da alles zerbrochen, morsch, und der heitere Himmel scheint hinein. Ich glaube ich habe heut da den Anfang meiner Symphonie gefunden.

    1829 enstand schließlich auch gleich die erste Skizze, der Schluss-Satz, durch welchen das Werk eine entgültige Gestalt annahm, erschien ganze zwölf Jahre später. Dieser vierte Satz, ein zehnminütiges Allegro vivacissimo – Allegro maestoso assai, ist meines Erachtens der zugänglichste, der Ohrwurm mit dem großen, erhabenen Melodiebogen gegen Ende.
    Der dritte Satz ist ein ebenso zehnminütiges Adagio, weil ich mit den langsamen Stücken immer meine Schwierigkeit habe, kommt für mich die spannende Stelle so ungefähr kurz vor der dritten Minute beim vollen Orchester-Tutti, das bei Mendelssohn immer sehr angenehm eingesetzt wird und seine volle Wirkungskraft einsetzt ohne jedoch hyperpathetisch überladen zu sein.
    Der zweite Satz ist ein lebhaftes, nur vierminütiges Vivace non troppo und basiert auf alten schottischen Volksweisen.
    Nachdem ich das Feld konsquent von hinten her aufgeräumt habe, schließen wir natürlich mit dem ersten Satz, dem mit 14 Minuten längsten Stück der Symphonie, einem Andante con moto – Allegro un poco agitato.
    Eine vieldiskutierte Neuerung, die Mendelssohn in den formalen Rahmen der Sinfonie-Komposition einbaute, war die Entfernung der seiner Meinung nach „stimmungstötenden Pausen“ zwischen den Sätzen, was er in dem 1843 erschienen Erstdruck der Partitur als Anweisung niederschreiben lies.

    Die Sinfonie wurde am 3. März 1842 in Leipzig uraufgeführt und ist der britischen Königin Victoria gewidmet.

    Am empfehlenswertesten bei den Aufnahmen, neben der die ich habe, von der ich aber kein Bild finde, ist wohl auch die der Sinfoniengesamtausgabe des London Symphony Orchestra unter der Leitung von Claudio Abbado. Diese ist ein 5-CD-Set, „die Schottische“ natürlich die dritte davon.

    Erster Satz Teil 1, Teil 2, Teil 3
    Zweiter Satz
    Dritter Satz
    Vierter Satz Teil 1, Teil 2

    --

    #5893745  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Inhaltlich kann ich gar nichts dazu sagen, Clara, aber mir gefällt die Idee! Falls man dafür nicht ganz bei Adam und Eva anfangen muss, wären kurze Erläuterungen zu Begriffen wie „Allegro vivacissimo – Allegro maestoso assai“ noch ganz nützlich.

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    #5893747  | PERMALINK

    claraschumann

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 3,860

    @Rossi Wird gemacht! Danke auch für’s fixieren

    Allegro/vivacissimo = munter, fröhlich / sehr lebhaft, sehr lebendig
    Allegro/maestoso/assai =munter, fröhlich / majestätisch/sehr
    Adagio = langsam, ruhig
    Vivace/non troppo = lebhaft, lebendig / nicht zu schnell
    Andante/con moto = gehend, schreitend / mit Bewegung, bewegt
    Allegro/un poco agitat = munter, fröhlich / ein bisschen lebhaft

    --

    #5893749  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Danke, Clara!

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    #5893751  | PERMALINK

    ashitaka

    Registriert seit: 17.01.2006

    Beiträge: 2,420

    War ja klar, dass Rossi und ich hier zuerst auftauchen. Schöner Thread, Clara! Möchte hier auf jeden Fall noch was zu Mozarts „Requiem“ lesen. Ansonsten bin ich gern bereit, meinen engen Freund und Musikwissenschaftler um eine Ausleihe der „Schottischen“ zu bitten. Will ja auch nachvollziehen können, was Du hier sorgfältig niederschreibst.

    --

    "And the gun that's hanging on the kitchen wall, dear, is like the road sign pointing straight to satan's cage."
    #5893753  | PERMALINK

    claraschumann

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 3,860

    AshitakaWar ja klar, dass Rossi und ich hier zuerst auftauchen.

    ;-)

    AshitakaSchöner Thread, Clara!
    Möchte hier auf jeden Fall noch was zu Mozarts „Requiem“ lesen.

    Das lässt sich auf jeden Fall einrichten!

    Ashitaka
    Ansonsten bin ich gern bereit, meinen engen Freund und Musikwissenschaftler um eine Ausleihe der „Schottischen“ zu bitten. Will ja auch nachvollziehen können, was Du hier sorgfältig niederschreibst.

    Danke!!! :liebe:

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    #5893755  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,729

    Ja, schöner Thread, Clara. Ich verspreche weiterhin mitzulesen. ;-)

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #5893757  | PERMALINK

    claraschumann

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 3,860

    Danke nail75 :angel:

    @Ash und allgemein
    Wenn du dir das Werk angehört hast, darfst du natürlich sehr gerne hier auch deine eigene Meinung dazu posten. Konstruktive Diskussionen sind klar erwünscht!

    Als Ausblick auf vielleicht noch heute Abend gebe ich gemäß Dusty Springfields The only boy who could ever reach me was the son of a preacher man meinen Kommentar zu Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, dem Werk das mich wachgeküsst hat, ab. Die großen Fachleute werden sich vielleicht ins Fäustchen lachen, aber wenn es irgendein Werk in der gesamten Welt der Musikgeschichte gibt, von dem ich sagen kann, dass es den größten Einfluss auf mich hatte oder mein Leben mit Sicherheit veränderte, dann ist es eben dieses. Außerdem brauche ich heute ein gutes Antidepressivum, also bis später dann :wave:

    --

    #5893759  | PERMALINK

    claraschumann

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 3,860

    2. Antonio Vivaldi – Die Vier Jahreszeiten (op. 8 Nr. 1-4)

    Ich spare mir heute die biographischen Sätze auf, die kann man nachlesen im stone.fm-Thread im Thema Full-Moon-Fever.
    Nur soviel kurz, Vivaldi war brotberuflich als Priester eingestellt, zumindest solange wie er es noch nicht schaffte von seiner Musik alleine zu leben. Er war außerdem Zeitgenosse von Bach, mit ihm auch persönlich bekannt und der Eisenacher machte unter der Leitung und dem Einfluss des Venezianers einen entscheidenden Fortschritt in seinen eigenen Kompositionen.

    Vivaldis bekanntestes Werk „Le quattro stagioni“ siedelt sich musikhistorisch im Spätbarock an und ist 1725 enststanden. Formmäßig besteht es aus natürlich vier Teilen zu je drei Sätzen für Violine. Es gilt als Grundstein der Tradition zyklischer Vertonungen in dem jede Jahreszeit mit musikalischen Mitteln dargestellt wird.

    Genug aber nun der Theorie :-)

    Es gab da also eine Zeit in der ging es mir weitaus mehr schlecht als recht und wenn ich auch mit Sicherheit nicht sagen kann, dass dieses Ding hier mich gerettet hat, so hat es doch a) alles erträglicher gemacht und b) mein ähm, Leben zumindest in soweit verändert hat, dass es den Startschuss dafür gab, mich weiter und vertiefender mit dem Sujet der klassischen Musik zu befassen. (Die nächste Haltestelle war, weil ich grade in der passenden Umgebung war, Robert Schumann :-) )
    Mir ist zu dieser Zeit damals und auch heute noch nicht ein zweites Werk unter die Ohren gekommen, das ein so konsequentes musikalisches Fest an Melodien und Ausdruckskraft, Freude und Melancholie, Ernsthaftigkeit und Unterhaltung darstellt.
    Bei diesem ersten Mal bewussten Hörens war ich übrigens nicht einmal dafür es zu hören, ich wollte Smetanas Moldau, wurde aber überstimmt und so hörten wir die drei Sätze des Frühlings, das Allegro setzte an und peng und ach ja, that day a record changed my life.

    Kramt es aus der Kiste hervor und befreit es von „Ach das ist doch ein alter, bekannter Hut, das“. Hört es an und freut euch!!! :dance:

    („diverse Hörproben“)
    Sommer gesamt; I Musici, Federico Agostini
    Frühling, erster Satz; Nigel Kennedy
    Herbst, erster Satz; Raymond Cohen
    Winter, dritter Satz; Itzhak Perlman

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    #5893761  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Wird gemacht! Welche Aufnahme empfiehlst Du?

    --

    #5893763  | PERMALINK

    claraschumann

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 3,860

    Eine mit Roberto Michelucci an der Violine! Die Platte dazu (von der ich nur ein Bild auf Amazon.de finde) ist auf Philips Classic erschienen.

    --

    #5893765  | PERMALINK

    claraschumann

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 3,860

    Zusatz: Von Michelucci gibt es auch eine auf Polygram erschienene Aufnahme, die ich aber noch nicht kenne. Wer Zeit hat kann sich hier mal umgucken: http://www.svalander.se/vivaldip.htm

    Mir persönlich ist die genannte Philips-Veröffentlichung aber Glück genug :-)

    --

    #5893767  | PERMALINK

    ashitaka

    Registriert seit: 17.01.2006

    Beiträge: 2,420

    ClaraSchumann@Ash und allgemein
    Wenn du dir das Werk angehört hast, darfst du natürlich sehr gerne hier auch deine eigene Meinung dazu posten. Konstruktive Diskussionen sind klar erwünscht!

    Du sollst nicht enttäuscht werden! Nur bitte gib uns etwas Zeit, um die Werke auch angemessen würdigen zu können.

    --

    "And the gun that's hanging on the kitchen wall, dear, is like the road sign pointing straight to satan's cage."
    #5893769  | PERMALINK

    claraschumann

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 3,860

    Legen wir den Finger nun also gleich zu Beginn dahin wo es weh tut:

    3. Robert Schumann – Geistervariationen (Thema mit Variationen in Es-Dur für Klavier)

    Im Februar 1854 verschärfte sich Schumanns bisher latent vorhandenes psychisches und physisches Leiden in die letzte, entgültige Stufe.
    Er klagte über „Gehöraffektionen“. Töne, Akkorde, ganze musikalische Stücke tobten in seinem Kopf, benebelten ihm die Sinne, raubten ihm den Schlaf. Clara notierte in ihrem Tagebuch:

    „[In der Nacht vom 17. auf den 18. Februar] stand Robert immer wieder auf und schrieb ein Thema, welches ihm die Geister Schuberts und Mendelssohns vorsangen, und über welches er für mich ebenso rührende wie ergreifende Variationen machte.“

    aber auch das noch weitaus besorgniserregendere:

    „Robert wähnte sich in jenen Tagen von Geistern umgeben, die im teils ‚wundervolle‘, teils ‚grässliche‘ Musik darboten, die ihm ‚herrlichste Offenbarungen‘ verhiessen, ihn aber auch ‚in die Hölle [zu] werfen‘ drohten“

    Das unter dem Titel „Geistervariationen“ bekannt gewordene „Thema mit Variationen in Es-Dur für Klavier“ war Schumanns letztes Werk bevor er in die Heilanstalt Bonn-Endenich eingeliefert wurde und somit sein letztes überhaupt. Noch während der Arbeit an dieser Komposition kam es zu dem tragisch berühmt gewordenen Selbstmordversuch durch einen Sprung in den Rhein am 27. Februar.
    Nachdem Schumann gerettet wurde, arbeitete er in einem nervlichen Kraftakt noch einen weiteren Tag an den Variationen, bevor er die Komposition niederlegte und das fertige Manuskript an seine zu diesem Zeitpunkt auf ärztliches Anraten bereits nicht mehr bei ihm wohnenden Familie sandte.

    Clara, die sich nach dem Tod ihres Mannes nur noch auf das Interpretieren von Werken ihrer männlichen Kollegen, nicht mehr aber auf das Komponieren eigener Stücke, beschränkte, setzte alles daran, dass dieses letzte Werk Roberts niemals veröffentlicht werden würde.
    Keine setzte sich posthum so sehr für die Bekanntwerdung der Werke Schumanns ein wie sie, doch dieses letzte Werk wollte sie nicht zulassen, war es ihr doch ein einziges „von Geisterstimmen diktierte[s]“ Krankheitszeichen.

    Robert selbst sagte kurze Zeit später noch, dieses Thema sei ihm von den Engeln eingegeben worden. Es war wohl ihre letzte Hilfe, die sie ihm zukommen liesen.
    Trotz der Hoffnungslosigkeit, in der diese Komposition entstand, gehört sie zu den ergreifendsten Werken, die Schumann geschrieben hat. Die ohnmächtige und leise Verzweiflung dieses Werkes, das sich vollkommen gängigen Hörgewohnheiten entzieht, nimmt den Zuhörer auf ganz eigene Art und Weise gefangen und ein Stück mit in die Verlorenheit der letzten Jahre Schumanns.
    Quelle

    Mir liegt eine Interpretation von Michael Endres vor und nach keiner anderen sollte man suchen.

    --

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