Antwort auf: Die besten Impulse! Alben

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stefane
Silver Stallion

Registriert seit: 24.07.2006

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Na, dann will ich mal ein paar meiner Impulse!-Geheimtips preisgeben. Auf die „üblichen Verdächtigen“ bei Impulse! wie John Coltrane, McCoy Tyner, Charles Mingus, Sonny Rollins und Archie Shepp habe ich bewußt verzichtet. Andererseits sind die von mir angeführten Alben auch wiederum nicht so speziell, daß nur Spezialisten was damit anfangen können. Ein paar Tipps sind hier im Thread ja schon gefallen.

Oliver Nelson – The Blues and the Abstract Truth, 1961

Schon alleine das Lineup:
Oliver Nelson – tenor sax, alto sax
Eric Dolphy – alto sax, flute
Freddie Hubbard – trumpet
George Barrow – baritone sax
Bill Evans – piano
Paul Chambers – bass
Roy Haynes – drums

Tolle Originals komponiert von Oliver Nelson, teilweise harmonisch sehr fortgeschritten, aber noch nicht völlig frei im Sinne des Free Jazz.
Eric Dolphy steckt sie alle in die Tasche. Interessant der Kontrast zwischen einem „Freidenker“ wie ihm und z.B. Freddie Hubbard, der eher mit viel Soul klassische Hardbop-Linien bläst.
Dazu eine Rhythm Section mit dem großartigen Bill Evans, einer meiner Lieblinge Paul Chambers am Bass, und der (für die Zeit) sehr avantgardistische Roy Haynes an den Drums.
Die Free-Eruptionen ein paar Jahre später sind auf dieser Platte schon zu erahnen.
Gehört zu meinen Impulse! Top Ten.

Roy Haynes Quartet – Out of the Afternoon, 1962

Lineup:
Rahsaan Roland Kirk – tenor sax, alto sax, manzello, stritch, flute
Tommy Flanagan – piano
Henry Grimes – bass
Roy Haynes – drums

Hier gilt ähnliches wie für die o.g. Oliver Nelson-Session: erste Vorboten des Free Jazz sind schon zu hören.

Roy Haynes mit seiner tänzerischen Leichtigkeit an den Drums, begleitet von einem „Sensibelchen“ wie Tommy Flanagan an den Keyboards.
Hier kann man hören wie die Drums nicht nur als Begleitinstrument, sondern als Melodieinstrument verstanden werden können.
Und dazu der großartige Rahsaan Roland Kirk an den Reeds, der sich sowieso jeder Kategorisierung entzieht und einfach sein eigenes Ding durchzieht.

Johnny Hartman – I Just Dropped By to Say Hello, 1963

Großartiger Sänger, der auch auf dem John Coltrane-Klassiker „John Coltrane & Johnny Hartman“ (ebenfalls Impulse! 1963) zu hören ist.

Lineup natürlich vom Feinsten:
Illinois Jacquet – tenor sax
Kenny Burrell – guitar
Jim Hall – guitar
Hank Jones – piano
Milt Hinton – bass
Elvin Jones – drums

Da kann nichts schiefgehen bei so sensiblen Begleitern wie Kenny Burrell, Jim Hall oder Hank Jones. Und Elvin Jones beweist, daß er auch bei langsameren Tempi und zurückgenommener Intensität ein toller, einfallsreicher Drummer bleibt.

Marion Brown – Three for Shepp, 1966

Mitstreiter von Archie Shepp.
Originals auf Seite 1, Archie Shepp-Tunes auf Seite 2.

Das Lineup besteht aus einigen der besten Free-Propheten der damaligen Zeit:
Marion Brown – alto sax
Grachan Moncur III – trombone
Dave Burrell – piano
Stanley Cowell – piano
Norris Sirone Jones – bass
Bobby Capp – drums
Beaver Harris – drums

Man sollte allerdings mit Post Bop schon was anfangen können, um das Album genießen zu können. Nicht einfach zu konsumieren! Sicherlich nicht unbedingt zu empfehlen, wenn man mit dem Jazzhören erst anfängt.

Gabor Szabo – The Sorcerer, 1967

Gebürtiger Ungar und einer der ersten Vorboten des Crossover Jazz.
Liveaufnahme aus dem Boston Jazz Workshop.
Manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, z.B. im Cover von Pop Tunes wie „The Beat Goes On“ (Sonny & Cher).
Hat aber irgendwie etwas und ist noch nicht so platt wie vieles, was unter dem Crossover-Banner in den 70ern daher kam.

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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)