Re: Dies und das zum Thema Film

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nick-longhetti

Registriert seit: 08.07.2011

Beiträge: 655

latho
Ein paar mehr, top of my head:

Tolle Auswahl! Ich hätte spontan noch folgende im Angebot:

-Written on the Wind (Douglas Sirk, 1956)
Ein Auto rast durch eine menschenleere Industrielandschaft, am Steuer sitzt Robert Stack und spült seinen Kummer mit Fusel herunter; zu Hause endet die Flasche an der Hauswand und Stack erschossen vor dem prächtigen Familienbesitz.

-Le journal intime d’une nymphomane (Jesús Franco, 1973)
Franco lässt eine seiner berühmten Nachtclubszenen ins Tragische umschlagen:
Montserrat Prous amüsiert sich mit ihrem früheren Peiniger, viele Sektkorken knallen und deuten an, was wohl folgen muss. Im Bett aber entschlummert er, sie nimmt sich auf ihm das Leben und schickt ihn als Mörder ins Gefängnis.

-The Devil in Miss Jones (Gerard Damiano, 1973)
Georgina Spelvin schneidet sich in der Badewanne zu Alden Shumans todtraurigem Score die Pulsadern auf – what a way to start a porn movie!

-Winnetou 1. Teil (Harald Reinl, 1963)
Reinl zieht die erste Hälfte des Kreises, den er am Ende schließt:
Pierre Brice, winzig vor einer massiven Felswand umherwandelnt, dem Schicksal hilflos ausgeliefert. Am Ende dann Winnetou und Old Shatterhand allein vor den selben Bergen, nach dem Tod von Vater und großer Liebe die Einsamsten der Einsamen.

-Transport z ráje (Zbyněk Brynych, 1962)
Egal in wie vielen verschiedenen Sprachen die Gefangenen dem deutschen Filmteam versichern, dass das Leben in Theresienstadt schön sei, so recht glauben will man es ihnen nicht…

-Thriller – En grym film (Bo Arne Vibenius, 1973)
Ein Herbsttag in prächtigen Farben, ein kleines Mädchen spielt mit einem alten Mann im Park, sie schenkt ihm eine Blume, er lässt sie zärtlich durch die Luft segeln. Dann ändert sich seine Miene, der von Kautabak durchtränkte Speichel quillt ihm aus dem Mund. Cut – er wird abgeführt, sie wird für den Rest des Filmes nicht mehr sprechen.

-Bad Timing (Nicolas Roeg, 1980)
Es regnet, Johann Pachelbels Kanon in D-Dur spielt auf, Denholm Elliott und Theresa Russell nehmen beim Grenzübertritt fast schon zeremoniell Abschied voneinander – nur die Liebe, die scheint nicht da zu sein.

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We are all failures, at least the best of us are.