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Dann starten wir mal einen Thread für die Tomte-Diskussion:
@pinch 1629048 wrote:
Stimmt schon, Mikko, aber, um neben all der sachlich-trockenen Wertanalyse auch mal wieder ein hübsches popkulturelles Beispiel anzuführen: „Die Bastarde die dich jetzt nach Hause bringen“ von TOMTE mal anhören, da hat das gut geklappt. Da ist nix von Schwurbel, Schwurbel oder verdrehtem Komplexgekasper zu finden. Uhlmanns Text bringts auf den Punkt, ist einerseits natürlich schon eine einzige kitschige Suppe, der die deutsche Sprache freilich nicht virtuos bis ins hintere letzte Glied ausreizt, wirkt indes aber auch erfreulich unpathetisch und wohl so unmittelbar auf den Punkt gebracht, wie man in emotionalen Momenten Liebesbekundungen eben nur auf den Punkt bringen kann (und die wirken auf Außenstehende dann gemeinhin ja auch gerne mal etwas peinlich oder ungelenk). Ansonsten ist Uhlmann (und seine Kunst) echt nicht so toll. Voll die unfähige Klischeewurst gar (Typ: „verspießter Indiemacker“, ähnl. J. Friebe), dessen vermeintliche Kaputnikattitüde die Indiemädchen halt oft total super & sexy & süss finden (ähnl. J. Friebe), warum auch immer. 35 Jahre zuvor hätten die in der Hitparade vermutlich Blumenbukets geworfen, womit wir evtl. wieder beim Generationskonflikt, bei unmittelbarer und authentischer Sprachbeschaffenheit, sowie daraus entstehender unterschiedlicher Rezeptorenreizung wären etc. naja… Geschichten wiederholen sich eben, klingen aufgewärmt jedoch nicht gleich aufregender.
Es wundert vermutlich niemanden, dass ich das gänzlich anders sehe. Das Großartige an Tomte ist ja gerade, dass sie ganz ungezwungen und – aus meiner Sicht – unpeinlich von Liebe singen. Dass damit Pathos verbunden ist halte ich für ganz und gar angemessen, mir gefällt sogar das Hymnische, Emphatische an ihrer Musik. Verspießt ist das eigentlich überhaupt nicht, sondern ausgesprochen gelöst (und doch emotional), jedenfalls ohne umständliche Verkrampfung oder geistige Versponnenheit. Die Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber die Notwendigkeit Geschichten neu zu erleben, umzudeuten und wiederzuerzählen, ist immer da. Liebeslieder gibt es seit unvordenklichen Zeiten, aber Tomte schaffen es, das Thema heute umzusetzen.
Sprachliche Virtuosen in der Popmusik zu finden, ist übrigens nicht leicht, außer Dylan und Leonard Cohen fällt mir da auf Anhieb niemand ein.
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WerbungAber die Stimme, …die Stimme!!
Uhlmanns Organ vereeint alles, was einem an norddeutschem Nuschel-Nicht-Gesang unendlich nerven kann: keine Tiefen, keine Höhen, kein Blues, kein Soul, kein Kirchenchor – nur ewiger Stimmbruch.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Sonic JuiceAber die Stimme, …die Stimme!!
Uhlmanns Organ vereeint alles, was einem an norddeutschem Nuschel-Nicht-Gesang unendlich nerven kann: keine Tiefen, keine Höhen, kein Blues, kein Soul, kein Kirchenchor – nur ewiger Stimmbruch.
Macht mir nix, ich höre ja auch Pavement gerne.
Übrigens kann ich mir Tomte (oder T. U.) unplugged bzw. akustisch gar nicht vorstellen, schon gar nicht auf einem Festival. Die Musik ist doch eigentlich ohne Band gar nicht vorstellbar.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Macht mir nix, ich höre ja auch Pavement gerne.
Übrigens kann ich mir Tomte (oder T. U.) unplugged bzw. akustisch gar nicht vorstellen, schon gar nicht auf einem Festival. Die Musik ist doch eigentlich ohne Band gar nicht vorstellbar.
Lass mich Dir versichern: Es war ganz furchtbar. Uhlmann nur mit Akustikklampfe, wie er ohne jegliche Ironie ein Moritat für seinen verblichenen Hund singt.. . Und das auf einer Partynacht von Studio Braun, auf der ansonsten Leute wie Jan Delay, die Goldenen Zitronen und DJ Hell für Laune sorgten. Für Uhlmann blieb nur Stille und Spott.
Ok, vielleicht ist die Band ja live ganz unterhaltsam. Mir fehlt halt an ihren Texten und beim Sound ein wenig der Biss, mir kommt das alles etwas zu larmoyant und spaßbefreit vor, zumal ich auch die Produktion nicht so schätze (kenne nur „Hinter all diesen Fenstern“, die ich aber recht schnell wieder verkauft habe).
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Auf was bezieht sich pinchs Beitrag? Bzw. was hat Mikko geschrieben, dass pinch diesen Beitrag abgenötigt hat?
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i bleed green[/I][/SIZE] [/FONT]Jay.Auf was bezieht sich pinchs Beitrag? Bzw. was hat Mikko geschrieben, dass pinch diesen Beitrag abgenötigt hat?
Neben „Zitat von pinch“ steht dieses tolle Symbol, was dich direkt zum zitierten Beitrag bringt und von da aus kann man sich dann damit weiterarbeiten.
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Arise now, ye Tarnished/Ye dead, who yet live/ The call of long-lost grace speaks to us allJan_JanNeben „Zitat von pinch“ steht dieses tolle Symbol, was dich direkt zum zitierten Beitrag bringt und von da aus kann man sich dann damit weiterarbeiten.
Danke. Was diese kleinen vBulletin-Feinheiten angeht bin ich noch 1.0.
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i bleed green[/I][/SIZE] [/FONT]
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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pinch“Die Bastarde die dich jetzt nach Hause bringen“ von TOMTE mal anhören, da hat das gut geklappt. Da ist nix von Schwurbel, Schwurbel oder verdrehtem Komplexgekasper zu finden. Uhlmanns Text bringts auf den Punkt, ist einerseits natürlich schon eine einzige kitschige Suppe, der die deutsche Sprache freilich nicht virtuos bis ins hintere letzte Glied ausreizt, wirkt indes aber auch erfreulich unpathetisch und wohl so unmittelbar auf den Punkt gebracht, wie man in emotionalen Momenten Liebesbekundungen eben nur auf den Punkt bringen kann.
das unterschreibe ich mal, aber:
pinchVoll die unfähige Klischeewurst gar (Typ: „verspießter Indiemacker“, ähnl. J. Friebe), dessen vermeintliche Kaputnikattitüde die Indiemädchen halt oft total super & sexy & süss finden (ähnl. J. Friebe), warum auch immer.
was zur Hölle hat das denn mit den Texten und den Songs zu tun? Es kann ja nicht jeder so häßlich wie Patti Smith oder Iggy Pop sein, ich verstehe nicht, wieso das Aussehen hier plötzlich relevant sein sollte.
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Dick Laurentwas zur Hölle hat das denn mit den Texten und den Songs zu tun? Es kann ja nicht jeder so häßlich wie Patti Smith oder Iggy Pop sein, ich verstehe nicht, wieso das Aussehen hier plötzlich relevant sein sollte.
Ich glaube pinch meint das Gesamtkunstwerk mit Namen Thees Uhlmann.
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Dick Laurentwas zur Hölle (…)
Mikkopinch meint das Gesamtkunstwerk mit Namen Thees Uhlmann.
Richtig. Uhlmanns Inszenierung als vornehmlich leidender Tropf und dessen Ausstrahlung/Wirkung war/ist gemeint. Die geht mir gefühlsmäßig recht deutlich auf den Zeiger, da platt und witzlos und irgendwo wohl auch so typisch banal deutschrebellisch. Zumindest aber reichlich vorgestrig. Gibt jedenfalls sehr wenige, die sich insgesamt weiter von mir wegbewegen, insgesamt weiter von mir wegtexten und musizieren, als Uhlmann & Co., vom Auftreten eben ganz zu schweigen. Alles nicht so wirklich zwingend meine Welt, was einerseits natürlich beruhigt (gesunde Abgrenzung und so), aber auch leicht nervt (Omnipräsenz) und dabei nichtmal was mit vermeintlich hässlichen aber dadurch dann eventuell authentischen Fratzen zu tun hat.
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Sonic JuiceAber die Stimme, …die Stimme!!
Uhlmanns Organ vereeint alles, was einem an norddeutschem Nuschel-Nicht-Gesang unendlich nerven kann: keine Tiefen, keine Höhen, kein Blues Gott sei Dank, kein Soul Yippieh, kein Kirchenchor schade – nur ewiger Stimmbruch. und dabei so toll
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Ich habe mir damals nach wärmster Empfehlung von Intro u. Co „Eine Sonnige Nacht“ zugelegt, auch wegen der Smiths Referenzen (Wilhelm, dasa war nichts). „Mit dem Mofa nach England“ blieb noch als nette Tocokopie hängen, den Rest habe ich wieder vergessen. Aus Gründen die ich heute nicht mehr nachvollziehen kann mußte es dann auch noch „Buchstaben über der Stadt sein“ sein. Mit sagenhafter Betroffenheitslyrik „Stadt mich Loch“. Musikalisch alles ganz netter Indierock, leider nie wirklich zwingend u. an Thees selbst kann man sich natürlich schön reiben weil er der absolute Normalo ist (siehe Extremnormalo DVD Bio zur letzten CD). Mit all diesem Mittelmaß lief ich im Mai Thees Ullmann in München, Nähe Sendlinger Tor, über den Weg u. er trug tatsächlich die speckige Lederjacke + Jeans wie in den letzten Jahren. Erst wollte ich ihn ansprechen, was aber hätte ich sagen sollen? Tolles Smiths Plagiat damals auf „Eine sonnige Nacht“, Thees?
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sonic Juicekein Blues, kein Soul
ich dachte, nach forumsinternen Regeln sei das sowieso nur schwarzen Negern gestattet…
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Dick Laurentich dachte, nach forumsinternen Regeln sei das sowieso nur schwarzen Negern gestattet…
Ich meinte das eher im universellen Sinne von: kein Gefühl, keine Seele, kein Timing, kein Ausdruck, kein Charisma, keine eigene Note, keine Originalität – insofern z.B. auch überhaupt nicht mit sympathisch-hysterischem Anti-Gesang wie bei Pavement zu vergleichen.
Es ist halt, als würdest Du von heute auf morgen eine Band gründen und da ist dann zufällig noch der Platz am Mikro frei, Du läufst aber bei jedem Ton ein bisschen rot an, weil es Dir selber peinlich ist, deshalb bleibst Du dann bei einer unseligen Mischung von Nuscheln, Krähen und Jammern und nennst es wider besseren Wissens cool. So wie es halt offenbar bei 99 % der deutschen Bands läuft.Ich weiß übrigens selbst nicht so genau, warum mich das bei Kettcar, Sport, Tomte, Echt, Die Regierung, Guz, Tom Liwa und hundert anderen stört, bei den frühen Tocotronic-Platten aber nicht. Vermutlich weil hier die Stimme mit den pointierten Slogans eine verblüffend schlüssige Einheit eingeht und es nicht so auf gequälte Bedeutungshuberei anlegt.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)@pinch & Sonic Juice: Welche Alben von Tomte kennt Ihr denn? Kennt Ihr insbesondere „Buchstaben über der Stadt“ und „Hinter all diesen Fenstern?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: Tomte
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