Les Reines Prochaines / Opfer dieses Liedes
Die Wege zur Musik sind manchmal verschlungen. Im Louisiana Museum of Modern Art, nördlich von Kopenhagen, gibt es eine unterirdische Ausstellungsfläche als Verbindung zwischen zwei Hauptgebäuden – den „Grafiktunnel“. Und da wandert man lang zwischen Pop-Art-Drucken und Fotorealismus und hört von weitem Musik, die man irgendwie kennt. Man biegt um eine Ecke, da steht ein kleines Zelt, in das man hineinsteigt und aus dem eben diese Musik schallt – und man steht in einer Video-Installation von Pipilotti Rist – „Sip my Ocean“. Und das Lied – ja, mit einem Mal erkennt man es, ist „Wicked Games“. Und nun wird das Ganze zum Puzzle. Einige Zeit später fiel mir eine alte Rolling Stone Rare Trax „Guess who?“ in die Hände mit diesem Track drauf – Interpretinnen: Les Reines Prochaines. Das ist eine Schweizer Frauenband aus Basel, der Pipilotti Rist sechs Jahre lang angehörte.
Nun machen die „Darauffolgenden Königinnen“ durchaus andere Musik als dieses Beispiel hier vermuten lässt, denn das ist wiederum eine echte „Rist“. Auf dem 94er Album „Le Cœur en Beurre doublegras“ (Das Herz in Butter doppelt fett) ist es auch der einzige Titel, auf dem man Pipilotti findet, und das wiederum ohne eine der anderen Königinnen. Fazit: Les Reines Prochaines machen sehr wohl äußerst anhörenswerte Musik und sind eine heiße Empfehlung für Fans alpenländischen Kabaretts, klingen aber grundsätzlich anders.
http://www.reinesprochaines.ch/data/flash.html
Pipilotti Rist hingegen ist mittlerweile eine der wichtigsten Künstlerinnen der Schweiz mit weltweiter Aufmerksamkeit:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pipilotti_Rist
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Say yes, at least say hello.