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Schön zu wissen, dass der Januar 2008 gleich mit einer von mir lang erwarteten Album-Veröffentlichung aufwartet…..
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)Highlights von Rolling-Stone.deWerbungWas ich gehört habe, gefällt mir ausgesprochen gut!
Produziert von Bonnie `Prince`Billy, der auch auf dem ersten Track mitsingt, Matt Sweeney spielt Gitarre.--
so little is funDas was ich bisher gehört habe hat mit der melancholischen Schönsingerei von Antony nicht viel gemein (einzige Ausnahme: „You`ll Find Your Footing“), zwar sind die Songs harmonisch instrumentiert, der Gesang kontrastiert allerdings recht häufig diesen Wohlklang, einige Songs beginnen und enden im Sprechgesang.
Der Gesang wirkt zuweilen improvisiert, erinnert etwas an Tim Fischer, gefällt mir sehr!
Kennt jemand das Debütalbum?Gibt es leider nur zu Mondpreisen.--
Alles, was sich hinauswagt, wird am Ende zurückgeholt.Die ersten beiden CDs sind gerade im Doppelpack neu aufgelegt worden, heißen jetzt aber „The Robyn’s tiny throat“. Habe ich jedoch noch nicht gehört.
Der Gesang erinnert mich öfters noch an Tiny Tim, teilweise herrlich versponnen.--
so little is funerster Eindruck: Wunderbar
Erinnert mich in ganz Vielem an mein erstes Zusammentreffen mit Joanna Newsoms „Ys“. Der Einstiegstrack „Safe Inside The Day“ nimmt mich mit seiner Intensität und dieser „besonderen und absonderlichen“ Stimme sofort gefangen (so sehr, dass ich wirklich alles um mich rum vergessen habe für die Dauer eines Liedes), und schon beim Erlkönig „The Earl King“, könnten auch jeden Moment „Monkey & Bear“ um die Ecke schauen. Auch wenn hier kein Orchesterarrangement von van Dyke Parks zu Grunde liegt, sehe ich auch in der sehr liebevollen musikalischen Gestaltung deutliche Parallelen. Einziger Abstrich bisher, die ganz ruhigen Lieder sind für mich momentan noch einen Tacken zwingender und intensiver als diese varietehafte „Über die Stränge schlagen“. Vieles muß sich aber auch einfach erstmal setzen.--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!könnte ein Moderator den Thread bitte mal verschieben, in den für aktuelle Platten?
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Baby Dee hat mich zwar noch nicht so gepackt wie Antony & The Johnsons, trotzdem wächst diese Platte stetig…
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(We Don't Need This) Fascist Groove ThangTheMagneticFieldkönnte ein Moderator den Thread bitte mal verschieben, in den für aktuelle Platten?
Das Album erscheint in DE am 08.02.08.
„The Early King“ kann man sich auf der Myspace-Seite anhören.
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)Woher hab ich dann die LP?
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Tja, scheint dann wohl irgendwie/irgendwo/irgendwann früher rausgekommen zu sein.
http://www.roughtrade.de/kuenstler/kuenstler.php?kuenstler=13395&show=discography#32555--
"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)Die erste „Must have“ Platte in diesen Jahr! Wunderschöne Songs, die einen immer mehr ans Herz wachsen… ****1/2
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausAus dem musikalischen Tagebuch:
nail75Sehr negativ, leider. Vereinigt die schlechtesten Elemente von Beirut und den Tiger Lillies. Jemand schrieb Kabarett, ich würde es eher als Zirkus-Show bezeichnen. Der sprechende Affe und der Maschinenmann folgen dann im nächsten Käfig.
gastrisches_greinenHehe, ich mag sie ja auch (bisher bei ****), aber es hat mich schon gewundert, daß die negativen Äußerungen zu Baby Dee so lange ausblieben. Naja, die Assoziation zur Freakshow hatte ich nicht, dazu ist mir der Vortrag zu selbstbewußt, zu wenig exploitativ. Aber ich verstehe, was du meinst. Natürlich spielt bei Baby Dee die Transsexualität eine Rolle bei der Rezeption der Musik (wie bei Antony and the Johnsons etwa auch), aber ich finde nicht, daß das Album ausschließlich von einem statuierten und zur Schau gestellten Außenseitertum lebt. Ich finde darin ein sehr positives Lebensgefühl, viel Selbstironie und musikalisch würde ich die Verbindungslinie – wie viele Kritiken – eher zu Tom Waits‘ Black Rider ziehen, Shockheaded Peter von den Tiger Lillies geht freilich auch. Show, Theater, Kabarett, Bänkelsängertum ja, aber plakative Exploitation und damit Zirkus sehe ich da nicht.
Ich mag Antony sehr und habe auch mit Theatralik kein Problem. Der Unterschied ist, dass ich bei Antony den Eindruck habe, dass er über Dinge singt, die ihm wirklich etwas bedeuten, die ihn quälen und über die er nachdenkt. Im Vergleich dazu singt Baby Dee darüber, dass er in ein Waschbecken uriniert. Ein Zirkus muss übrigens nicht so ausbeuterisch sein, wie Du suggerierst, er kann ja auch einfach nur von Effekten leben – das wollte ich damit auch nur ausdrücken.
Ich weiß nichts von diesem Sänger, habe mich gar nicht darum gekümmert, wer er ist und welches Geschlecht er hat, die Musik finde ich einfach nur effekthascherisch und den Gesang schwer erträglich. Das kommt bei mir selten vor und es ist durchaus möglich, dass ich mich mit dem Album noch anfreunde, aber im Moment sieht es eher nicht so aus.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Ich mag Antony sehr und habe auch mit Theatralik kein Problem. Der Unterschied ist, dass ich bei Antony den Eindruck habe, dass er über Dinge singt, die ihm wirklich etwas bedeuten, die ihn quälen und über die er nachdenkt. Im Vergleich dazu singt Baby Dee darüber, dass er in ein Waschbecken uriniert. Ein Zirkus muss übrigens nicht so ausbeuterisch sein, wie Du suggerierst, er kann ja auch einfach nur von Effekten leben – das wollte ich damit auch nur ausdrücken.
Ah, okay. Derber und mehr auf den Effekt bedacht als Antony (den ich auch mehr schätze) ist Baby Dee definitv. Wobei ich nicht das ganze Album so empfinde. Der Kontrast zwischen den langsamen, eher introvertierteren Stücken (die ich nicht effekthascherisch finde) und den varietéhaften schnelleren Nummern (bei denen es schon sein könnte, daß sie mit der Zeit an Reiz einbüßen) macht für mich einen Pluspunkt des Albums aus.
Textlich sind aber die Tiger Lillies häufig doch weit derber, oder? Ich habe mich noch nicht so intensiv mit ihnen beschäftigt. Bei denen habe ich das Problem, daß ich sie als zu effekthascherisch empfinde, schon aufgrund der Falsettstimme des Sängers.
Natürlich nimmt „Antony“ seine Songs meistens ernster und mir gefallen seine Platten auch besser, aber besonders die Selbstironie von „Baby Dee“ überzeugen mich. Gerade weil er sich nicht zu ernst nimmt und immer ein wenig der Humor mitschwingt. Als Gegenpol sind eben seine ruhigen Nummern vorhanden. Dort merkt man sehr wohl, dass er ganz anders kann. Diese Songs sind sensibel und geben eine ander Seite von ihm preis.
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausJa, es ist ja schön, wenn Menschen Humor besitzen, aber das allein reicht nicht. Ich weiß wirklich nicht, was Baby Dee sich bei dem Album gedacht hat. Es fängt mit dem großartigen Titelstück an, in dem er normal und nicht in seiner theatralischen „Tiger-Lillies-Stimme“ singt und das hervorragend funktioniert. Dann kommen zahlreiche Zirkusnummern in denen er ein unnötiges Affentheater veranstaltet (vor allem stimmlich und textlich, denn die Musik ist ok). Dazwischen eingeschoben sind noch nicht weniger als drei Instrumentals, die man eigentlich nicht mehr als einmal hören muss. Als Album funktioniert „Safe Inside The Day“ überhaupt nicht und ist zusammengenommen sogar schlechter als die Einzelsongs.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
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