Re: Die letzte Dokumentation, die ich gesehen habe

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hal-croves
אור

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Beiträge: 4,617

Hal CrovesVorhin lief auf Phoenix eine total faszinierende Dokumentation über die Berliner S-Bahn in der Zeit des kalten Krieges. Da die S-Bahn aufgrund alliierter Übereinkunft zur Reichsbahn der DDR gehörte, gleichwohl aber in ganz Berlin betrieben wurde, bildete sie quasi einen Stachel im Fleische des Westens – ähnlich wie Westberlin einen Stachel im Fleische des Ostens darstellte. So kam es ständig zu Reibungen und Konflikten auf allen Ebenen; zum Beispiel galten Angestellte der S-Bahn, die in Westberlin lebten, dort allein aufgrund ihrer Betriebszugehörigkeit als Handlanger des SED-Regimes und trauten sich kaum, in ihrer Dienstuniform nach Hause zu gehen. […]

Kleine Ergänzung hierzu: Kürzlich kam ich im ICE von Köln nach Mannheim mit einem alten Westberliner über dieses Thema ins Gespräch. Ihm zufolge war dieses Misstrauen sogar bis zu einem gewissen Grad berechtigt, weil viele Westberliner S-Bahner um des beruflichen Fortkommens willen SED-Mitglieder waren; die SED war nämlich, was heute nicht mehr viele wissen, auch in Westberlin präsent und nahm dort auch an den Wahlen zum Abgeordnetenhaus teil (siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialistische_Einheitspartei_Westberlins). Ein wirklich faszinierendes und schillerndes Kapitel der Nachkriegsgeschichte…

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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=