Re: Richard Wagner

#4004639  | PERMALINK

fuchs

Registriert seit: 11.07.2007

Beiträge: 186

Na ja – was gibts da schon zu diskutieren: schlechte und gute Aufführungen kommen und gehen.

Diskussionswürdiger sind da die Beiträge weiter oben. In unseren Tagen finde ich die immer wiederkehrende Verbindung Wagners mit Antisemitismus, Hitler etc. und die Hinweise auf das Judentum Mahlers und Schönbergs antiquiert und bestenfalls sozial erwünscht, der veröffentlichten Meinung geschuldet.

Ich plädiere nach wie vor für eine Ablösung des Kunstwerks vom Schöpfer. Kenntnisse seiner Einstellungen, Lebenssituation usw. können durchaus helfen, die Entstehung eines Werks zu verstehen, bedeuten aber wenig bei der Einschätzung eines Werkes in der späteren Rezeptionsgeschichte. Große Werke lösen sich von ihrem Schöpfer und sagen später Geborenen oft etwas ganz anderes als das ursprünglich intendierte. Ars longa vita brevis – das ist ja gerade das Faszinierende.

Die Musikgeschichte – auch die jüngste (John Lennon, Phil Spector, Marvin Gaye, Chet Baker, James Brown fallen mir auf die Schnelle ein) – ist voll von fragwürdigen Charakteren, die wunderbare Werke geschaffen haben.

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fuchs "And they couldn't prevent Jack from being happy..."