Re: Frankfurter Buchmesse

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ford-prefect
Feeling all right in the noise and the light

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Die Buchmesse war nach dem Flop im letzten Jahr mal wieder richtig gut. Ich war gleich um 9 Uhr zur Toreöffnung auf dem Messegelände und habe mir als erstes Stephanie zu Guttenberg im FAZ-Forum angeschaut, die sich gegen sexuellen Missbrauch an Kindern einsetzt.

Nach der Hälfte stahl ich mich davon, um noch einen guten Platz am anderen Ende der Halle bei Günter Grass am ZEIT-Stand zu bekommen. Grass ließ wie gewohnt einige geistreiche Worte los, wie etwa, dass die Erinnerung dazu neigt, rückblickend zu beschönigen, während das Gedächtnis pedantischer ist. Hat ja auch ein sehr schönes Buch rausgebracht, in dem er seine Bio mit den Brüder Grimm vermengt. Und einen Besucher, der an der New Yorker Columbia-Universität studiert hat und dort Günter Grass 1970 das erste Mal hörte, habe ich auch kennen gelernt.

Dann hörte ich mir die Podiumsdiskussion „Schwere Zeiten für freie Denker?“ an, bei der über die berufliche Situation von Geisteswissenschaftlern diskutiert wurde, mit dabei u.a. Michael Krüger vom Hanser-Verlag. Kurz: Michael Krüger ist jemand, dem man gerne zuhört.

Mein persönliches Highlight waren natürlich Sabine Bohlmann, Hans-Rainer Müller und Beate Pfeiffer, die deutschen Stimmen von Lisa Simpson, Krusty der Clown/Comic-book-guy und Ralph Wiggum/Rod+Todd Flanders. Sie gaben eine Kostprobe ihres Könnens, indem sie verschiedene Dialoge aus Simpsons-Büchern (Panini-Verlag) vorlasen. Zuerst klangen sie gar nicht so wie im Fernsehen, nach einigen Minuten der Aufwärmphase musste man jedoch nur die Augen schließen und man meinte, die Figuren vor sich zu haben…Interessant fand ich, dass Hans-Rainer Müller seine Figur Krusty eigentlich gar nicht sonderlich mag, da der kinderhassende Krusty „irgendwie schon ein Schwerkrimineller ist“. Hab mir hinterher am Signierstand von allen Autogramme geholt.

Bei Rolf Töpperwien am Blauen Sofa war ich mehr wegen meinem Bruder. Töpperwien ist ein einfacher Erzähler, aber ein echt cooler Typ. Harald Martenstein war auch spannend, von ihm ließ ich mir ein ZEIT-Literaturmagazin unterschreiben.

Paul Maar, ein Held meiner Kindheit, lief mir in der Comic-Halle über den Weg. Die Buchmesse ist ein inspirierender Ort, der vor kultureller Ausstrahlung nur so brummt. Bin da immer wieder gerne.

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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!