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nachdem nun mit comfort stand das zehnte netlabel in dieser reihe vorgestellt ist, soll hiermit diese dekade mit einem fazit abgeschlossen werden.
hier die labels in alphabetischer reihenfolge:
[COLOR=“SlateGray“]12 rec.
[COLOR=“Navy“]acedia
[COLOR=“DeepSkyBlue“]anomolo
[COLOR=“Blue“]archipel
[COLOR=“DarkGreen“]birdsong
[COLOR=“Olive“]comfort stand
[COLOR=“Cyan“]epsilon lab
[COLOR=“DarkSlateBlue“]piecemeal
[COLOR=“RoyalBlue“]thinner/autoplate
[COLOR=“Teal“]wm recordings
das treffen auf die bei den einzelnen labeln ansässigen künstler ist nicht ohne wirkung geblieben. die frage nach dem entstehen, der vermittlung und dem sein von musik muss immer wieder neu gestellt werden. sie ist eine frage des blickwinkels. wer sich – auf der nur einer begrenzten anzahl von besuchern ausgesetzten – seite eines netlabels verortet wissen will, begnügt sich oft nur mit dem entstehungsprozess, weniger mit der frage des vertriebes oder gar mit der monetären seite des geschäfts. er kehrt sein innerstes nach außen in dem wissen, dass er sich durch das tun nahe bringt, im erschaffen neu erfindet.
mich erinnert es etwas an dichterboards im internet, in denen schreiberlinge sich versuchen, ihre ergüsse der nachwelt zurücklassen. hier befinden wir uns auf der untersten stufe des poetischen schaffens. selten findet sich ein wohlfeiles werk, das in sich belassen wirken kann. vielleicht hinkt der vergleich, weil auf den netlabels ein größeres maß an qualität zu finden ist? wer aber misst dies? deutlich wird jedoch, dass auch hier eine untere ebene betreten wird, auf der zuvorderst das handwerk zählt, die ausübung einer kunst in seiner reinen form. da mag so mancher sequenzertrick über mangelnde fähigkeiten hinwegtäuschen, das erhabene zeigt sich jedoch immer erst in der übereinstimung zwischen intention und absolution. zu letzterer fehlt häufig der notwendige austausch, die wenigen vorhandenen gremien sind schlecht oder gar nicht besucht, können nicht der wertigkeit standhalten. wertigkeit, dies sei festgehalten, die nicht in konkurrenz steht zum mainstream und seinen ebenfalls abstrusen formen musikalischer offenbarungen.
denn darin unterscheiden sich netlabel- musik und marktpräsente musik nicht im geringsten!
zuletzt möchte ich eine zusammenstellung wagen, in der ich die mir liebsten stücke der vorgestellten künstler vereine, sozusagen als quintessenz der recherche. verdeutlichen soll dieser sampler auch, dass es sich lohnt nach fundstücken am strand ausschau zu halten.