Ich bin weiterhin gespannt auf weitere Meinungen.
Wisst Ihr, warum Let’s Dance und dieses andere 80er Zeug von Bowie für mich überhaupt nicht geht? Auch wenn ich Bowie erst in den 80ern richtig kenngelernt habe (aber in den 70er wäre ich auch noch zu jung gewesen), so verkörpert gerade Bowies Werk der 70er für mich eine Hipness, ein selbstgewähltes und heroisch stilisiertes Außenseitertum mit ständig wechselnden Positionen, das sich nicht nur aber auch und vor allem in immer wieder neu herausfordernder Musik manifestiert. Das ist es, was ich daran schätze.
Nichts davon bei Let’s Dance! Das mag sich ganz nett anhören, musikalisch sogar ganz gut sein. Aber es ist frei von jeglicher Hipness. Das ist Massenware auf technisch hoch nivelliertem Niveau, der für mich aber die entscheidenen Zutaten fehlen. Ich schrieb ja bereits, dass die Auswahl der core collection von Bowie-Alben sicher auch interpretationsabhängig ist. Wenn ich Let’s Dance und dieses andere 80er Bowie-Wischi-Waschi absichtlich außen vor lasse, erfasse ich sicher nicht Bowie in seiner Gesamtheit. Ich bekenne, dass ich kein Album nach Let’s Dance vollständig kenne, habe aber auch den Eindruck gewonnen, dass er nach 1980 kaum noch etwas gemacht hat, womit er an die von mir geschätzten Qualitäten und die Klasse seiner 70er Sachen herankommt. Künstlerisch relevant, innovativ, herausfordernd war er von 1969 – 1980.
Danach mag er noch das eine oder andere Passable gemacht haben, in den 90ern mag er sich sogar wieder etwas gefangen haben, aber so ganz hat er sich von Let’s Dance nie wieder erholt. Den letzten beiden Alben werde ich noch mal ein Chance geben. Aber der Kern seiner Arbeit sind die 70er.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)