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Mal kurz meine Meinung zu dem, was ich bisher gelesen habe:
„Steine aus dem Glashaus“: Jetzt auch noch die Songs? Muss eigentlich nicht sein. Lieber eins eurer meistens doch exzellenten Specials. Also, Specials, die keine Listen sind.
„Karaokekönige“: Mir ist der Artikel etwas zu negativ. Natürlich ist der Großteil der Coverversionen, die man heutzutage im Radio oder Musikfernsehen ertragen muss, ziemlich Müll. Aber eigentlich gilt das auch für den Großteil des Restes. Hätte es schöner gefunden, wenn daneben verstärkt auch der Reiz, der mit (guten, ernstzunehmenden) Coverversionen verbunden ist, beleuchtet geworden wäre. Ein abschließendes Kierkegaard-Zitat und hier und da ein paar Andeutungen, dass das ganze auch in Gut gehen könnte, hat mir nicht gereicht. Dafür finde ich Anja Rützels Rezension von Adam Greens neuem Album immer noch schön (noch immer ohne das Album zu kennen – aber ich kann mir jetzt sehr gut vorstellen, wie es klingt).
Kevin Coyne: Kenne den Mann so gut wie nicht. Wolfgang Doebeling z.B. hat immer wieder vorgemacht, wie man einen kürzlich verstorbenen Künstler, den man sehr schätzt, sehr viel schöner auf eineinhalb Seiten huldigt.
„This note´s for you“: Sehr gut.
Die Artikel zu Tocotronic (obwohl die mich bisher noch nicht so begeistern konnten mit ihrer Musik) und vor allem Bright Eyes (Conor Oberst hat mich begeistert, als ich ihn das erste Mal hörte) sind ausgezeichnet.
Nationaltheater: Für Leute wie mich, die nichts oder kaum was von den Scherben wissen, durchaus interessant, aber für andere (und ich denk schon, dass das nicht wenige sind) wohl eher belanglos, würde ich vermuten.
Der Jahresrückblick: Teilweise sehr schöne, auch sehr witzige kleine Artikel (besonders von Maik Brüggemeyer und Gerrit Pohl), aber ich möchte in nächster Zeit bitte, bitte Birgit Fuß nicht mehr über R.E.M. (nein, weder „New Adventures in Hi-Fi“ noch „Monster“ waren „Meisterwerke“ und ehrlich gesagt, habe ich bewusst auch noch niemanden erlebt, der das behauptete – gut sind sie beide) oder U2 (sie können mir nur deshalb nicht ganz „gleichgültig“ sein, weil es schwer ist den Liebenden und den Hassenden ganz aus dem Weg zu gehen, ansonsten sind sie mir gleichgültig) schreibend haben. Das geht nicht gegen die Bands, aber die Art, wie sie über die beiden Bands schreibt (und ich bin mir sicher, sie kann es nicht anders als Fan und das ist auch okay), wird nach den jeweiligen Rezensionen, nach dem dazugehörigen größeren Artikel und jetzt nochmal jeweils über die beiden einw enig penetrant.
Zu Oliver Stone: eher dummes Interview. Stone dreht einen Film, in dem Homosexualität dargestellt wird…, der Journalist fragt, ob Stone schon mal ein „homosexuelles Erlebnis“ hatte. In Stones neuem Film kommt eine Mutter vor…, der Journalist fragt nach Stones Mutter. Na ja. Aber: „Lebt damit. Schaut nach vorn. Macht weiter.“ Diese Worte aus dem Munde des Mannes, der „JFK“ verbrochen hat. :lol:
Sehr merkwürdig finde ich übrigens Joachim Hentschels Rezension zum neuen Album von Trail of Dead. Ich werde mir das Album zwar kaufen und habe auch verstanden, dass der Kritiker es mir auch empfehlen würde, aber ansonsten war ich mir nicht so ganz sicher, was mir genau gesagt werden solltemit manchem.
Insgesamt: sehr schöne erste Ausgabe 2005!
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