Re: 16. Juni 1904

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nerea87Ich finde das ist eine der Sachen bei Joyce, die mich besonders faszinieren, wie kühl er schreibt. Da ist wenig Action, Herzschmerz und was es sonst noch an Elementen gibt, die einen sonst zum weiterlesen treiben. Aber es ist auch nicht (immer) einfach nur ein sachlicher Bericht, was anders ist, ist die Perspektive aus der er schreibt. Und gerade durch diese Distanz ist Joyce für mich oft viel klarer, da ist all der sonst ablenkende Kram weg und man schaut den Menschen selbst zu. (na ja, so ähnlich. das muss ich, glaube ich, nochmal in Ruhe durchdenken und dann mal versuchen klarer zu formulieren).

Deine Beschreibung trifft den Sachverhalt sehr gut. Joyce beschreibt es im „Porträt“ ähnlich: „Der Künstler, wie der Gott der Schöpfung, bleibt in oder hinter oder jenseits oder über dem Werk seiner Hände, unsichtbar, aus der Existenz hinaussublimiert, gleichgültig, und manikürt sich die Fingernägel.“

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