Re: John Ford

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latho
No pretty face

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pinchBunuel jedenfalls nicht. Der hätte in dieser Runde des selbstgewählten Müßiggängertums vielleicht keinen Fuß auf die Erde gesetzt. Luis B. war von mir aber sowieso nur als kleiner illusorischer Einschub gemeint ;-)

Die TOBACCO ROAD-Leichtigkeit ist spielerisch auf der einen-, bitter auf der anderen Seite. John Ford macht aus diesem Universum aus Stillstand, Verschrobenheit, Schmutz, Hunger, Elend, Tristesse und Trost, andachtsvollen Songs, Freude und Zurückgezogenheit etwas wunderbar einfaches, stilvolles: Einen Film über den Wunsch nach einer Welt, in welcher die Erde nicht für den Preis, der für sie bezahlt wird, geschätzt wird, sondern für die Ursprünglichkeit, die ihr innewohnt. Wie bei Walker Percy oder im Blues von Charley Patton oder eben in den besten Momenten bei John Ford. Dass dabei dann an rein äußerlicher Aktion fast nichts passiert, ist nur selbstverständlich, alles andere wäre störend und konventionell.

:-) Ja, verstehe ich, dass er dir gefällt – bzw besser gefällt als mir. Nachdem mir Tierney nicht aus dem Kopf geht (wie auch?) könnte bei mir noch ein halber dazu kommen. Ansonsten sehe ich dem Film die huch-primitiv-schröcklich-naturalistische Vorlage an, die von Ford zu Recht verändert wurde. Nur werde ich den Gedanken nicht los, dass er nicht genau wusste, in welche Richtung er wollte.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.