Re: Plattenläden in Mainz

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whole-lotta-pete

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Ford PrefectIn Mainz kenn ich jetzt spontan keinen, aber in Wiesbaden gibt es ein renommiertes Musik- und Schallplatten-Antiquariat in der Mauergasse (Altstadt). Der Laden gehört Manfred Eisele. Hab hier auch einen Zeitungsartikel über dieses Geschäft:

„Schon rein äußerlich verströmt Manfred Eiseles Laden, der vor vielen Jahren in Mainz residierte, eine museale Atmosphäre mit Holzdielen-Patina: im Schaufenster ein altes Piano, drumherum Poster der Jazz- und Beat-Ära, Platten von Wagner bis Zarah Leander, Elvis, Beatles, Bücher, Musikinstrumente und Grammophone aller Art. In all den Jahren hat es die CD nicht geschafft, diesen Winkel zu erobern – man sucht sie hier vergeblich.“

Da Wiesbaden und Mainz hier zusammengefasst sind: Ich war jetzt mal in besagtem Laden in Wiesbaden. Er trägt sicher nicht umsonst den Titel „Antiquariat“, neuere Stücke sucht man hier vergeblich. Trotzdem, einen Besuch ist das wert. Der Laden ist, wie bereits erwähnt, mit allerlei Phonoantiqitäten bestückt und geschmückt (Grammophone etc.), dazu kommen viele Fotos und Bücher. Einige der Bilder zeigen vergangene, offenbar große Tage des Ladens (man hatte auch diese Telefonhörer zum Reinhören und einige Startgäste).

Allerdings kann man sich sicher sein, dass jede Platte im Geschäft zigmal auf ihren Wert begutachtet und mit entsprechenden Stickern gekennzeichnet wurde. Hier wird nichts dem Zufall oder Stöbern überlassen, viele Platten tragen sogar Aufkleber mit dem Hinweis „Katalogpreis xxx, hier nur yyy!“. Störend, dass auch beinahe jedes dritte Stück das Banner „Rarität“ trägt. Da waren haufenweise Platten dabei, die man noch an jeder Ecke bekommt. Nun, ein möglicher Ort, um große, auch teure Raritäten zu kaufen. Weniger ein Platz, wo man Entdeckungsreisen macht. Hier sind seit Jahrzehnten Fachleute am Werk, umso mehr erstaunt es, dass draußen unverständlicherweise größere Auslagen mit Platten in der prallen Sonne standen.

Neben mir stand ein Mensch, der einige Zappa-Platten mit einer Liste in seinem Blackberry verglich. Immer wieder ein schaudernder Anblick, wenn sowas ins Zwanghafte rutscht…

Leider wurden wir gegen 17:30 gebeten, den Laden zu verlassen, da man schließen wolle. An der Tür stand 18 Uhr. Nun denn. Fazit – eher eine Sehenswürdigkeit als eine gute Quelle. Aber ganz interessant.

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