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Meine Comic-Sozialisation vollzog sich mit Walt Disney’s Lustigen Taschenbüchern, Asterix & Obelix, Tim & Struppi, Lucky Luke, ZACK (das war in den 70ern toll!) und MAD. Und natürlich Trickfilme wie der Rosarote Panther. Sachen wie Robert Crumb, Will Eisner, Frank Miller und auch Graphic Novels (oder so …) kamen später. Wahrscheinlich geht das eine ohne das andere nicht.
Meine Erfahrung ist, dass Menschen, die nicht in ihrer Kindheit und Jugend mit Comics aufgewachsen sind, auch als Erwachsene nicht viel damit anfangen können. Stimmt schon: Pop-Kultur will gelernt sein. Auch ein Zeichner und Autor wie Art Spiegelman ist mit „diesem Scheiß“ aufgewachsen, betont das auch immer wieder gerne und fotografiert seinen Sohn in einem Spiderman-Kostüm (oder so ähnlich).
Es hat Jahrzehnte gebraucht um in Deutschland eine selbstbewusste Popmusik zu etablieren – vom Charts- bis zum Diskurspop und mit einer florierenden Club Kultur. Vielleicht sind wir da mit Comics in Form von ach-so ernsthaft gemeinten Graphic Novels gerade mal in der Liedermacherphase der 70er Jahre angekommen? Und vielleicht ist der Versuch, erwachsene Leser mit Literatur-Adaptationen in Comicform zu ködern (gähn…) der falschen Weg.
Ford PrefectSamstagabend noch die Comic-Lesung mit verteilten Rollen (unter Mitwirkung zweier Besucher) und anschließende Filmvorführung von Filmemacher Jörg Buttgereit (links im Halbdunkeln mit Mikrofon) seines Werkes „Captain Berlin vs. Hitler“ im Erlanger E-Werk angeschaut und -gehört. Spaßig.
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Ein Schritt in die richtige Richtung!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)