Antwort auf: R.E.M.

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nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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War ein gut besuchtes und sehr schönes Konzert. Ich fand es im Nachhinein besser, dass es drinnen war, so waren alle enger beieinander und die Atmosphäre insgesamt dichter. Ich bin beeindruckt, wie gut Jan und seine Mitstreiter die Musik von R.E.M. drauf haben, die Schnipsel oben geben nur einen unzureichenden Eindruck, live im Bandkontext ist das nochmal eine ganz andere Sache. Ich hoffe, Jan stellt die Videos des Abends auf Youtube, dann können sich alle überzeugen.

Besonderes Lob verdient meines Erachtens der Sänger Paul, der manchmal wirklich so klingt wie Michael Stipe, jedenfalls aber dessen Art zu singen perfektioniert hat. Auch instrumental hat das (fast immer) wunderbar funktioniert. Es ging ja nicht darum, die Musik neu zu erfinden, sondern den Sound der Band authentisch und schlüssig rüberzubringen – und das ist meiner Ansicht nach vollauf gelungen, ja ich bin immer noch überrascht, wie gut es gelungen ist.

Highlights: Eigentlich die ersten sechs, sieben Songs, in denen die Stimmung von R.E.M. perfekt getroffen wurde (kleine Abstriche bei „Electrolite“), besonders beeindruckend „Sidewinder“, ein wirklich höllisch schwieriges Lied, das Paul und der übrigen Band toll gelungen ist. Im zweiten Set „Imitation of Life“, wo Performance und Stimmung des Originals zu 100 Prozent passten. Aber auch toll: „Finest Worksong“, „Driver 8“, „Losing My Religion“ und „Man On The Moon“. Und das heißt wirklich nicht, dass die anderen Songs schlecht gewesen wären.

Setlist war insgesamt prima, ich hätte „Ignoreland“ weggelassen (auch wenn die Performance astrein war), schwieriges Lied, kann man als Zuschauer eigentlich auch gar nicht erfassen, wenn man den Text nicht schon einmal durchgearbeitet hat, stattdessen vielleicht lieber „Cuyahoga“, immer ein Live-Highlight der echten R.E.M. Gleiches gilt für „Walk Unafraid“, auch das ein schwieriges Live-Lied, finde ich und die Stimmung der tollen Studioversion ist schwer live einzufangen. Aber das ist wirklich Mäkeln an kleinen Details, es waren insgesamt 24 Songs und davon waren 20 vollauf überzeugend und der Rest gut – und das ist keine Übertreibung.

Ein wirklich toller Abend.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.