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herr-rossi
gypsy-tail-windAida Loos über Nadja Abd el Farrag:
Nachträglich noch danke dafür!
Ich fand den Text nicht besonders. Erstens nervt es mich, dass so getan wird, als ob ihr alles Schlimme widerfahren ist, weil sie eine Frau war. Dabei wäre sie als Mann mit ähnlicher Persönlichkeit genauso leicht das Opfer von Typen wie Bohlen geworden, wenn auch auf eine etwas andere Art. Das dieser Kotzbrocken keine Unterschiede macht und einfach jedem Menschen gegenüber widerlich ist, ist doch das einzig Gute an ihm.
Überall heisst es zur Zeit, Frauen würden gezielt kleingehalten, hätten schlechtere Chancen als Männer usw. Zum Teil sicher richtig, aber wenn z. B. weibliche Comedians heute auf großer Bühne und im TV so tun, als habe man mit Schwanz in der Branche automatisch Erfolg und ohne keine Chance, dann stört mich das. Ich sehe da nur einen graduellen Unterschied zum Wutbürger, der sich selbst als im Gegensatz zu den ganzen Woken und den Ausländern als chancenlos und diskriminiert darstellt. Der glaubt, zensiert zu werden, während er bei Lanz seine Positionen vertritt.
Im Unterschied zum Wutbürger haben Frauen zwar tatsächlich einen Punkt (Gender Pay Gap usw), aber überall eine Verschwörung der Männer gegen alle Frauen zu sehen, dass ist eine Beobbachtung, die ich nicht teilen kann.
Mittlerweile merke ich, dass es mich immer mehr anfasst, unabhängig von meinen Taten, Worten und Gedanken von bestimmter Seite automatisch als gefährliches Arschloch gelesen zu werden, weil ich männlich, weiß und über den Lebensmittelpunkt hinaus bin. Aber ich muss das hinnehmen, weil ich bin, was ich bin, und dass ich nicht mehr bin als eben ein alter weißer Mann. Identitätspolitik sucks.
Zweitens betreibt der Text in gewisser Weise die Leichenfledderei, die er kritisiert. Frau Loos nutzt Nadja Abd el Farrags Schicksal zur eigen Profilierung.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame