Startseite › Foren › Kulturgut › Das TV Forum › Die letzte Dokumentation, die ich gesehen habe › Antwort auf: Die letzte Dokumentation, die ich gesehen habe
ford-prefect Feeling all right in the noise and the light
Registriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
Hab mir die zweiteilige Dokumentation Die Hamburger Schule von Filmemacherin Natascha Geier reingezogen, die in den letzten beiden Wochen im NDR-Fernsehen zu sehen war. Zu Wort kommen darin Tocotronic als erfolgreichste Kapelle der musikalischen Bewegung, Bernadette La Hengst von Die Braut haut ins Auge, Ted Gaier und Schorsch Kamerun von den Goldenen Zitronen, Blumfeld-Jochen, Nixe Walsh, Frank Spilker von Die Sterne und einige mehr. Etwa Knarf Rellöm, den hab ich vor einem Monat noch im Keller des Alten Volksbads in Mannheim mit seiner Combo Acid Test gesehen. Knarf watscht Grönemeyer, Westernhagen und Udo Lindenberg ab. Rocko Schamoni unternimmt eine Ortsbegehung zu historischen Gaststätten auf St. Pauli, aus denen in den 1980er Jahren die Hamburger Schule hervorging. Zum Beispiel besucht er den Golden Pudel Club im Hafengebiet.
Als in den 80ern Aids aufkam, wurden viele Rotlichtbars geschlossen und in Musikclubs umgewandelt. Deshalb konnte eine solche musikalische Revolution, wie sie die Hamburger Schule darstellt, nur eben dort auf dem Kiez entstehen. Stellt jedenfalls der Film als Behauptung auf. Musikalisch und modisch orientierte sich das Genre mit Schrammel-Gitarren am vorangegangenen Punk-Rock, gleichzeitig brach die Bewegung mit konservativen Geschlechterbildern, vor allem in Bezug auf das Mannsein … und viele Musiker und Fans trugen plötzlich Traingsklamotten und muffige Kleidung wie Cordhosen aus Altkleidersammlungen. Besonders interessant sind die Redebeiträge von Carol von Rautenkranz, dem Gründer des Indie-Labels L’Age d’Or, der in sein Privatarchiv einführt.
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!